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https://www.dresden.de/de/kultur/denkmalschutz/veranstaltungen/denkmalfachtagung-2024.php 10.10.2024 12:17:16 Uhr 11.10.2024 00:16:39 Uhr

Denkmaltagung 2024

Vom 27. bis 29. Mai 2024 trafen sich 147 Denkmalpfleger, Architekten, Bauingenieure, Stadtplaner, Handwerker und Fachteilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet im Kulturrathaus der sächsischen Landeshauptstadt zum interdisziplinären Austausch.

Unsere kommunale Denkmaltagung ist mit ihrer sechsten Auflage in der bundesweiten Fachwahrnehmung angekommen. Der interdisziplinäre Zuschnitt aus Wissenschaft und Baupraxis kennzeichnet unser Selbstverständnis als zukunftsorientierte Verwaltung und hat eindrucksvoll gezeigt, dass Denkmalschutz, nachhaltiges Bauen und moderne Technologien keine Gegensätze sind, sondern sich produktiv ergänzen.

Dr. David Klein, Leiter des Amtes für Kultur und Denkmalschutz

Zukunft?! Der Beitrag der Denkmalpflege zur Bauwende 

Unter dem Blickwinkel von Ressourcenschonung, Nachhaltigkeit und Ökologie wird gegenwärtig vielfach eine „Bauwende“ proklamiert, bei der die Wertschätzung des historischen Baubestandes immer mehr in den Mittelpunkt rückt. Es wird zunehmend als Verpflichtung angesehen, die Zukunft vor allem mit dem vorhandenen baulichen Erbe zu denken, das als Ressource und klimaschonendes Potential bereits vorhanden ist. Als geschichtliches Zeugnis bietet sich dieses Erbe auch als Träger von „kultureller Nachhaltigkeit“ an, indem es identitätsstiftende Potentiale in sich trägt.

Somit handelt es sich um keine Modeerscheinung. Der zentrale Begriff in Vorträgen, Diskussionen und Exkursionen war der Bestand. Rund 3 % des Gebäudebestandes in Deutschland sind Denkmale, von denen 30 % gefährdet sind und dringender Sanierung bedürfen. Während der Tagung wurden Möglichkeiten aufgezeigt, wie vorhandene Instrumente genutzt werden, um in Pflege- und Erhaltungsplänen von Orten oder Ortsteilen Bestand und Denkmale gemeinsam weiterzuentwickeln. In zahlreichen Praxisbeispielen wurde die energetische Ertüchtigung von Denkmalen ebenso thematisiert wie Klimaanpassungen in historischen Parks und Gärten, Nachhaltigkeit, graue Energie und Wissensspeicher, zirkuläres Bauen, traditionelles Handwerk und Digitalisierung, Abriss und zukunftsfähige Umnutzungen. Neben den Fachkompetenzen der einzelnen Akteure sind Weitsicht und Wissenstransfer unerlässlich. 

Der überlieferte Bestand bedarf in den meisten Fällen der bestandsgerechten Reparatur, des angemessenen Weiterbauens, der energetischen Ertüchtigung und fordert zudem die Menschen heraus, über ihre sich immer weiter nach oben schraubenden Ansprüche zu reflektieren. Es liegt nahe anzunehmen, dass die Denkmalpflege zu diesem Anliegen Wesentliches beitragen kann, verfügt sie doch über einen reichen Erfahrungsschatz, der dem Baubestand – ob geschützt oder nicht - zugutekommen kann. Zu den zahlreichen Aspekten eines verträglichen Umgangs mit dem Bestand, der Sanierung und Modernisierung, der energetischen Ertüchtigung, aber auch der Vermittlung, Partizipation und Vernetzung kann die Denkmalpflege ihre Fachlichkeit und Kompetenz vielfältig einbringen. 

Die Tagung hat positive Impulse, die die Denkmalpflege für eine Wende im Bauwesen bereithält, präsentiert und diskutiert, aber auch mögliche Grenzen ausgelotet. Der fachliche Diskurs ermöglichte einen interdisziplinären Austausch und trägt dazu bei, die zukünftige Arbeit von Denkmalschutzbehörden und weiterer am Thema interessierter Fachleute kooperativ und ergebnisorientiert zu gestalten. Im Nachgang zur Tagung erarbeitet ein Arbeitskreis aus Tagungsteilnehmern eine „Dresdner Erklärung zum Umgang mit dem Bestand".

Die Tagungspublikation wird noch bearbeitet.

Kontakt

Dr. Bernhard Sterra                                     
Tel.: +49-351-4888950                               
E-Mail denkmaltagung@dresden.de                          

Heike Heinze
Tel.: +49-351-4888990
E-Mail:denkmaltagung@dresden.de