Der Wohnungsmarktbericht 2014 ist die fünfte Ausgabe des seit 2004 erscheinenden Berichtes der Landeshauptstadt Dresden. Ziel des Berichtes ist es, den Akteuren des Dresdner Wohnungsmarktes, den Eigentümern, Investoren und Mietern sowie Entscheidungsträgern in Politik und Stadtverwaltung eine einheitliche Datengrundlage für die Bewertung der aktuellen und zukünftigen Entwicklung des Dresdner Wohnungsmarktes zur Verfügung zu stellen.
Der Wohnungsmarktbericht wurde im Auftrag der Landeshauptstadt Dresden von dem Hamburger Institut GEWOS, Institut für Stadt-, Regional- und Wohnforschung GmbH erstellt. Die verwendeten Zahlenangaben beziehen sich in den meisten Fällen auf den Datenstand von Ende 2013. So weit es möglich und notwendig war, wurden aktuellere Daten des Jahres 2014 genutzt. Die jüngsten Entwicklungen durch die verstärkte Zuwanderung von Flüchtlingen und deren Einfluss auf den Wohnungsmarkt konnten noch nicht aufgenommen werden. Diese Entwicklungen sind Gegenstand des nachfolgenden Wohnungsmarktberichts 2017.
In der aktuellen Ausgabe des Wohnungsmarktberichtes wurden kleine Änderungen bei dem Aufbau und den Inhalten vorgenommen. So wurde der Wohnungsmarktbericht um Aussagen zu Wohnwünschen der Dresdner erweitert.
Ausgewählte Ergebnisse:
- Dresdens Einwohnerzahl hat im Zeitraum von 2004 bis 2013 um insgesamt 63 700 Personen zugenommen. Diese Entwicklung ist fast ausschließlich auf Wanderungsgewinne zurückzuführen. Seit 2006 tragen auch leichte Geburtenüberschüsse zum Wachstum bei. Weitere Aspekte sind u. a. die Einführung einer Umzugsbeihilfe für Studierende und die Einführung der Zweitwohnungssteuer.
- Mit der Einwohnerzahl ist auch die Zahl der Haushalte in Dresden gestiegen. Für 2013 wurden 292 200 private Haushalte registriert – 10 400 mehr als 2010.
- Die innerstädtische Mobilitätsrate lag 2013 bei 7,6 Prozent, d. h. 40 900 Einwohner zogen innerhalb Dresdens um. Das entspricht im Durchschnitt einem innerstädtischen Wohnungswechsel jedes Einwohners im Laufe von knapp dreizehn Jahren. Im Trend zeigt sich seit 1998, als 13,9 Prozent der Dresdner im Jahr umgezogen waren, ein stetiger Rückgang der innerstädtischen Umzüge.
- Seit 2011 ist wieder ein deutlicher Anstieg der Wohnungsbautätigkeit feststellbar. In den Jahren 2011 bis 2013 wurden im Mittel 1 000 Wohnungen im Neubau errichtet. In den Jahren 2005 bis 2010 waren dies pro Jahr nur etwa 550 Wohnungen.
- Die positive Einwohner- und Haushaltsentwicklung hat bei gleichzeitig geringer Bautätigkeit und der Fortsetzung des Rückbaus zu einem weiteren Rückgang der Leerstandsquote auf 7,6 Prozent (Stand 2013) in Dresden insgesamt geführt.
- Der Wohnungsmarkt wird von drei Eigentumsformen bestimmt - private Vermieter -einschließlich GAGFAH/Vonovia - (Anteil 64 Prozent), Wohnungsgenossenschaften (Anteil 20 Prozent) und selbstgenutztes Wohneigentum (Anteil 16 Prozent).
- Für die Gesamtstadt wurde für 2014 anhand des Mietspiegels eine durchschnittliche Kaltmiete von 5,74 €/m² ermittelt. Die durchschnittlichen Bruttowohnkosten betragen 8,10 €/m² (inkl. Heizung, Warmwasser und kalte Betriebskosten). Damit sind die Mieten seit 2006 um etwa 20 Prozent gestiegen, eine Zunahme, die in etwa auf dem Niveau der Inflationsrate liegt und daher als moderat gilt. Mit den steigenden Mieten hat sich auch die durchschnittliche Wohnkostenbelastung der Dresdner Mieterhaushalte von 29 Prozent im Jahr 2008 auf 33 Prozent im Jahr 2014 erhöht. Die Einkommen sind demnach langsamer gestiegen als die Wohnkosten.
- Die Entwicklungen auf dem Eigentumsmarkt deuten auf eine anhaltend positive Beurteilung des Dresdner Wohnungsmarktes durch die Investoren hin. Der Wiederanstieg der Verkaufszahlen und Preise weist auf die weiter vorhandene Investitionsbereitschaft in attraktive Wohnlagen und hochwertige Wohnungsbestände hin. Eine besonders intensive Wohnungsbautätigkeit wird in den nächsten Jahren für die Innenstadt und die innenstadtnahen Quartiere erwartet.