Lebenslanges Lernen

Das Konzept soll im Sinne eines erweiterten Bildungsverständnisses, den Orientierungsrahmen für eine gelingende Bildung für alle Einwohnerinnen und Einwohner bieten. Chancen und Potenziale eines vielfältigen und vernetzten Bildungssystems sollen aufgezeigt und dabei strategische Schwerpunkte gesetzt und entsprechende Umsetzungsmaßnahmen angeregt werden.

Ziel des Konzeptes ist die Entwicklung von Stategien und Maßnahmen, die dazu beitragen, möglichst allen Dresdnerinnen und Dresdnern unabhängig von Alter und Einkommen Zugang zu verschiedenen Bildungsangeboten zu gewährleisten. Dazu gehört, die Lernorte zu stärken, passgenau Angebote zu entwickeln und auch gesellschaftlich wichtige Themen wie den demografischen Wandel sowie den Wandel des Arbeitsmarktes, Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Diversität, Inklusion und vieles mehr im Kontext von lebenslangem Lernen zu betrachten.

Anfang dieses Jahres erfolgte hierzu eine Bestandsaufnahme der non-formalen Lernorte in Dresden. Es wurden eine Online-Befragung mit diversen Bildungsakteurinnen und -akteuren sowie qualitative Interviews in verschiedenen Bereichen durchgeführt.

Aufbauend auf den Ergebnissen wurden in Zusammenarbeit mit den einzelnen Organisationseinheiten der Landeshauptstadt Dresden erste Schwerpunkte und Handlungsempfehlungen sowie konkrete Strategien für das Lebenslange Lernen in Dresden entwickelt, die nunmehr in den kommenden Wochen beim Online-Dialog, in sechs verschiedenen Konzeptwerkstätten, im Bildungsbeirat sowie durch Spontanbefragungen in der Bevölkerung und weitere Beteiligungsformate geschärft werden sollen.

Der partizipative Ansatz sichert die breite Einbindung verschiedener Akteurinnen und Akteure aus Bildung, Wirtschaft und Gesellschaft sowie der Einwohnerinnen und Einwohner der Landeshauptstadt.

Allgemeine Erkenntnisse:

• non-formale Lernorte in Dresden sind vor allem eingetragene Vereine, Kapitalgesellschaften sowie staatliche bzw. kommunale Einrichtungen
• Kapitalgesellschaften sind dabei besonders im Bereich Bildung und Erziehung zu finden
• staatliche und kommunale Einrichtungen verteilen sich primär auf die Bereiche Bildung, Erziehung, Soziale Dienste und Kultur
• die Vereinslandschaft stellt sich hierbei als deutlich heterogener dar (vielfältige Aktivitäten in allen Bereichen), vor allem im Bereich Freizeit und Geselligkeit
• ehrenamtliches Engagement muss gezielt und nachhaltig gefördert und gestärkt werden

Zielgruppen:

• viele Organisationen haben mehrere Zielgruppen und richten sich an Menschen in unterschiedlichen Lebensphasen
• Kinder und Jugendliche werden deutlich häufiger als Zielgruppe genannt als ältere Menschen sowie Menschen mit körperlicher und/oder geistiger Behinderung
• auffällig ist, dass Vereine sich deutlich häufiger als andere Organisationstypen an ältere Menschen richten
• eine zielgruppengerechte Ansprache ist wichtig, gleichzeitig aber auch herausfordernd für viele Akteure, insbesondere in den Bereichen Seniorenarbeit und Migration

Angebote:

• die Schaffung neuer Geh-Strukturen durch gezielte Kooperationen stellt ein Schlüsselelement in der zukünftigen Angebotspalette dar
• nicht nur Bildungs-, sondern auch Kulturangebote sollten deutlich stärker in den Fokus der Förderungen genommen werden
• Herausforderung der „Digitalen Transformation“ in allen Bereichen: Analoge und digitale Formate sollten entsprechend der Alters- und Interessengruppe zugänglich gemacht werden
• das Bewusstsein für eine zielgruppengerechte Ansprache muss gestärkt und in der Umsetzung gezielt unterstützt werden
• Doppelstrukturen müssen aufgelöst, zusammengeführt und zukünftig vermieden werden

Kooperation und Vernetzung:

• die häufigsten Kooperationen der teilnehmenden Organisationen bestehen mit anderen Organisationen sowie der öffentlichen Verwaltung
• Organisationen aus dem sozialen Bereich bzw. dem Kulturbereich sind stärker vernetzt als Organisationen aus dem Bereich Freizeit und Geselligkeit
• in allen Engagementfeldern ist das Fehlen zeitlicher und finanzieller Ressourcen die zentrale Barriere, die Kooperationen mit anderen Organisationen verhindert
• als weitere Kooperationshürde wurde außerdem eine häufig fehlende Kooperationsbereitschaft von anderen Organisationen angegeben