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https://www.dresden.de/de/stadtraum/zentrale-projekte/alter-leipziger-bahnhof/phase1/1101_Lorenzen-Mayer-Architekten-GmbH-mit-Treibhaus-Landschaftsarchitektur.php 20.03.2024 11:07:45 Uhr 29.04.2024 13:54:48 Uhr

1101_Lorenzen Mayer Architekten GmbH mit Treibhaus Landschaftsarchitektur

In der ersten Phase des Wettbewerbs zum Alten Leipziger Bahnhof konnten sich alle Büros mit entsprechender beruflicher Qualifikation bewerben und einen ersten Entwurfsansatz zur konkreten Aufgabenstellung entwickeln. Insgesamt gingen 39 Entwürfe in die weitere Wertung ein – einen davon sehen Sie hier.

Zu sehen ist die Visualisierung eines möglichen Entwurfs des neuen Quartiers Alter Leipziger Bahnhof der Büros Lorenzen Mayer Architekten GmbH mit Treibhaus Landschaftsarchitektur.
Visualisierung eines möglichen Entwurfs des neuen Quartiers Alter Leipziger Bahnhof

Beschreibung des Entwurfs

Die Landeshauptstadt Dresden hat die Entwicklung des Areals am Alten Leipziger Bahnhof unter das Motto „Gemeinwohlorientiert, kooperativ entwickeln“ gestellt und hierfür 2022 einen umfangreichen Partizipationsprozess gestartet. Der Entwurf greift die dort entwickelten Ansätze mit einer zukunftsgerichteten Interpretation und Weiterentwicklung der vorhandenen Bebauungs-, Freiraum- und Nutzungsstrukturen auf. Zentrales Element ist hierbei die Freiraumgestaltung.

Die Geschichte als DNA

Die bestehenden Identitäten des Areals am Alten Leipziger Bahnhof werden durch Bewahrung, Umnutzung und Neuinterpretation der vorhandenen Strukturen weiterentwickelt. Die bauhistorisch wertvollen Gebäude und Freiräume des Bahnhofs und des Schlachthofes sowie die mittlerweile entstandenen Vegetationsstrukturen werden so weit als möglich erhalten und fortgeschrieben; gleiches gilt für deren Nutzung.

Der Freiraum als zentrales Gestaltungelement

Das öffentliche Freiraumsystem ist das wichtigste Bindeglied des neuen Quartiers auf dem Alten Leipziger Bahnhof. Zum einen schaffen verschiedene Platz- und Freiraumsituationen charakterstarke Adressen im Quartier, zum anderen wirken sie als Gesamtheit in einem übergeordneten städtischen Maßstab verbindend.

Aus dem Zusammenspiel von fünf charakteristischen Freiräumen – dem Marktplatz, dem Gleispark, dem Orangerie-Park, dem Eventband und dem Quartiersplatz – entwickelt sich ein kuratiertes Freiraumensemble als vielfältige, bunte Perlenkette. Alle Freiräume greifen vorhandene Qualitäten auf und verdichten diese zu jeweils eigenen Identitäten. In jedem Abschnitt werden verschiedene Nutzungsangebote in Sequenzen integriert. Neben multifunktionalen, vernetzenden Wegeflächen und Platzbereichen sind formelle und informelle Spiel- und Sportangebote aber auch ruhige Orte für Nutzerinnen und Nutzer jeden Alters sensibel in den Freiraum integriert. Zusätzlich entwickelt sich der Kernbereich für Flora und Fauna bandartig entlang der Bahnstrecke.

Die Bebauung als flexible und robuste Struktur

Durch die Freiraumsetzung entstehen neben den bereits bestehenden Bebauungen des Alten Leipziger Bahnhofs und des ehemaligen Schlachthofs vier neue Nachbarschaften. Diese entwickeln aufgrund ihrer unterschiedlichen Bezüge zum Freiraumsystem eine jeweils unverwechselbare Identität. Die neuen Bebauungsstrukturen sind robust und flexibel in Form kleinteiliger Baublöcke konzipiert. So sind vielfältige Interpretationen der grundlegenden städtebaulichen Struktur möglich. Ziel ist die gemischte Stadt – ein buntes Quartier mit vielfältigen Nutzungen und Nutzern, einer bunt gemischten Bewohnerstruktur und einer Vielzahl an kulturellen und sozialen Angeboten.

Durch die sequenzielle Konzeption der Freiräume kann auch die hochbauliche Realisierung des Areals abschnittweise gedacht werden, ohne dass problematische Zwischenzustände entstehen.

Im aktuellen Entwurfsstand ist eine moderate Dichte mit einer zwei- bis fünfgeschossigen Bebauung vorgesehen. Diese kann ohne Einschränkung der städtebaulichen Qualität um ein Geschoss erhöht werden und so eine flächensparende und ressourcenschonende Entwicklung der Gesamtstadt unterstützen.

Eine zeitgemäße und umweltverträgliche Mobilität

Ziel ist eine wirkungsvolle Erschließung durch die bestmögliche Vernetzung aller Mobilitätsformen. Über den Verbund der fünf Freiräume entsteht eine zentrale Fuß- und Radwegeverbindung in Nordsüd-Richtung. Diese wird kleinräumig mit den umliegenden Quartieren vernetzt. Zu diesem Zweck wird auch ein Teil der Bahnbögen gegenüber des Neustädter Bahnhofs geöffnet. Das gesamte Areal ist autofrei konzipiert. Der ruhende Verkehr wird in zwei Mobility-HUBs im Osten und Westen des Eventbandes sowie zwei Quartiersgaragen an den umliegenden Straßen abgewickelt.

Eine ökologisch nachhaltige Stadtentwicklung

Im Sinne einer ökologisch nachhaltigen Stadtentwicklung wurde für das Quartier ein besonders hoher Anteil an intensiv begrünten Freiräumen vorgesehen. Für die Neubebauung werden begrünte Flachdächer in Verbindung mit Photovoltaik vorgeschlagen. Ergänzend soll eine Begrünung der Fassaden für eine weitere Durchgrünung des Quartiers sorgen. Um hinsichtlich der Energieversorgung möglichst ressourcen- und klimaschonend vorzugehen, soll für das Quartier ein energetisches Gesamtkonzept entwickelt werden, welches sich am Ziel der Nullemission orientiert.

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