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https://www.dresden.de/de/stadtraum/zentrale-projekte/alter-leipziger-bahnhof/phase1/1126_Jordan-Balzer-Schubert-Architekten-PartG-mbH-mit-L10-Architekten-GmbH-und-LOR-Landschaftsarchitekten-Otto-Richter.php 20.03.2024 11:12:28 Uhr 27.04.2024 17:36:32 Uhr

1126_Jordan Balzer Schubert Architekten PartG mbH mit L10 Architekten GmbH und LOR Landschaftsarchitekten Otto+Richter

In der ersten Phase des Wettbewerbs zum Alten Leipziger Bahnhof konnten sich alle Büros mit entsprechender beruflicher Qualifikation bewerben und einen ersten Entwurfsansatz zur konkreten Aufgabenstellung entwickeln. Insgesamt gingen 39 Entwürfe in die weitere Wertung ein – einen davon sehen Sie hier.

Zu sehen ist die Visualisierung eines möglichen Entwurfs des neuen Quartiers Alter Leipziger Bahnhof der Büros Jordan Balzer Schubert Architekten PartG mbH mit L10 Architekten GmbH und LOR Landschaftsarchitekten Otto+Richter.
Visualisierung eines möglichen Entwurfs des neuen Quartiers Alter Leipziger Bahnhof

Beschreibung des Entwurfs

Städtebaulich wächst der Entwurf aus den bestehenden Strukturen mit vorhandenem Großgrün im Gebiet und ergänzt diese durch neue Quartiere, die an den heterogenen Bestand der Umgebung anknüpfen. Ziel des Entwurfes ist es, keinen eigenständigen, sondern einen selbstverständlichen, behutsam wachsenden, vielfältigen Stadtraum zu schaffen. 

Als historisches Motiv prägt die Gleisharfe den Stadtteil. Sie wird durch den Entwurf als Kernelement erhalten und durch Nachverdichtung gestärkt. Die Eventspange mit den denkmalgeschützten Gebäuden des ehemaligen Schlachthofes wird bis zur Leipziger Straße mit kulturellen und sportlichen Nutzungen ergänzt und in ihrer bisherigen Ausformung beibehalten.

Innerhalb klarer Erschließungszonen werden lockere Gebäudestrukturen angeordnet, die nicht nach unterschiedlichen Wohnformen zoniert werden, sondern eine Durchmischung der gesamten Wohnareale gestatten. Dadurch können vielfältige städtebauliche Lösungen mit kleinteiliger Bebauung entstehen, welche auch in unterschiedlichen Bauabschnitten realisierbar sind.

Herz des Quartiers ist eine grüne Mitte als dreieckiger Stadtpark, der den vorhandenen Baumbestand nutzt und im Schnittpunkt unmittelbarer und logischer Wegeverbindungen zwischen den Stadträumen liegt. Der Park wird mit den wichtigen Zielpunkten in der Umgebung über ein komfortables Wegenetz und den Grünzug in Richtung Gehestraße, nach Süden über verschiedene Grünkorridore in Richtung Elbraum und nach Norden und Nordosten zur Dresdener Neustadt verknüpft. Der Stadtpark schafft als Pufferzone einen wertvollen Abstand zu den Wohnquartieren.

Die großzügigen Grünflächen bieten Platz für Wasserhaltung und Bepflanzungen, die das Mikroklima verbessern und Tieren Lebensraum schaffen. Eine zentrale Wasserfläche bietet Retentionsraum für Starkregen, Verdunstungskühlung im Sommer und ist Anziehungspunkt mit hoher Verweilqualität für die Anwohner. Am Übergang zur Gleisharfe sind kleinteilige Versorger, kulturelle und gastronomische Angebote, Spiel- und Sportmöglichkeiten sowie Möglichkeiten für Märkte angesiedelt.

Zur Leipziger Straße schirmt eine höhere Bebauung als urbane Kante den Straßenlärm ab. Zur Eventspange wird die Wohnbebauung mit vorgelagerten, breiten Grünstreifen angeordnet, um das Nebeneinander der verschiedenen Funktionen zu ermöglichen. Die Bebauung der Gleisharfe erfolgt mit Rücksicht auf den historischen Bestand maximal dreigeschossig und verzichtet zugunsten der Gleisstruktur auf eine übermäßige Verdichtung der Ecke Leipziger Straße/Eisenbahnstraße.

Die Grundlage für ein nachhaltiges Zusammenleben in den neuen Quartieren ist die attraktive Atmosphäre in überschaubaren Nachbarschaften, die verschiedene Wohnformen anbieten und die soziale Durchmischung ermöglichen. Jedes Haus bietet seinen Bewohnern einen grünen Innenhof, der mit Mietergärten, Spielflächen für Kleinkinder und Gemeinschaftsflächen ausgestattet ist. Die Innenhöfe sollen durch ein alternatives Fußwegenetz miteinander verbunden sein.

Der Entwurf übererfüllt die Referenzgröße der Auslobung für die Flächen des hinteren Teils der Bebauung und schafft eine den umgebenden Stadteilen entsprechend stimmige Dichte. Dafür bleibt der Entwurf im Bereich der historischen Gleisharfe etwas unter der Referenzgröße um eine angemessene, nicht zu hohe städtebauliche Dichte zu erschaffen.

Das Mobilitätskonzept stellt konsequent den ÖPNV, Fuß- und Radverkehr in den Fokus und garantiert eine Stadt der kurzen Wege. Durch die gegebene Lage im Stadtraum Dresden mit hervorragendem ÖPNV-Anschluss und kurzer Verbindung zur Innenstadt und Neustadt entsteht ein tragfähiges Erschließungskonzept. Die Erschließungszonen sind als Shared Spaces ausgebildet, Mobilitätshubs innerhalb der Quartiere bieten Plätze für Car Sharing und Leihfahrräder an. Der ruhende Verkehr soll an den Rändern des Quartiers in Tiefgaragen geleitet oder in randständigen Quartiersgaragen untergebracht werden.

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