Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.dehttps://www.dresden.de/de/stadtraum/verkehr/mobilitaetsmanagement/010-Betriebliches-Mobilitaetsmanagement.php 01.06.2017 14:46:49 Uhr 22.04.2021 19:46:52 Uhr |
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Betriebliches Mobilitätsmanagement
Grundlagen
Betriebliches Mobilitätsmanagement ist ein Ansatz zur Förderung von emissionsarmer und gesunder Mobilität sowie zur kosteneffizienteren Abwicklung der verschiedenen Verkehre der Unternehmen (Mitarbeiterverkehr, Dienstreisen, Lieferverkehr etc.). Dies hat den Vorteil, dass mit geringen finanziellen Mitteln Mobilitätsverhalten zugunsten der Umwelt- und Lebensqualität verändert werden kann, ohne die Mobilität einzuschränken.
Ein vorrangiges Ziel ist es, die Verkehrsspitzen im Berufsverkehr abzuflachen. Dies entlastet auch den Wirtschaftsverkehr, der oft durch privat genutzte Pkw behindert wird. Auch dem stark wachsenden Sektor der mobilen Dienstleistungen kommt es zu Gute, wenn möglichst viele Menschen ihren Arbeitsplatz mit dem ÖPNV, dem Fahrrad oder zu Fuß erreichen.
Mobilitätsmanagement bezieht alle Verkehrsmittel ein, um durch die Vielfalt der – auch kombinierten – Mobilitätsmöglichkeiten eine optimierte Nutzung zu erreichen. Dieses Instrument trägt zur Kosteneffizienz und Umweltentlastung gleichermaßen bei. Ausgehend von einem Einzelprojekt – damals bei SIMEC Dresden – wurde betriebliches Mobilitätsmanagement, u. a. im Rahmen von Forschungsprojekten, als ständige Aufgabe in der Stadtverwaltung etabliert. Schwerpunkte der Arbeit sind:
- Mobilitätsberatung für Unternehmen
- Durchführen von Mobilitätstagen in Betrieben und Verwaltungen zur Information der Mitarbeiter über vielfältige Mobilitätsbelange
- Einsatz von innovativen, technischen Komponenten (Informations- und Auskunftssysteme, Info-Terminals, Carsharing- und pooling, Elektromobilität, Pedelecnutzung, digitale Dienste u.a.)
- Unterstützung bei der Erarbeitung von Betriebsmobilitätsplänen auf der Basis von Mitarbeiterbefragungen und Umsetzung von Maßnahmen in die Praxis (Jobtickets, Fahrgemeinschaftsbörsen, Radabstellanlagen, CarSharing etc.)
- Informationsveranstaltungen der Stadtverwaltung zum Mobilitätsmanagement für Unternehmen.
Viele Maßnahmen sind schnell und kostengünstig realisierbar. Die einzelnen Dienstleistungen und Produkte stehen anwendungsfähig für die spezifischen Standorte zur Verfügung.
Wirkungen
Im bundesdeutschen Durchschnitt gibt ein Beschäftigter heute jährlich rund 1.000 Euro allein für den Weg zur Arbeit aus. Dieser Betrag kann bei Einzelnen ein Vielfaches betragen. Und die Mobilität wird sich allgemein weiter verteuern. Allein die Kraftstoffkosten steigen und die steuerliche Entlastung für den Arbeitsweg wird abgebaut. Untersuchungsergebnisse aus Dresden belegen, dass allein durch die geringere Nutzung des Pkw als Selbstfahrer die Beschäftigten rechnerisch im Mittel 325 Euro/Person und Jahr für den Arbeitsweg sparen. Tatsächlich liegt dieser Wert für viele Mitarbeiter weit höher. Zudem entsteht besonders durch die Nutzung des Fahrrades ein positiver Gesundheitseffekt, da Krankzeiten verringert werden und mehr Bewegung positiv auf Motivation und Energie der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wirkt.
Mobilitätsmanagement entwickelt sich zu einem positiven Image- und Standortfaktor für Betriebe, den Wirtschafts- und Wohnstandort gleichermaßen. Es wird zunehmend auf andere Bereiche mit hohem Verkehrsaufkommen ausgeweitet: Ausbildungszentren, Kultur- und Freizeiteinrichtungen sowie Verwaltungsstandorte.
Maßnahmen
Ein beispielhaftes Ergebnis für die Umsetzung einer Strategie ist das Mobilitätskonzept für Infineon. Dies gelang durch unterschiedliche Maßnahmen im Bereich des betrieblichen Mobilitätsmanagements, wie zum Beispiel einer Fahrgemeinschaftsbörse im Intranet, dem Bau von Radabstellanlagen, der Realisierung von Jobtickets, dem Angebot von Trockenschränken und Duschräumen sowie der Bildung eines betrieblichen Mobilitätsteams. So sank im Zeitraum von 9 Jahren der Anteil der Beschäftigten, welche den Pkw für den Arbeitsweg nutzen von 68 Prozent auf 55 Prozent.
Aber auch andere Maßnahmen können positive Wirkungen zeigen. Zum Beispiel:
- Auswahl des Betriebsstandortes auch nach Kriterien der Erreichbarkeit für die Beschäftigten und Besucher (Anbindung an Straßenbahn und Eisenbahn, Radrouten, hohe Zentralität - Nähe von Wohnen und Arbeiten -, gute Versorgung im Umfeld)
- Interbetriebliche Wettbewerbe, die zu mehr Bewegung auf dem Arbeitsweg ermuntern
- Informationen in Echtzeit zum ÖPNV (per App, Widget oder Anzeige)
- Anreizsetzung für die Nutzung von Fuß, Rad oder ÖPNV oder Negativanreize wie Parkgebühren für den Firmenstellplatz
- Teilnahme am Jobticket (20 Prozent Rabatt auf Monatskarten) oder an Initiativen wie Jobrad
- Teilnahme an Aktionen wie Stadtradeln, Teamwettbewerben oder das öffentliche Sammeln von „Radmeilen“ durch Teams
- die Bildung von Fahrgemeinschaften und deren Bevorzugung bei Stellplätzen
Das Dresdner Engagement wurde beim ADAC-Städtewettbewerb „Luftqualität verbessern – Mobilität sichern“ als „intelligente Lösung im Spannungsfeld von Machbarkeit, Wirksamkeit, Bezahlbarkeit und Nachhaltigkeit“ ausgezeichnet und als Praxisempfehlung vermittelt. Weitere Informationen finden sie in zahlreichen Quellen:
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