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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2024/03/pm_055.php 15.03.2024 15:44:34 Uhr 10.05.2024 19:07:29 Uhr

145. Oberschule gewinnt Hänsch-Projekttag

„Moderne sehen und verstehen. Auf den Spuren des Architekten Wolfgang Hänsch“ am 5. Juni
drei Personen stehen in einem Raum und halten Zettel in der Hand

Die Entscheidung ist gefallen: Am sechsten Projekttag „Moderne sehen und verstehen. Auf den Spuren des Architekten Wolfgang Hänsch“ begibt sich am Mittwoch, 5. Juni 2024 die 5. Klasse der 145. Oberschule in Pieschen und erkundet städtebauliche Themen der Ostmoderne. 
Der Projekttag wird jedes Jahr mit einer Dresdner Schulklasse der 5. oder 6. Jahrgangsstufe zu Ehren des Architekten Wolfgang Hänsch in der Landeshauptstadt Dresden ausgeschrieben und dient der baukulturellen Bildung junger Dresdnerinnen und Dresdner. Im Laufe des Projekttages werden spielerisch Kenntnisse über die Stadtbaugeschichte mit dem Fokus auf Ostmoderne vermittelt. Dabei kann sich die Gewinner-Klasse auf einen abwechslungsreichen Tag freuen, an dem sie verschiedene Architekturepochen in der Dresdner Innenstadt interaktiv und kreativ kennenlernen wird.
Die Entscheidung zugunsten der 145. Oberschule fiel bei einer Auslosung im Rahmen der Ausstellung „Architektur macht Schule“ der Stiftung Sächsischer Architekten im Zentrum für Baukultur. Annekatrin Klepsch, Bürgermeisterin für Kultur, Wissenschaft und Tourismus, loste gemeinsam mit Andreas Wohlfarth, Präsident der Architektenkammer Sachsen und Vorstand der Stiftung Sächsischer Architekten, und Dr. Claudia Quiring, Kustodin für Baugeschichte und Stadtentwicklung am Stadtmuseum Dresden, die Gewinnerklasse aus.
Die Entdeckungstour am 5. Juni beginnt an der Semperoper und führt die ausgewählte Klasse sowohl zu stadtbildprägenden Bauwerken Hänschs als auch zu weiteren architektonisch bedeutenden Bauwerken. Die Schülerinnen und Schüler halten ihre Eindrücke während des Rundgangs fotografisch und zeichnerisch fest. Abschließend gestaltet die Klasse individuelle Architekturleporellos im Stadtmuseum Dresden.

Wolfgang Hänsch hat mit seinen Bauten der Nachkriegsmoderne maßgeblich die Innenstadt von Dresden geprägt. Dabei beschäftigte er sich intensiv mit der Baukunst vergangener Epochen. Im Rahmen des Projekttages wird diese Wertschätzung für die Bau- und Stadtkultur an junge Dresdnerinnen und Dresdner weitergegeben. Die Schülerinnen und Schüler werden dafür sensibilisiert, das Stadtbild bewusst und reflektiert wahrzunehmen. Wir freuen uns, dass auch in diesem Jahr eine Dresdner Klasse die Chance erhält, ihre Stadt aus anregenden Blickwinkeln zu betrachten und sich in der Stadtarchitektur neu zu verorten.

Annekatrin Klepsch, Kulturbürgermeisterin

Andreas Wohlfarth von der Stiftung Sächsischer Architekten beschreibt das Projekt als ein wichtiges Instrument, um das baukulturelle Erbe Dresdens und im Besonderen das der Ostmoderne den nachfolgenden Generationen näher zu bringen.

Architektur ist allgegenwärtig: wir leben, lernen, arbeiten in Gebäuden oder bewegen uns im Stadtraum zum Einkaufen, auf dem Weg zu Arbeit, Sport oder Kultur. Jedoch gehört Architektur nicht zum regulären Lehrplan der Schulen, obwohl zumindest grundlegende Kenntnisse unabdingbar sind, um die gebaute Umwelt bewusst zu ‚lesen‘, bewerten und mitzubestimmen. Die Landeshauptstadt Dresden, die Stiftung Sächsischer Architekten und das Stadtmuseum Dresden wollen deshalb gemeinsam mit dem Projekttag zumindest einzelnen Dresdner Schulklassen erste Kenntnisse vermitteln.

Andreas Wohlfarth, Stiftung Sächsischer Architekten

Die Architektur ist als gebaute Quelle immer auch Ausdruck der Stadtgeschichte. Daher widmen wir ihr regelmäßig Sonderausstellungen, demnächst zum Thema Plattenbau. Der von uns mitinitiierte Projekttag, der Schülerinnen und Schüler einlädt, die eigene Umgebung auf den Spuren Wolfgang Hänschs aktiv zu erkunden, ermöglicht es ganz besonders, Stadtgeschichte hautnah zu erleben!

Dr. Claudia Quiring, Stadtmuseum Dresden

Hintergrund:

Wolfgang Hänsch (1929–2013) zählt zu den bedeutendsten Dresdner Architekten im 20. Jahrhundert. Mit dem Bau des Kulturpalasts, dem historischen Wiederaufbau der Semperoper und deren Erweiterung durch moderne Funktionsgebäude, dem Presse- und Druckereikomplex „Sächsische Zeitung“ oder der Rekonstruktion des Zuschauersaals des Dresdner Schauspielhauses zeichnete er für herausragende Bauten im Dresdner Stadtzentrum verantwortlich, die aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken sind. 
Der zu Ehren von Wolfgang Hänsch 2019 ins Leben gerufene Projekttag „Moderne sehen und verstehen. Auf den Spuren des Architekten Wolfgang Hänsch“ wird von der Landeshauptstadt Dresden in Zusammenarbeit mit dem Stadtmuseum Dresden und der Stiftung Sächsischer Architekten durchgeführt. Zur Ausstattung des vollständig von der Landeshauptstadt Dresden finanzierten Projekts gehören ein gemeinsames Mittagessen und ein aufwendig gestaltetes Architekturleporello, das am Ende des Projekttages im Stadtmuseum Dresden von jedem Teilnehmenden individuell vervollständigt wird.