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https://www.dresden.de/de/stadtraum/umwelt/umwelt/klima-und-energie/klimaanpassung/inklibau/anpassungsmassnahmen/inklibau_fassadenbegruenung.php 15.06.2023 15:53:59 Uhr 10.05.2024 20:15:24 Uhr

Fassadenbegrünung

Foto einer stark bewachsenen Außenwand eines Gebäudes
Bodengebundene Begrünungen können an den meisten Fassaden angebracht werden.

Fassadenbegrünung wird grundlegend in zwei Kategorien unterteilt:

Bei der bodengebundenen Begrünung kommen in der Regel Kletterpflanzen zum Einsatz. Die Wasser- und Nährstoffversorgung erfolgt meist auf natürlichem Weg über die Wurzeln im Erdreich.

Die fassadengebundene Begrünung ist erheblich aufwändiger, lässt sich jedoch auch bei komplexen Gebäudeformen und ohne zusätzliche Pflanzungsflächen vor der Fassade umsetzen. Gegenüber der bodengebundenen Begrünung kann hier eine Vielzahl von Pflanzen zum Einsatz kommen. In der Regel sind technische Anlagen zur Wasserversorgung der Pflanzen notwendig.

Der Einsatz einer Fassadenbegrünung kann, neben optischen Gesichtspunkten, diverse Vorteile für ein Gebäude haben. Neben den direkten Effekten für ein Gebäude hat eine Fassadenbegrünung vor allem positive Einflüsse auf das Umgebungsklima.

Fehler bei Pflanzenauswahl, Ausführung und Pflege können nicht nur die Wirksamkeit der Fassadenbegrünung stark reduzieren, sondern auch zu Schäden am Gebäude führen. Planung, Ausführung und Pflege sollten daher durch Fachpersonal erfolgen. Bei denkmalgeschützten Gebäuden ist die Abstimmung mit der zuständigen Denkmalbehörde erforderlich.

Vorteile für das Gebäude

Verschattung

Durch eine Fassadenbegrünung wird ein Teil der Fassade eines Gebäudes verschattet. Es gelangen weniger Sonnenstrahlen auf die Gebäudehülle. Das mindert die sommerliche Überhitzung von Gebäuden.

Materialschutz

Eine Fassadenbegrünung kann die Fassade vor Schadstoffen und Verschmutzung schützen sowie den Einfluss von Extremwetterereignissen mindern. So werden Temperaturschwankungen der Fassadenmaterialien und das Risiko von Rissbildung aufgrund thermischer Ausdehnung verringert. Auch die Beanspruchung der Fassade durch Hagel sowie Schlagregen und auch Schäden können durch eine entsprechend widerstandsfähige Begrünung reduziert werden.

Ein Nachteil ist in diesem Zusammenhang die erschwerte Wartung von Schäden an der Fassade. Durch die Begrünung ist eine einfache Inspektion nicht möglich und Schäden können sich gegebenenfalls unbemerkt ausweiten.

Dämmwirkung

Flächige, fassadengebundene Begrünungen können in geringem Maße zur Dämmung eines Gebäudes beitragen. Das zusätzliche Luftpolster zwischen den Pflanzen und der Fassade mindert den Wärmetransport durch das Bauteil.

Vorteile für das Umgebungsklima

Verdunstungskälte

Erwärmen sich Pflanzenblätter durch Sonneneinstrahlung, dann verdunstet ein Teil ihres gespeicherten Wassers. Dieser Prozess verbraucht (Wärme-)Energie, die der Luft entzogen wird. Pflanzen tragen somit zur direkten Abkühlung der Umgebung bei und reduzieren den städtischen Wärmeinseleffekt.

Bindung von Schadstoffen

Pflanzen können als Filter für die Umgebungsluft dienen und die Feinstaub-, CO2- und sonstige Schadstoffbelastung senken.

Lärmminderung

Während Putz- oder Steinfassaden Schall überwiegend reflektieren, haben Pflanzen eine absorbierende Wirkung und können den Lärmpegel im Straßenraum minimieren.

Biodiversität

Grünflächen schaffen Lebensräume für Insekten, Vögel und andere Tiere. Begrünte Fassaden dienen vor allem fliegenden Arten als Trittsteine durch den Siedlungsbereich und tragen so zur Biodiversität von Städten bei.

 

Weitere Informationen und Planungshilfen zum Thema Fassadenbegrünung finden Sie hier:

Bundesverband GebäudeGrün e. V.

FLL: Richtlinien für die Planung, Ausführung und Pflege von Wand- und Fassadenbegrünungen. Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau, Bonn.