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https://www.dresden.de/de/stadtraum/zentrale-projekte/alter-leipziger-bahnhof/phase1/1105_Sweco-GmbH.php 21.03.2024 16:43:40 Uhr 09.05.2024 08:02:09 Uhr

1105_Sweco GmbH

In der ersten Phase des Wettbewerbs zum Alten Leipziger Bahnhof konnten sich alle Büros mit entsprechender beruflicher Qualifikation bewerben und einen ersten Entwurfsansatz zur konkreten Aufgabenstellung entwickeln. Insgesamt gingen 39 Entwürfe in die weitere Wertung ein – einen davon sehen Sie hier.

Zu sehen ist die Visualisierung eines möglichen Entwurfs des neuen Quartiers Alter Leipziger Bahnhof des Büros Sweco GmbH.
Visualisierung eines möglichen Entwurfs des neuen Quartiers Alter Leipziger Bahnhof

Beschreibung des Entwurfs

Städtebauliches Konzept

Das Areal rund um den Alten Leipziger Bahnhof mit seinen historischen Bestandsgebäuden, Frei- und Brachflächen hat sich in den vergangenen Jahren zu einem spannenden, lebendigen Viertel aus Subkultur (Szene), Kultur, Sozialem und Event in der bestehenden Stadt entwickelt. Dies wird als Initialzündung und wichtiger Bestandteil des neuen Quartiers Alter Leipziger Bahnhof mit Nutzung der vorhandenen Brachflächen genutzt. Die Integration, Ergänzung und Entwicklung der vorhandenen historischen Gebäude, als auch die Neuschaffung und Verdichtung der baulichen Strukturen auf dem Gesamtareal können als Chance für die Entwicklung eines funktionierenden, vielfältigen und attraktiven neuen Stadtquartiers genutzt werden.

Es wird das Konzept der Überlagerung der Bestandsstrukturen mit einem auf die Umgebung abgestimmten strengen städtebaulichen Rasters und einem verknüpfenden Freiraumband, welches sich 5-förmig von Süd nach Nord entwickelt, verfolgt. Die kostbaren, sich durch Selbstorganisation entwickelten Kultur- und Freizeitcluster werden ohne große Veränderungen übernommen. Die rasterförmige, überlagernde Ordnungsstruktur definiert die Erschließung und die Baufelder und integriert die Bestandsnutzungen in das System. Die Baufelder werden variabel mit differenzierten Gebäudetypologien beplant. Dichte, Höhenentwicklung und Funktion werden nach städtebaulichen Anforderungen vordefiniert. Zur umgebenden Bebauung nimmt die Gebäudehöhe zu und hilft den Straßenraum zu fassen, zum Freiraum und der Quartiersmitte wird die Bebauungshöhe und Dichte geringer. Die Nutzungsmischung aus Wohnen, Arbeiten, Bildung, Sozialem, Freizeit, Gewerbe und Kulturellem wird über den städtebaulichen Schlüssel sinnvoll verteilt. Entlang des Freiraum Splines befinden sich Freizeit und Kulturangebote, der bestehende Veranstaltungscluster „Am Schlachthof“ wird in einen großzügigen Park integriert.

Die Erschließungswege der städtebaulichen Struktur bindet an wichtige Anknüpfpunkte zu den umgebenden Stadtquartieren an, die zahlreichen öffentlichen Nutzungen im Quartier Alter Leipziger Bahnhof wirken wie ein Magnet auf die umgebenden Stadtteile.

Der Innenbereich des neuen Quartiers bleibt weitgehend autofrei, lediglich für Anlieferung, Rettungsfahrzeuge und Menschen mit Bewegungseinschränkungen ist dieser zugänglich. Privat-KFZ werden in zwei Parkhäusern, die im Norden und Westen des Gebietes angesiedelt sind, aufgefangen. Hier besteht auch die Möglichkeit für den Veranstaltungsbereich im Schlachthof PKW-Stellplätze zu Verfügung zu stellen. Langfristig gesehen können die Parkhäuser zu Wohnungsbauten umgenutzt werden. Die jetzt schon hervorragende Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz und das reichhaltige Angebot alternativer Mobilität machen langfristig gesehen das private Auto überflüssig. 

Die Umbaukultur soll im neuen Quartier gelebt werden, Bestandsgebäude werden umgenutzt, die Neubauten sollen in ihrer Ausformulierung in der Lage sein, unterschiedliche Funktionen aufzunehmen. 

Eine Vielfalt von Gebäude-Typologien (Blockrand, Zeile, Reihe, Punkthäuser, Sonderbauten) ermöglicht eine differenzierte Massenverteilung auf dem Grundstück. Ein hoher Grünflächenanteil, Dach- und Fassadenbegrünung und begrünte Innenhöfe der Neubauten wirken einer Überhitzung des Quartiers entgegen. Die Gebäude sollen in einer nachhaltigen Bauweise erstellt werden, ein flexibler modularer Aufbau unterstützt Nutzungsänderungen, eine intelligente Architektur ermöglicht den Verzicht auf technisch aufwendige Lösungen.

Freiraumkonzept

Das Rückgrat des Plangebiets — das 5-förmige Freiraumband — ist das zentrale Element, welches sich durch das Plangebiet zieht und somit neue und alte Bereiche verbindet. Es dient sowohl als Grenze also auch als Übergang zwischen Bebauung und Grünfläche. Als Kontrast zur strikten Bebauung zeichnet sich dieser Bereich als dynamische Freifläche aus, welche durch entlang des Bandes schwingende Aktivitätsbereiche unterstrichen wird. Dieses Zusammenspiel aus  unterschiedlichsten Spiel-‚ Sport- und Aufenthaltsbereichen, Gärten, Bepflanzung und Retentionsflächen lässt einen attraktiven, multifunktionalen und flexiblen Parkraum entstehen. Im nördlichen Bereich rahmen zusätzlich sanfte Hügel die hoch frequentierten Bereiche ein und schirmen somit gleichzeitig zur Eventspange hin ab.

Über den Knotenpunkt „Drehkreuz“ gelangen Besucher in den südlichen Teil, welcher die Strukturen des Alten Leipziger Bahnhofs beinhaltet. Hier zeigt sich der Freiraum von seinen weiteren Seiten, und zwar von der ökologischen und historischen. Die ehemaligen Bahngleise und der Bahndamm bieten Raum für geschützte Arten und Sukzession. Diese Struktur vereint sich mit den offen gehaltenen, historischen Pflasterflächen rund um die denkmalgeschützten Bahnhofsgebäude, Güterschuppen und Laderampen.

Der Freiraum ist durch Quer- und Längsverbindungen einfach zu erreichen und leitet fließend in die Umgebung wie beispielsweise die Elbe und die Neustadt über. Verkehrsberuhigte Zonen, Shared Spaces, der Park und Gärten um die Orangerie und neue Durchgänge im Bahndamm öffnen sich großzügig in Richtung Grünraum.

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