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https://www.dresden.de/de/kultur/denkmalschutz/veranstaltungen/denkmalfachtagung-2024.php 19.02.2025 16:06:59 Uhr 24.03.2025 06:35:09 Uhr

Denkmaltagung 2024

Vom 27. bis 29. Mai 2024 trafen sich 147 Denkmalpfleger, Architekten, Bauingenieure, Stadtplaner, Handwerker und Fachteilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet im Kulturrathaus der sächsischen Landeshauptstadt zum interdisziplinären Austausch.

Unsere kommunale Denkmaltagung ist mit ihrer sechsten Auflage in der bundesweiten Fachwahrnehmung angekommen. Der interdisziplinäre Zuschnitt aus Wissenschaft und Baupraxis kennzeichnet unser Selbstverständnis als zukunftsorientierte Verwaltung und hat eindrucksvoll gezeigt, dass Denkmalschutz, nachhaltiges Bauen und moderne Technologien keine Gegensätze sind, sondern sich produktiv ergänzen.

Dr. David Klein, Leiter des Amtes für Kultur und Denkmalschutz

Zukunft?! Der Beitrag der Denkmalpflege zur Bauwende 

Unter dem Blickwinkel von Ressourcenschonung, Nachhaltigkeit und Ökologie wird gegenwärtig vielfach eine „Bauwende“ proklamiert, bei der die Wertschätzung des historischen Baubestands immer mehr in den Mittelpunkt rückt. Es wird zunehmend als Verpflichtung angesehen, die Zukunft vor allem mit dem vorhandenen baulichen Erbe zu denken, das als Ressource und klimaschonendes Potenzial bereits vorhanden ist. Als geschichtliches Zeugnis bietet sich dieses Erbe auch als Träger von „kultureller Nachhaltigkeit“ an, indem es identitätsstiftende Potenziale in sich trägt.

Somit handelt es sich um keine Modeerscheinung. Der zentrale Begriff in Vorträgen, Diskussionen und Exkursionen war der Bestand. Rund 3 % des Gebäudebestands in Deutschland sind Denkmale, von denen 30 % gefährdet sind und dringender Sanierung bedürfen. Während der Tagung wurden Möglichkeiten aufgezeigt, wie vorhandene Instrumente genutzt werden, um in Pflege- und Erhaltungsplänen von Orten oder Ortsteilen Bestand und Denkmale gemeinsam weiterzuentwickeln. In zahlreichen Praxisbeispielen wurde die energetische Ertüchtigung von Denkmalen ebenso thematisiert wie Klimaanpassungen in historischen Parks und Gärten, Nachhaltigkeit, graue Energie und Wissensspeicher, zirkuläres Bauen, traditionelles Handwerk und Digitalisierung, Abriss und zukunftsfähige Umnutzungen. Neben den Fachkompetenzen der einzelnen Akteure sind Weitsicht und Wissenstransfer unerlässlich. 

Der überlieferte Bestand bedarf in den meisten Fällen der bestandsgerechten Reparatur, des angemessenen Weiterbauens, der energetischen Ertüchtigung und fordert zudem die Menschen heraus, ihre sich immer weiter nach oben schraubenden Ansprüche zu reflektieren. Es liegt nahe anzunehmen, dass die Denkmalpflege zu diesem Anliegen Wesentliches beitragen kann, verfügt sie doch über einen reichen Erfahrungsschatz, der dem Baubestand – ob geschützt oder nicht - zugutekommen kann. Zu den zahlreichen Aspekten eines verträglichen Umgangs mit dem Bestand, der Sanierung und Modernisierung, der energetischen Ertüchtigung, aber auch der Vermittlung, Partizipation und Vernetzung kann die Denkmalpflege ihre Fachlichkeit und Kompetenz vielfältig einbringen. 

Die Tagung hat positive Impulse, die die Denkmalpflege für eine Wende im Bauwesen bereithält, präsentiert und diskutiert, aber auch mögliche Grenzen ausgelotet. Der fachliche Diskurs ermöglichte einen interdisziplinären Austausch und trägt dazu bei, die zukünftige Arbeit von Denkmalschutzbehörden und weiterer am Thema interessierter Fachleute kooperativ und ergebnisorientiert zu gestalten. Im Nachgang zur Tagung erarbeitete ein Arbeitskreis aus Tagungsteilnehmern die „Dresdner Erklärung zur Pflege des Bestands".

Das - ausgenommen das frisch-sanierte rote Dach mit Fledermausgaupen - Schwarz-weiß-Foto zeigt eine Ansicht über den Vorgarten und den historischen Metallzaun mit Sandsteinsockel auf das in die Jahre gekommene zweigeschossige Seitengebäude eines ehemaligen Dreiseithofs aus dem Jahr 1829 in Dresden-Niederwartha. Die ländliche Architektur ist weitgehend authentisch erhalten. Nur vor dem hinteren Gebäudeteil, wo das Dach bereits saniert wurde, steht ein Gerüst. Im Hintergrund finden sich ein Holzstapel und hohe Bäume. Dieses Foto befindet sich im oberen Drittel der Titelseite der Publikation. Darunter ein Dresdengelber Streifen mit dem Buchtitel.

Die Tagungspublikation ist im Buchhandel oder direkt beim Sandstein Verlag erhältlich.
ISBN 978-3-95498-857-0
Preis: 29,90 Euro

Kontakt

Dr. Bernhard Sterra                                     
Tel.: +49-351-4888950                               
E-Mail denkmaltagung@dresden.de                          

Heike Heinze
Tel.: +49-351-4888990
E-Mail:denkmaltagung@dresden.de

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