Liebe Dresdnerinnen und Dresdner,
liebe Gäste unserer Stadt,
Sie sind herzlich eingeladen zum größten Fest für Denkmale. Der Tag des offenen Denkmals® unter dem Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“ bietet Ihnen ein vielfältiges analoges wie digitales Programm rund um den reichen Denkmalbestand Dresdens.
Denkmale sind mit ihrer originären Bausubstanz bis heute verlässliche, wahre Zeugnisse der Vergangenheit, die uns als Wissensspeicher wertvolle Erkenntnisse über Arbeits- und Lebenswelt ebenso wie Werte und Vorstellungen früherer Generationen aus erster Hand liefern. In diesem Sinne sind Denkmale Wahr-Zeichen im doppelten Sinne. Einmal die original erhaltene Substanz als Wissensquelle und außerdem als Zeichen, das jedes Denkmal in seine Umwelt setzt. Ein Bauwerk prägt seine Umgebung und manchmal strahlt es auch weit darüber hinaus. Es wird zum echten Wahrzeichen. Und dabei muss es nicht immer eines der bekannten Postkartenmotive unserer Stadt sein. Bestimmte Techniken, Stilzitate, Baumaterialien können dafür ausschlaggebend sein. Denkmale sind Bindeglieder zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Worüber geben Grabungen Aufschluss? Wurde historische Bausubstanz näher untersucht? Bekunden Forschungen zum Denkmal Irrtümer der Geschichte? Was verraten Denkmale über die Lebenswelt mehrerer Generationen, über die Menschen vor Ort? Am Denkmal wird Geschichte verlässlich fassbar und erlebbar. Sie sind Bestandteil der Geschichtsschreibung der Menschheit und als Originale glaubhaftes Fundament, auf dem sich Gesellschaft und Kultur entwickeln können. Erfahren Sie mehr über nachhaltige Denkmalpflege, über den Mehrwert einer Reparatur und zukunftsfähige Nutzungskonzepte.
Der Tag des offenen Denkmals als deutscher Beitrag zu den European Heritage Days veranschaulicht jedes Jahr das Netzwerk europäischer Städte und deren Wahrzeichen. Alle europäischen Baustile lassen bis heute die Verbindungen innerhalb Europas erkennen. Als lesbare Zeichen verschiedener Epochen machen Denkmale auf sich aufmerksam. Als Wahrzeichen werden sie zum Gesicht einer Region oder eines Ortes, zu Botschaftern für die regionale Geschichte. Diese Denkmale bringen Merkmale und Eigenschaften mit, die sie von anderen Bauten in der Masse unterscheiden. Veranstaltende zum Tag des offenen Denkmals® machen diese Werte deutlich und vermitteln sie. Damit werben sie für die wichtige Aufgabe der Gesellschaft, diese Wahrzeichen und Botschaften aus der Vergangenheit für die Zukunft zu erhalten.
Den ungezählten Ehrenamtlichen und Denkmaleigentümer/-innen danken wir für Ihr Engagement zum Gelingen des Tages. Gerade sie ermöglichen die Vielfalt des Programms. Der Faktencheck, die Suche nach dem Wahren erstreckt sich über 7.000 Jahre Siedlungsgeschichte, kann in Privathäusern, Schlössern, Profanbauten ebenso erfolgen wie in Kirchen, auf Friedhöfen, in Gedenkstätten, Industrie-, Technik- und Gartendenkmalen. Einige von Ihnen sind nur in speziellen Führungen erlebbar. Zahlreiche Angebote wenden sich insbesondere an Familien.
Wir blicken mit Ihnen auf einen hoffentlich spannenden, an Erkenntnis und Begegnung reichen Tag des offenen Denkmals® und wünschen Ihnen viel Spaß beim Stöbern und Entdecken von Details, die uns Aufschluss geben und Überlieferungen bezeugen oder widerlegen können.
Dr. Bernhard Sterra, Abteilungsleiter Denkmalschutz/Denkmalpflege im Amt für Kultur und Denkmalschutz
Heike Heinze, Denkmalvermittlung und Öffentlichkeitsarbeit