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https://www.dresden.de/de/stadtraum/zentrale-projekte/alter-leipziger-bahnhof/phase1/1109_Studio-Schwitalla-mit-schoene-aussichten-landschaftsarchitektur-und-Studio-Christian-Stiller-und-1komma2.php 20.03.2024 11:09:06 Uhr 30.04.2024 04:01:43 Uhr

1109_Studio Schwitalla mit schöne aussichten landschaftsarchitektur und Studio Christian Stiller und 1komma2

In der ersten Phase des Wettbewerbs zum Alten Leipziger Bahnhof konnten sich alle Büros mit entsprechender beruflicher Qualifikation bewerben und einen ersten Entwurfsansatz zur konkreten Aufgabenstellung entwickeln. Insgesamt gingen 39 Entwürfe in die weitere Wertung ein – einen davon sehen Sie hier.

Zu sehen ist die Visualisierung eines möglichen Entwurfs des neuen Quartiers Alter Leipziger Bahnhof der Büros Studio Schwitalla mit schöne aussichten landschaftsarchitektur und Studio Christian Stiller und 1komma2.
Visualisierung eines möglichen Entwurfs des neuen Quartiers Alter Leipziger Bahnhof

Beschreibung des Entwurfs

COHABITAT DRESDEN ist darauf angelegt einen Raum der Ermöglichung und des fortwährenden Wandels zu werden. Unser Ansatz ist es, auf engstem Raum alle Lebensbereiche miteinander zu verflechten und in Beziehung zu setzen: Wohnen, Leben, Arbeiten, Produktion, Freizeit, Konsum, Lernen, Kunst, Kultur, Verkehr und Natur. Die Stadt, die Elbe und das Quartier sollen in ihren Beziehungen zueinander entwickelt werden, um einen größtmöglichen Austausch und damit Gewinn für alle zu erzielen. Die Beziehung von Öffentlichkeit und Privatheit ist dabei zentral. Wir wollen neue Experimente wagen und Chancen eröffnen. Die lokalen Akteure vor Ort sind dabei genauso wichtig wie neue Impulse und Strukturen. Entscheidend ist: Beziehungen bedeutet Reibung untereinander, das Aushandeln von Positionen und fortwährenden Wandel, COHABITAT Dresden baut von Beginn an darauf auf.

DAS GRID ist eine Struktur, die Raum für vielfältige Entwicklungen bietet. Das Ordnungsprinzip des Rasters ist der für Dresden typischen Morphologie der Kaffeemühlenarchitektur entlehnt. Die historische Skalierung ist flexibel und wird damit in die Zukunft übersetzt. Sie passt sich durch ihre Kleinteiligkeit unterschiedlichen räumlichen Bedürfnissen an, ohne dabei Abhängigkeiten zu schaffen. Der Bebauungsmaßstab ist auf Fußgänger und Micro-Mobilität angepasst und bietet abwechslungsreiche, spannende Zwischen- und Freiräume im menschlichen Maßstab, die zum Erkunden und Verweilen einladen. Das GRID fungiert als Framework, das individuelle Entwicklungsmöglichkeiten in seinen Zellen bietet. Durch Freiräume und Möglichkeiten der individuellen sowie kollektiven Entwicklung, Aneignung und Nutzung entsteht ein vielfältiger, bunter und lebendiger Stadtraum. Dies unterstützt lokale Potenziale und eine nutzergetragene, organische räumliche Entwicklung. Das GRID-Konzept setzt die Methode der kooperativen Quartiersentwicklung fort. Als virtuelles Element in der Prozessgestaltung repräsentiert es keine konventionelle städtebauliche Struktur, sondern vielmehr eine Strategie einer gemeinschaftlichen, prozessorientierten und ergebnisoffenen Planungskultur. Es bildet das Framework einer agilen Stadtentwicklung und ermöglicht einen offenen, dialogischen Prozess im Rahmen des informellen Urbanismus. Das GRID fungiert als mentoriertes Experiment eines offenen Reallabors, in dem neue Ideen und Lösungen entstehen können.

MENSCH-NATUR Wir wollen eine neue Beziehung von Mensch und seiner Umwelt zueinander entwickeln, die auf Zirkularität und Nachhaltigkeit ausgelegt ist. Wir nutzen städtebauliche, bauliche und nutzungsorientierte Instrumente für einen vollständig regenerativen, ressourcenschonenden und kreislauforientierten Ansatz im Bauen. Das Zukunftsquartier COHABITAT Dresden soll daher auch in Holzbauweise hergestellt werden. Dabei ist der Blick nicht nur auf das Bauen selbst gerichtet, sondern auch die spätere Nutzung und Möglichkeiten der fortwährenden Veränderung zentral. Dazu integrieren wir – möglichst alle – Bereiche während der Planung, während des Baus und der späteren Nutzung mit ein. Unser Ansatz umfasst damit nicht nur Gebäude und Betrieb, sondern den gesamten Lebenszyklus eines Quartiers mit seiner gesamten technischen und sozialen Infrastruktur, neue Mobilität, grünen Strukturen und immer auch der Frage nach der Beziehung von öffentlichem und privatem Raum. Wir sind davon überzeugt, dass umfassende Ansätze und neue Beziehungen notwendig sind, um zwingende Klima- und sich wandelnde Lebensziele zu erreichen. Dafür ist eine neue Beziehung von Menschen und Natur notwendig, die wir in diesem Projekt dialogisch aushandeln wollen.

COMMON GROUND bildet den Kern einer gemeinwohlorientierten Stadtentwicklung, die auf zivilgesellschaftlichem Engagement und Teilhabemöglichkeiten basiert. Eine gerechte Bodenpolitik ist hierbei eine grundlegende Voraussetzung. Das COMMON GROUND Prinzip sieht vor, dass Flächen im Besitz der Stadt mittels Konzeptvergaben im Erbbaurechtsmodell vergeben werden. Dabei sollen gemeinschaftliche und selbstorganisierte Wohnraumproduktion durch Baugemeinschaften wie Genossenschaften und Baugruppen bevorzugt werden. Gleichzeitig ermöglicht dies der Stadt selbst, Wohnraum zu schaffen.

COMMON FLOOR beschreibt den Umgang mit den Erdgeschossflächen. Hier ist das Wohnen nicht vorgesehen. Stattdessen sollen diese Flächen im gesamten Quartier öffentlich genutzt werden. Dies beinhaltet Nahversorgungsmöglichkeiten, Cafés, Nachbarschaftstreffs, Co-Working-Räume, Waschsalons, Kitas, Bildungseinrichtungen, Mobilitätsstationen, Fahrradparkplätze und mehr. Durch diese vielfältigen Angebote wird das Erdgeschoss zu einem lebendigen und sozialen Treffpunkt für die Bewohner und Besucher des Quartiers.

QUARTIER DER KURZEN WEGE das die aktive Mobilität für alle unterstützt. Klare Gestaltung regeln das Verhalten zwischen den Verkehrsteilnehmerinnen, ohne das Auto auszuschließen. Kfz für Mobilitätseingeschränkte und Fahrzeuge zur Anlieferung können im Quartier halten. Kfz werden in oberirdischen Mobility Hubs geparkt. Durch das Sammeln von Kfz am Rande des Quartiers wird der Freiraum im Quartier sicher für alle Nutzerinnen – Kinder können eigenständig spielen und so eine Mobilitätskompetenz aufbauen. Durch Angebote für die Nahversorgung in fußläufiger Distanz können diese Erledigungen mit Fuß und Rad gemacht werden. Dafür schlagen wir einen Orientierungswert für den richtigen Nutzungsmix vor: 50 % Wohnen + 20 % Workspace + 20 % Gewerbe + 10 % Freizeit.

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