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https://www.dresden.de/de/stadtraum/zentrale-projekte/alter-leipziger-bahnhof/phase1/1122_Jordi-Keller-Pellnitz-Architekten-GbR-mit-Bacher-Landschaftsarchitekten.php 20.03.2024 11:17:14 Uhr 07.05.2024 17:43:47 Uhr

1122_Jordi Keller Pellnitz Architekten GbR mit Bacher Landschaftsarchitekten

In der ersten Phase des Wettbewerbs zum Alten Leipziger Bahnhof konnten sich alle Büros mit entsprechender beruflicher Qualifikation bewerben und einen ersten Entwurfsansatz zur konkreten Aufgabenstellung entwickeln. Insgesamt gingen 39 Entwürfe in die weitere Wertung ein – einen davon sehen Sie hier.

Zu sehen ist die Visualisierung eines möglichen Entwurfs des neuen Quartiers Alter Leipziger Bahnhof der Büros Jordi Keller Pellnitz Architekten GbR mit Bacher Landschaftsarchitekten.
Visualisierung eines möglichen Entwurfs des neuen Quartiers Alter Leipziger Bahnhof

Beschreibung des Entwurfs

Alter Leipziger Bahnhof – ein grünes, urbanes und historisches Stadtquartier

Leitidee

Die Leitidee des städtebaulichen Entwurfs für das Areal um den Alten Leipziger Bahnhof ist ein grünes, urbanes und nachhaltiges Stadtquartier, dessen Struktur auf die herausragenden historischen Schichten und Denkmäler des Ortes und der Umgebung auf vielfältige Weise Bezug nimmt. Das große Potenzial des Ortes wird in einem sensiblen Umgang mit der Geschichte gesehen. Dabei soll eine klare bauliche Kante das gemischte urbane Stadtquartier vom möglichst im Zustand belassenen Bahnhofsgelände unterscheiden.

In der Mitte des Areals wird ein großer Stadtpark gebildet, der von den ehemaligen Gleisanlagen des Alten Leipziger Bahnhofs bis hin zum Villengarten von Villeroy & Boch reicht. Die Straßen des nördlichen Teils des Areals führen mit ihren Sichtachsen auf die zahlreichen Denkmäler innerhalb und außerhalb des Quartiers und auf mehrere, klar gefasste Plätze mit denkmalgeschützten Bauten zu. Auf dem Areal des Alten Leipziger Bahnhofs werden die nicht mehr vorhandenen Bahnhofsgebäude in ihren Kubaturen rekonstruiert.

Alter Leipziger Bahnhof

Die Struktur des Alten Leipziger Bahnhofes, dem ersten Fernbahnhof Deutschlands, wird in seinem Übergang von den Bahnhofsgebäuden über die Bahnsteige bis hin zu den im Grün verschwindenden Gleisen weitgehend so belassen und durch die Rekonstruktion der Kubaturen der nicht mehr vorhandenen Bahnhofsgebäude in seinem Charakter verstärkt.

Das alte Bahnhofsareal wird zu einem authentischen, lebendigen und geschichtsträchtigen Kulturquartier, das auch der Erinnerung an die Deportationen im Nationalsozialismus dient. Die außerhalb des ehemaligen Bahnhofs liegenden Gleise werden Teil einer großen Parkanlage, die von der Leipziger Straße im Westen bis hin zum Viadukt im Osten reicht.

Villengarten Villeroy & Boch

Im Garten der Fabrikantenvilla der weltbekannten Steingutfirma von Villeroy & Boch wird neben dem vorhandenen denkmalgeschützten Orangeriegebäude die Kubatur der ehemaligen Fabrikantenvilla als Volumen rekonstruiert, um dem ehemaligen Villengarten eine räumliche Fassung und der neuen Parkanlage einen westlichen Abschluss und einen östlichen Auftakt zur Leipziger Straße zu geben.

Stadtblöcke

Im nördlichen Teil des Wettbewerbsgebietes werden die denkmalgeschützten Strukturen der nördlich anschließenden Wohnblöcke aufgenommen. Die runde Form des Alexander-Puschkin-Platzes wird weitergeführt und die ovale Form der 20er-Jahre-Bebauung an der Erfurter Straße gespiegelt. Die geschlossenen Blöcke werden in Hausparzellen mit begrünten Dächern geteilt, umschließen begrünte und ruhige Innenhöfe und schirmen diese vom nächtlichen Lärm der Veranstaltungen auf dem ehemaligen Schlachthofareal ab. Die städtebauliche Grundstruktur folgt der bestehenden, so dass eine einfache Bauphasenplanung möglich ist.

Diese geschlossene Blockrandbebauung, die sich hier in der Umgebung seit mittlerweile über 100 Jahre sehr bewährt hat, wird auch an der Leipziger Straße im regelmäßigen Wechsel von größeren und kleineren Blöcken fortgeführt, um das ehemalige Schlachthofgelände herumgeführt und bildet nach Süden zur großen neuen Parkanlage einen städtischen Abschluss. 

Sichtachsen, Straßen und Plätze

Die neuen Straßen im nördlichen Teil des Gebietes führen zum großen Teil auf denkmalgeschützte Gebäude innerhalb und außerhalb des Areals und auf mehrere, klar gefasste Plätze zu und werden somit zu attraktiven Stadträumen.

Nutzungen

Auf dem Areal des Alten Leipziger Bahnhofs werden vor allem kulturelle Nutzungen und die Gedenkstätte für die Deportationen eingerichtet. An dieses Gebiet schließt der große Stadtpark an. Im Zentrum des nördlichen Teils befinden sich auf dem ehemaligen Schlachthofareal die verschiedenen Veranstaltungshallen.

Die an das Schlachthofareal angrenzenden Blöcke werden an dieser Stelle mit einer Mischnutzung belegt, um die im Rest der Blöcke liegenden Wohnungen vom Lärm der Veranstaltungen abzuschirmen. Die geschlossenen Blöcke erzeugen darüber hinaus ruhige Innenhöfe, zu denen sich die Schlafräume der Wohnungen orientieren können. Am nordöstlichen Ende des Quartiers wie auch an der Leipziger Straße südlich des Zollhofes (ehemalige Tankstelle) wird Gewerbe erhalten bzw. neu angesiedelt.

Verkehr

Das Gebiet wird zu einem nachhaltigen Quartier der kurzen Wege mit einem Vorrang auf den Fußgänger und Fahrradverkehr. Die von Norden kommende Fahrradschnellstrecke wird breit durch das Quartier geführt und zweigt sich vor dem Alten Leipziger Bahnhof zum einen Richtung Elbe und Altstadt und zum anderen Richtung Neustadt auf.

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