Die Planung für das Glasfasernetz erfolgt für räumlich abgegrenzte Bauabschnitte und Netzabschnitte (genannt Cluster). Um diese Cluster versorgen zu können, werden verschiedene Elemente benötigt: ein zentraler Netzknotenpunkt (auch PoP – Point of Presence genannt), ein Hauptkabel, einen Unterverteiler, Hauseinführungskabel und die Hauseinführung selbst.
In einem ersten Arbeitsschritt verlegt der Tiefbauer abschnittsweise Leerrohre. Hierzu ist vorab eine Bauplanung notwendig, die von den zuständigen Ämtern der Landeshauptstadt Dresden begutachtet und genehmigt werden muss. Dabei ist zu beachten, dass die Realisierung der Einzelprojekte in eine Vielzahl parallel beantragter Baumaßnahmen anderer Bauträger mit eingeordnet und notwendige Sperrungen oder Umleitungen koordiniert werden müssen. Wichtig ist, Straßen möglichst nur einmal und nur für kurze Zeit zu sperren. In einer dynamischen Großstadt wie Dresden stellt das eine riesige Herausforderung dar und damit können die Glasfaser-Trassen nur abschnittsweise, quasi in Puzzlestücken, realisiert werden. Aus diesem Grund werden auch Baumaßnahmen so koordiniert, dass mehrere Bauvorhaben gemeinsam realisiert werden (sog. Mitverlegung). Ziel ist es, die Beeinträchtigungen für die Bürgerinnen und Bürger so gering wie möglich zu halten.
Technologisch stehen für die Verlegung des Hauptkabels unterschiedlich aufwendige Methoden zur Verfügung. Die Entscheidung wird anhand der örtlichen Gegebenheiten und Mitbaumaßnahmen anderer Bauträger getroffen.
Es gibt offene Verlegemethoden, bei denen die Straße mit konventionellem Tiefbau geöffnet werden muss oder auch Fräsmethoden, bei denen nur ein Schlitz in die Straßendecke eingearbeitet wird. Vorschriften des Umweltschutzes, z. B. geschützte Bäume, notwendige Querung von Deponiebereichen, können zu besonderen Herausforderungen und Auflagen für den Bau führen.
Grabenlose Verfahren besitzen viele Vorteile für den Bau. So wird bei der Spülbohrung lediglich zwischen zwei Baugruben (Start- und Zielgrube) eine steuerbare Pilotbohrung ausgeführt. Mittels Rotation sowie Verflüssigung erzielt man hier einen Vortrieb bei unterschiedlichsten Bodenbeschaffenheiten. Spülbohrungen werden eingesetzt, um Straßen und Gewässer zu unterqueren. Die Methode ist aber leider nicht überall einsetzbar, da im Stadtgebiet Dresden an vielen Stellen sehr felsiger Untergrund vorhanden ist. Um kurze Strecken, wie z.B. für Hausanschlüsse zu realisieren werden nach Möglichkeit grabenlose Bauweisen wie das Pressverfahren eingesetzt.
Liegen die Leerrohre endlich in der Erde, können Glasfasern eingeblasen werden. Und wenn alle Voraussetzungen im jeweiligen Cluster vorhanden sind, kann das Puzzle zusammengesetzt werden. Dann werden die jeweiligen Hauptkabel, ein dickes Bündel von Glasfasersträngen, in den Kabelschutzrohren vom für das Cluster zuständigen PoP (dem zentralen Netzknotenpunkt) bis zum Teilnehmer geführt. Für jedes Hauseinführungskabel zweigt jeweils eine niedrige Faseranzahl vom Hauptglasfaserstrang ab.
Seit Beginn der Bauarbeiten wurden viele dieser Vorarbeiten realisiert. Im Jahr 2024 liegt deshalb der Schwerpunkt auf die Verbindung aller ausgebauten Teilstücke um anschaltbare Netzabschnitte zu realisieren um dann mit der schrittweisen Inbetriebnahme des Glasfasernetzes für die Kunden starten zu können. Über die geplanten Arbeiten in den jeweiligen Losen werden wir hier auf dieser Website berichten.