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https://www.dresden.de/de/stadtraum/zentrale-projekte/alter-leipziger-bahnhof/phase1/1111_Schettler-Partner-Architekten-Stadtplaner-Ingenieure-PartGmbH-mit-plandrei-Landschaftsarchitektur-Erfurt.php 20.03.2024 11:11:56 Uhr 09.05.2024 09:35:48 Uhr

1111_Schettler & Partner Architekten Stadtplaner Ingenieure PartGmbH mit plandrei Landschaftsarchitektur, Erfurt

In der ersten Phase des Wettbewerbs zum Alten Leipziger Bahnhof konnten sich alle Büros mit entsprechender beruflicher Qualifikation bewerben und einen ersten Entwurfsansatz zur konkreten Aufgabenstellung entwickeln. Insgesamt gingen 39 Entwürfe in die weitere Wertung ein – einen davon sehen Sie hier.

Zu sehen ist die Visualisierung eines möglichen Entwurfs des neuen Quartiers Alter Leipziger Bahnhof der Büros Schettler & Partner Architekten Stadtplaner Ingenieure PartGmbH mit plandrei Landschaftsarchitektur, Erfurt.
Visualisierung eines möglichen Entwurfs des neuen Quartiers Alter Leipziger Bahnhof

Beschreibung des Entwurfs

Das Wettbewerbsgebiet ist zurzeit von zwei sehr unterschiedlichen heterogenen Gewerbebaustrukturen im Süden (am Alten Leipziger Bahnhof) und im Norden („Eventspange“ in den ehemaligen Gebäuden des Central-Schlachthofes) geprägt. Dazwischen befindet sich die großflächige Brachfläche der ehemaligen Steingutfabrik Villeroy & Boch, die nur noch ansatzweise durch den ehemaligen Villengarten mit erhaltener Orangerie geprägt ist.

Zentrale städtebauliche Entwurfsidee ist die Gliederung des Areals in 3 einzelne Quartiere, die durch das in Nord-Südrichtung verlaufende „Grüne Band“ und den zentralen Park an der Orangerie miteinander verbunden sind.
Im Nordwesten wird die nördlich anstehende Blockrandbebauung über die Erfurter Straße und den Alexander-Puschkin-Platz weiter entlang der Leipziger Straße bis zum Villengarten mit Orangerie fortgeschrieben. Das Quartier Erfurt nimmt neben Geschosswohnungsbau auch Einzelhandel (Nahversorgung), Dienstleistungen (Ärztehaus, Pflege, Büros), Wohnen für Senioren und eine Quartiersgarage als Mobility Hub auf. Diese soll sowohl die Stellplatzbedarfe aus den Neubauten heraus wie auch die Bedarfe auch den Nutzungen der sog. “Event-Spange“ abdecken können.
Die Bebauung rückt sowohl von der Erfurter Straße wie auch von der Leipziger Straße ab, um den vorhandenen Baumbestand zu erhalten und eine attraktive und nachhaltige Neuordnung der halböffentlichen Gebäudevorbereiche zu ermöglichen.
Den Auftakt in das sich südlich angliedernde Wohnquartier an der Orangerie bildet ein siebengeschossiger Hochpunkt an der Leipziger Straße mit kleineren Einzelhandelseinrichtungen im Erdgeschoss (Bäcker, Fleischer, Café, Fahrradwerkstatt). Erschlossen werden die reinen Wohngebäude, die sich terrassenartig in die begrünten verkehrsfreien Innenhöfe abtreppen über eine neue und im Bogen geführte Erschließungsstraße an den äußeren Rändern. Eine weitere Quartiersgarage schirmt das Wohnen gegen die Lärmimmissionen durch die Bahntrassen ab und nimmt zentral alle notwendigen PKW auf. Zusätzliche dem Wohnen dienende Nebenfunktionen schirmen das Wohnen auf der Nordseite gegen die Lärmimmissionen der „Eventspange“ ab. Ein Standortvorschlag für eine Kita im Quartierspark sowie für eine Badeanstalt im Villengarten der Orangerie erweitern die Attraktivität im Wohngebiet.

Zentrale freiräumliche Entwurfsidee ist die Schaffung eines großzügigen grünen Freiraums, der zum neuen Herz der Quartiersentwicklung werden kann. Diese aus dem historischen Park an der Orangerie hervorgegangene, räumlich klar gefasste und weitgehend autofreie grüne Mitte dient als verbindender Quartiersfreiraum und leistet einen wertvollen Beitrag zu einem ausgeglichenen Mikroklima (Durchlüftung in Nord-Süd- Richtung, Erhalt von allen Großbäumen, Regenrückhaltung, örtliche Versickerung). Für den Entwurfsansatz sind, neben der städtebaulichen Aspekte auch die Förderung der Gemeinschaft im Quartier und die Definition und Hierarchisierung der Freiflächen wichtig.

Die in Abhängigkeit der sogenannten Gleisharfe hervorgebrachte pavillonartige Bebauungsstruktur des historischen Bahnhofsgeländes bleibt weitestgehend erhalten und wird behutsam durch einzeln gesetzte Neubauten in den Zwischenräumen verdichtet.
Ein Umbau der langgestreckten Güterschuppen und überdachten Laderampen zu Wohnzwecken wird durch die Entwurfsverfasser nicht empfohlen. Bestehendes Gewerbe soll im Gebiet gehalten und durch behutsame Sanierungen gestärkt werden. In diesem Zusammenhang sollen auch die hier ebenfalls verorteten und anerkannten Kultur- und Kunsteinrichtungen im Kulturquartier Leipziger Bahnhof erhalten und durch zeichenhafte Neubauten gestärkt werden. In diesen offen gehalten Typologien können weitere Ateliers, Ausstellungsräume in Kombination mit modernen, teilweise gemeinschaftlichen Wohnformen wie auch die nachgefragten Begegnungs- und Erinnerungsstätten („Dresdner Norden“, Bahnhof der Erinnerungen usw.) etabliert werden.
Als Bindeglied zwischen dem Wohnquartier am Park und den Einrichtungen im Kulturquartier Leipziger Bahnhof soll eine Freizeitstruktur aus Sportanlagen (Fußball, Basketball, Skateanlage) funktionieren, die sich aufgelockert entlang der als überdachte Zuschauertribüne umgebauten Laderampe gruppieren. Falls die Tankstelle umgesiedelt werden kann, bietet sich die dann freiwerdende Fläche für eine das Freizeitangebot ergänzende hybride Nutzung aus Kletterhalle, Box- und Fitnesshalle mit Quartiers- und Fahrradgarage an.

Hinsichtlich der unterschiedlichen Nutzungs- und Funktionsanforderungen wird der Transfor mationsprozess zu einem urbanen Quartier phasenweise ablaufen. Entwurfsbestimmend ist die möglichst unabhängige Realisierungsfähigkeit der Einzelquartiere, um der teilweise un definierten zeitlichen Abfolge Rechnung zu tragen.

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