Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de

https://www.dresden.de/de/wirtschaft/wissenschaft/excellence-award/2022/dea2022_master.php 13.03.2023 12:34:44 Uhr 27.04.2024 01:50:37 Uhr

Carsten Albert

Preisträger 2022 Stufe Master/Diplom
Technische Universität Dresden

Entwicklung eines Leitfadens zur Erstellung von Begleittexten mit Interpretationshilfen für Exponate zur Quantenmechanik

Kurzbeschreibung

Carsten Albert, Preisträger Dresden Excellence Award 2022 Stufe Master/Diplom, mit Blumenstrauß und Urkunde

Unsere Gesellschaft steht in vielerlei Hinsicht vor enormen technischen Innovationen – sei es im Bereich der Digitalisierung, der erneuerbaren Energien oder bei quantenbasierten Technologien. Letztere bieten breite Anwendungsbereiche vor allem im Bereich der Materialforschung und der IT. Quantencomputer und Quantenkryptografie sind keine Zukunftsvisionen mehr, sondern zeichnen sich bereits heute als Rechentechnologie von morgen ab. Umso wichtiger scheint es, dass die Grundlagen dieser Technologien einer breiten Gruppe der Gesellschaft zugänglich gemacht werden, um einen verantwortungsbewussten Umgang damit zu ermöglichen. Doch gerade im Bereich der schulischen Bildung spielt die Quantenphysik, vor allem auch wegen ihrer Komplexität, nach wie vor eine untergeordnete Rolle.

Das Technikmuseum der Landeshauptstadt Dresden, die Technischen Sammlungen (TSD), nehmen sich dieser Herausforderung an und gestalten in Zusammenarbeit mit dem Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden (IFW) und der Technischen Universität Dresden eine Ausstellung, die durch einen spielerischen und aktiven Charakter erste Zugänge zu diesem zukunftsträchtigen Thema liefert. Ganz im Sinne der Technischen Sammlungen als Science Center sollen die Exponate zum Thema Quantenphysik zum Ausprobieren und Mitmachen anregen und dabei Wissen vermitteln. Die Ausstellung ist momentan gerade auch in Hinblick auf das Jahr der Quantenphysik 2025 in Erarbeitung.

Die vorliegende Arbeit greift das Ausstellungskonzept der TSD auf und befasst sich mit der Frage, wie die erklärenden Texte an den Exponaten gestaltet sein müssen, um einen möglichst großen Lerneffekt bei den Besucherinnen und Besuchern zu erzielen. Da nach jetzigem Stand keine Führungen durch die Ausstellung geplant sind, sind die Exponattexte die einzige Quelle, die das Exponat und seine Botschaft erklären können. Außerdem sollen sie Neugierde wecken, die Aufgabe am Exponat erklären und zum Mitmachen motivieren.

Auf Grundlage von Studien und Erkenntnissen der Physik-Didaktik, Museumspädagogik und pädagogischen Psychologie wurde im Rahmen der Staatsexamensarbeit ein Leitfaden entwickelt, nach dem die Exponattexte gestaltet werden können. Das Vermittlungskonzept der Texte baut auf einer s. g. „Predict-Observe-Explain-Strategie“ auf. Dabei handelt es sich um eine pädagogische Vorgehensweise, mit der bereits im Physikunterricht häufig gearbeitet wird. Kernidee dahinter ist es, das Publikum zum Experimentieren zu motivieren, dabei Vorhersagen anzuregen und dann Effekte beobachten zu lassen. Die schulisch etablierte Strategie wurde für den Museumskontext abgewandelt und durch binnendifferenzierende, digitale Elemente ergänzt. Mithilfe von Smartphones können Hintergrundwissen und spannende Zusatzinformationen, auch in Form von Bildern oder Animationen, auf einer speziell zugeschnittenen Internetplattform geräteunabhängig abgerufen werden.

Eine praktische Erprobung mit Probandinnen und Probanden hat im Rahmen einer qualitativen empirischen Untersuchung nachweisen können, dass das ausgearbeitete Vermittlungskonzept den Zielen der Ausstellung gerecht werden kann.