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https://www.dresden.de/de/stadtraum/zentrale-projekte/alter-leipziger-bahnhof/phase1/1128_Machleidt-GmbH-Staedtebau-Stadtplanung-mit-UKL-Ulrich-Krueger-Landschaftsarchitekten.php 20.03.2024 11:12:46 Uhr 28.04.2024 21:06:53 Uhr

1128_Machleidt GmbH Städtebau + Stadtplanung mit UKL – Ulrich Krüger Landschaftsarchitekten

In der ersten Phase des Wettbewerbs zum Alten Leipziger Bahnhof konnten sich alle Büros mit entsprechender beruflicher Qualifikation bewerben und einen ersten Entwurfsansatz zur konkreten Aufgabenstellung entwickeln. Insgesamt gingen 39 Entwürfe in die weitere Wertung ein – einen davon sehen Sie hier.

Zu sehen ist die Visualisierung eines möglichen Entwurfs (4. Preis im Wettbewerb) des neuen Quartiers Alter Leipziger Bahnhof der Büros Machleidt GmbH Städtebau + Stadtplanung mit UKL – Ulrich Krüger Landschaftsarchitekten.
Visualisierung eines möglichen Entwurfs (4. Preis im Wettbewerb) des neuen Quartiers Alter Leipziger Bahnhof

Beschreibung des Entwurfs

Leitbild „GRÜN – URBAN – KREATIV“

Auf dem Areal „Alter Leipziger Bahnhof“ bekommt Dresden-Neustadt ein hervorragend vernetztes neues lebendiges Stadtquartier mit hohem Grünanteil, urbaner Dichte und einer vielseitigen Nutzungsmischung welche an die bereits ansässigen Nutzungen anknüpft. Für rund 3000 Menschen werden in verschiedenen Typologien differenzierte Wohnungsangebote (rd. 1400 Wohnungen) geschaffen. Zahlreiche soziale und kulturelle Angebote in der Nachbarschaft wie Kita, Jugendclub, Nachbarschaftstreff, Generationenhaus, Veranstaltungs- und Eventräume, etc. machen das Quartier für alle Generationen und Lebensentwürfe lebenswert. Rund 1200 neue Arbeitsplätze und die bereits bestehenden Gewerbe- und Handwerksbetriebe erzeugen eine vielseitige Nutzungsmischung im Quartier.

Städtebauliches Konzept

Der Entwurf schlägt eine Gliederung in Teilquartiere, die sich an den prägenden Beständen und Freiräumen orientieren, vor. Gleichzeitig bilden diese durch ihre vielfältigen Typologien und Nutzungen jeweils eigene Lagequalitäten und Nachbarschaften aus.

Rund um den Alten Bahnhof entsteht ein handwerklich und kulturell geprägter Kreativstandort mit Freizeitangeboten und einem Gedenkort mit eigener Atmosphäre. Die identitätsstiftenden Bestände werden weitestgehend erhalten und mit neuen Nutzungen aktiviert. Punktuelle bauliche Ergänzungen als Kopfbauten – im Süden als Hochpunkt ausgebildet - schaffen neue Antrittsbereiche und gliedern die Teilräume ohne dabei die prägende Struktur der Gleisharfe zu konterkarieren. Südlich des Zollhof wird das Motiv der sich zum Grünen öffnenden und zur Leipziger Straße raumbildenden geschlossenen Baufelder des Bestandes aufgenommen und fortgeführt.

Die aktive urbane Mitte bildet die sich in Ostwestrichtung ausdehnende Event- und Kulturspange rund um den Alten Schlachthof. Hier wird zusammen mit den Beständen, die als Solitäre inszeniert werden, eine neu urbane Quartiersmitte ausgebildet. Durch die nördliche und südliche angrenzende rahmende geschlossene Bebauung mit kleinteiligen gewerblichen Nutzungen bekommt der Ort eine räumliche Fassung und eine Aktivierung auch an den Rändern.

Nördlich und südlich der urbanen Mitte entstehen kompakte Teilquartiere mit hohem Wohnanteil. Die resilienten Baufeldzuschnitte ermöglichen eine hohe Vielfalt an unterschiedlichen Wohntypologien und bieten neben privaten Gartenbereichen auch gemeinschaftliche Binnenräume für nachbarschaftliches Engagement und Miteinander. Dabei profitieren sie atmosphärisch von einer weitgehenden Integration wesentlicher Bestandsbäume.

Im Norden wird ein kleines Entrée als Raumgelenk ausgebildet und die Grün- und Wegeverbindung Gehestraße nach Süden als Promenade fortgeführt. Die Promenade verbindet in Nordsüdrichtung die verschiedenen Teilquartiere, die urbane Mitte, und den zentralen Park miteinander.

Mobilität

Der Entwurf sieht ein autoarmes Quartier vor, welches auf Basis der guten ÖPNV-Erreichbarkeit und einer feinmaschigen Durchwegung für den Fuß- und Radverkehr eine Freiraumqualität schafft. Alternative Mobilitätsangebote fördern den Verzicht auf Privat-Pkw. Der MIV (Anwohner und Besucher) wird über vier dezentrale Quartiersgaragen als Mobility-Hubs an den Rändern früh abgefangen. Ein als Mischverkehrsfläche gestaltetes Erschließungsnetz im Quartier ist nur für Anwohner, Gewerbetreibende etc. (mit Ausnahmegenehmigung) mit Kraftfahrzeugen befahrbar. Kurzzeitiges Laden und Liefern erfolgt auf ausgewiesenen Flächen.

Freiraum und Entwässerung

Das Gelände des ehemaligen Leipziger Bahnhofs in der Dresdner Neustadt besticht baulich durch die langen geschwungen geführten Lagerhallen, die dem Verlauf der ehemaligen Gleisharfe folgen und zusammen mit den weitestgehend rückgebauten Gleisanlagen die charaktergebende und zu erhaltende Großform im Gebiet bilden. Diese Großform bildet ein Alleinstellungsmerkmal im Quartier heraus und wird sparsam ergänzt erhalten. Der in den letzten 2 Jahrzehnten aufgekommene Spontanaufwuchs entlang der Gleisführungen wird gepflegt und einer nachhaltigen Entwicklung zugeführt. Auf den ehemaligen Gleislagen geführte neue Fuß- und Radwege bilden die Großform der Gleisharfe heraus.

Der Entwurf der Freianlagen und Grünräume der neuen Quartiersentwicklung arbeitet mit mehreren verschiedenen Schichten:

  • Zentraler Quartierspark der ehemaligen Fabrikantenvilla, der Orangerie nach Norden erweitert
  • Die Großform der Gleisharfe mit den linearen Grünverbindungen mit Anschluss nach Nordwesten parallel der noch existierenden und in Betrieb befindlichen Gleislage
  • Die durchgrünten Innenhöfe der neuen Stadtquartiere
  • Die stark baumbestandenen Freiflächen des neuen Kulturquartiers um den Schlachthof herum
  • Die das Gebiet von Norden (Gehestraße/Schulcampus) nach Südosten (neuer Quartierspark) parallel zur Leipziger Straße durchquerende straßenähnliche Raumstruktur
  • Kleine „Pocketparks“ bilden räumliche Grünstrukturen innerhalb des Städtebaus heraus.

Ein insgesamt hoher Grünanteil im Quartier sowie Dach- und Fassadenbegrünungen im Sinne des Schwammstadtprinzips bieten reichhaltigen Lebensraum für Tiere und Pflanzen sowie einen zusammenhängenden Biotopverbund.

Die das Gebiet von Norden (Gehestraße/Schulcampus) nach Südosten (neuer Quartierspark) parallel zur Leipziger Straße durchquerende straßenähnliche Raumstruktur und die kleinen „Pocketparks“ bilden abwechslungsreiche räumliche Abfolgen innerhalb des Städtebaus heraus. Ein wesentlicher Entwurfsschwerpunkt ist die Stärkung der fußläufigen Ost-West-Verbindungen aus den Stadtquartieren der Leipziger Vorstadt zur Hafencity/Elbe und der Stärkung der Verbindung in Nord-Süd-Richtung.

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