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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2016/07/pm_069.php 01.08.2016 09:31:09 Uhr 27.04.2024 13:28:54 Uhr

Wege im Beutlerpark erneuert - 17. August Gartenspaziergang vor Ort

Im Beutlerpark sind weitere Wegabschnitte erneuert worden. Morgen werden sie für Fußgänger, Kinderwagen und Rollstuhlfahrer freigegeben.

Im April hatte das Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft die Dresdner Garten- und Landschaftsbaufirma Fleischer für über 100 000 Euro beauftragt, die Arbeiten am mittlerweile vierten Bauabschnitt der Parkrekonstruktion auszuführen. Die neuen Wege haben einen Belag erhalten, dem ein pflanzlicher Stabilisator beigemischt ist. Der verhindert, dass die Wege bei starkem Regen wieder ausgespült werden.

2008/2009 hatte die Stadt begonnen, steile Wegabschnitte im Park zu erneuern und dies 2012 fortgesetzt. Nun stand 2016 weiteres Geld zur Verfügung, um die dringend erforderlichen Arbeiten zu beenden.

Bereits 2007 erarbeitete der Landschaftsarchitekt Michael Müßiggang denkmalpflegerische Ziele und plante auf dieser Grundlage die Rekonstruktion, zu der neben Wegebau und Pflanzungen auch neue Bänke, Informationstafeln zur Historie und der Spielplatz in der Nähe der Gaststätte gehören. Seit 2009 investierte die Stadt insgesamt 500 000 Euro für die denkmalgerechte Rekonstruktion.

Gartenspaziergang: Am 17. August, 17 Uhr sind alle interessierten Bürger im Rahmen der Dresdner Gartenspaziergänge zu einem Parkrundgang eingeladen: Auf neuen Wegen durch den Beutlerpark. Führung mit Michael Müßiggang (Freier Landschaftsarchitekt) und Eva Meyer (Landschaftsarchitektin, Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft Dresden), Treffpunkt: Aufgang Reichenbachstraße/Am Beutlerpark östlich (stadteinwärtige Seite), ÖPNV: Buslinie 66 oder Straßenbahnlinie 11 bis Haltestelle Stehlener Platz, anschließend etwa 7 Minuten Fußweg.

Hintergrund: „Der Beutlerpark ist eine außerordentlich stark genutzte Parkanlage und steht als Kulturdenkmal nach Sächsischem Denkmalschutzgesetz seit 1994 unter Schutz“, weiß die Leiterin der Abteilung Pla-nung/Entwurf/Neubau, Ines Pochert.
Die Besonderheit der Anlage liegt in seiner wechselvollen Geschichte, die sich in drei Phasen aufteilen lässt:

  1. Im Jahre 1866 wurde  von den Preußen eine Schanze gegen den Angriff der Österreicher errichtet, sie hatte aber nur geringe militärische Bedeutung. Ende des 19. Jahrhunderts entstanden auf Teilen des heutigen Parks Schrebergärten, ab 1867 wurden rings um die Schanze Häuser gebaut. Ein Bebauungsplan aus dem Jahre 1910 legte das Schanzenareal als öffentliche Anlage fest.
  2. 1912 verpflichtete sich die Stadt, auf dem Gelände einen öffentlichen Park zu errichten, bereits 1913 wurde dieser an die Bevölkerung übergeben. Die Hohlformen der Schanze wurden zugeschüttet, der Graben teilweise einbezogen und mit Wasser gefüllt. Ein als Sondergarten angelegter Rosengarten existierte nur für kurze Zeit. 1926 starb Gustav Otto Beutler, der bis 1915 Dresdner Oberbürgermeister war. Ihm zu Ehren wurde der Schanzenpark in Beutlerpark umbenannt.
  3. In den 1950er Jahren wurde der Park umgestaltet. Bis 1955 war der Wassergraben verfüllt und die Traversen eingeebnet, neu entstanden eine Sandsteinbastion und Sitzplätze. Die Sichtbeziehungen orientierten sich jetzt am Parkinneren und nicht mehr an der Umgebung. Eine klare Formensprache veränderte die räumliche Parkstruktur.