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1118_NPP Noack Planung und Projektentwicklung GmbH mit Noack Landschaftsarchitekten und GRAS * Gruppe Architektur & Stadtplanung

In der ersten Phase des Wettbewerbs zum Alten Leipziger Bahnhof konnten sich alle Büros mit entsprechender beruflicher Qualifikation bewerben und einen ersten Entwurfsansatz zur konkreten Aufgabenstellung entwickeln. Insgesamt gingen 39 Entwürfe in die weitere Wertung ein – einen davon sehen Sie hier.

Zu sehen ist die Visualisierung eines möglichen Entwurfs des neuen Quartiers Alter Leipziger Bahnhof der Büros NPP Noack Planung und Projektentwicklung GmbH mit Noack Landschaftsarchitekten und GRAS * Gruppe Architektur & Stadtplanung.
Visualisierung eines möglichen Entwurfs des neuen Quartiers Alter Leipziger Bahnhof

Beschreibung des Entwurfs

Stadtbaustein

Ein neues Stadtviertel mit eigener Identität und Ausstrahlung für Dresden entsteht, das die umliegenden Stadtteile vernetzt, verknüpft und bereichert. Die differenzierten Nachbarschaften rollen konsequent ihren jeweiligen Stadtteilteppich bis zur Leipziger Straße aus. Sie schaffen auf diese Weise klare Adressen sowie Gliederung und Rhythmus im Straßenverlauf. Alle zentralen Quartierseingänge werden als Plätze über prägnante städtebauliche Figuren betont und erkennbar gemacht. Der Steingut-Turm markiert als Hochpunkt am zentralen Kleeblatt-Park den neuen Schwerpunkt des Stadtteils. Weichen ermöglichen Querverbindungen in die angrenzenden Stadtquartiere und zum Landschaftsraum Elbe. 

Stadt schafft Park

Der These folgend „Park schafft Stadt“ entfaltet sich ein grünes Kleeblatt aus der Mitte des neuen Stadtteils. Es wird als zentrales Herzstück zur städtischen Bühne, gerahmt von den bestehenden Kulturquartieren und den neuen Nachbarschaften. Jedes einzelne Kleeblatt ist einem eigenen Thema verschrieben: Der offene, weitläufige Gleisfeldpark mit überdachtem Saum für Aktivität und Freizeit, der ruhige Orangerie-Garten sowie die familiären Steingutwiesen.
Eine neue Gleisspur zieht sich als verbindendes Element von Nord nach Süd durch Park und Viertel. Sie schafft die Verbindung zwischen dem Stadtzentrum und Pieschen. Sie wird als Raumfolge aus öffentlichen Plätzen, gewerblich genutzten Erdgeschossen und Grünräumen zu einer pulsierenden Ader für das gesamte Gebiet – zu Fuß oder mit dem Rad.
Die vorgeschlagene Dichte und Nutzungsmischung erzeugt Lebendigkeit und Aktivität in den zentralen Grünräumen. Es entsteht ein multicodierter Raum, der immer wieder neu Platz für Aneignung durch die Nutzerinnen und Nutzer bietet. So heißt das Motto ebenso: „Stadt schafft Park“

Über Shared Spaces gelingt die Durchwegung und Erschließung des Quartiers und führt zu einem gleichberechtigten, rücksichtsvollen Miteinander aller Straßenraumnutzungen und Stärkung der öffentlichen Nahmobilität. 

Altes & Neues

Die existierenden Gebäudeensembles und Relikte verschiedener bauzeitlicher Epochen erzählen und prägen die Geschichte des Ortes. Diese denkmalgeschützten Areale werden in ihrer Gesamtheit erhalten, behutsam fortgeführt und in ihrem industriellen Charakter durch robuste Hallen-Typologien identitätsstiftend ergänzt. Die neuen Wohn-Nachbarschaften denken die Industrietypologien als Blockfiguren im gewerblich genutzten Sockel weiter und ermöglichen aufgehend als einzelne Häuser vielfältige Gebäude- und Wohnformen. Die Struktur der markanten Blöcke und Hallen ordnet das Bild der Stadt und schafft eindeutige Adressen.
Dieser stabile städtebauliche Rahmen, der eine Modularität mitbringt, kann im Sinne einer resilienten Stadt auf zukünftige Veränderung der Rahmenbedingungen flexibel reagieren.
Die Vielfalt entsteht in der zukünftigen Architektur der Häuser und Aneignung ihrer Bewohnerschaft. Die Diversität wird in diesem Sinne zum Treiber einer urbanen Lebendigkeit.

Der Alte Leipziger Bahnhof wird ein Hafen der Kultur und Kreativwirtschaft. In seiner schutzwürdigen Grundanlage und alten Gebäudestrukturen wird er als Sehnsuchts- und Erinnerungsort erhalten, weitergedacht und betrieben. Durch die Verdichtung an den Rändern und Fortschreibung seiner Raumlandschaft mit zusätzlichen Nutzungen wird ein lebendiges Stück Stadt mit Erinnerungskultur, Kunst, Handwerk und Markt für alle geschaffen. Ein neuer robuster Stadtbaustein komplettiert die elliptische Grundfigur auf der Nordseite. Er wird zum Zentrum der Kreativität und mit seiner Terrassierung in Richtung Altstadt zur städtischen Bühne.
Das Schlachthof-Areal wird nach Norden um typologisch passende Gewerbegebäude strategisch ergänzt und in seiner historischen, industriellen Grundprägung weitergeschrieben. Die auf diese Weise neu gerahmte Kulturmeile des Schlachthofs schafft einen lebendigen Raum für alle Besucher*innen und die Gewerbetreibenden. 

Grüne Mansarden

Das Dresdner Motiv der Mansarde wird aus den angrenzenden Quartieren entlehnt und im neuen Stadtteil zeitgenössisch interpretiert. So entsteht auf dem gesamten Quartier das Potential für grüne Freisitze, die den Blick über Park und Elbraum öffnen. Mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet und begrünt, spenden sie gleichsam Schatten, speichern Wasser und versorgen den Stadtteil mit erneuerbarer Energie. 

Freiraum + Biodiversität

Die Höfe der Wohnquartiere sind den Nutzerinnen und Nutzern verschrieben und können als Gartenhöfe angeeignet und bespielt als halböffentliche und private Freiräume verstanden werden.

Ein grünes Band aus artenreichen Biodiversitätsflächen bildet im Osten das Rückgrat zum Gleiskörper. Die Flächen dienen mittels ihrer Retentionsflächen zur Versickerung und Verdunstung aktiv dem ökologischen Regenwassermanagement und gleichzeitig als Trittsteine zum Biotopverbund. Blau-Grün-gestaltete Stadträume agieren unterstützend im gesamten Quartier.

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