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Galerie 2. Stock: 3 x 65 = Kunst aus Breslau, Coventry und Dresden

Ausstellung zum 65. Geburtstag beider Städtepartnerschaften öffnet am 14. März
Vorderseite der Einladungskarte mit abstrakten Bildmotiven

Am Donnerstag, 14. März 2024 wird 18 Uhr die Ausstellung „3 x 65 = Kunst aus Breslau, Coventry und Dresden“ eröffnet. Einführende Worte spricht die Kunsthistorikerin Katharina Arlt. Der Dresdner Künstler Falk Töpfer moderiert und performt zur Vernissage.
Die Ausstellung aus Anlass des 65. Geburtstages der Dresdner Städtepartnerschaften mit Breslau und Coventry bringt jeweils drei künstlerische Positionen aus den drei partnerschaftlich verbundenen Städten zusammen. Ausgestellt sind Werke von Ioannis Anastasiou (Breslau), Sharon Baker (Coventry), Majka Dokudowicz (Breslau), Jack Foster (Coventry), Karen Koschnick (Dresden), Vinicius Libardoni (Breslau), Christian Manss (Dresden), Falk Töpfer (Dresden) und John Yeadon (Coventry). Alle ausstellenden Künstlerinnen und Künstler sind zur Vernissage anwesend.
Zu sehen sind Grafik und Malerei in verschiedenen Techniken und Formaten. Alles Ergebnisse des regen Künstleraustauschs zwischen den Partnerstädten mit Arbeitsaufenthalten und Ausstellungsprojekten. Während der Künstleraustausch mit Breslau vor allem über die Kulturämter beider Städte läuft, ist in Coventry eine private Künstlerinitiative, der 2011 gegründete Freundeskreis Coventry/Dresden Arts Exchange, aktiv. Beide Künstleraustauschprogramme werden von der Landeshauptstadt Dresden gefördert.

Das Schicksal der Städte Dresden, Coventry und Breslau im 2. Weltkrieg und ihr Wunsch nach Versöhnung waren der Grundstein für beide Städtepartnerschaften. Die Städtepartnerschaft mit Coventry war die erste, die Dresden im Februar 1959 einging. Im Mai folgte die Städtepartnerschaft mit Breslau. Heute − 65 Jahre nach ihrer Gründung − laden diese Partnerschaften mehr denn je Menschen zu Begegnungen und gemeinsamen Projekten ein. Dazu gehört seit Jahren ein reger Künstleraustausch. Was liegt da näher, als das Jubiläum mit einer inspirierenden Kunstausstellung zu feiern.

Oberbürgermeister Dirk Hilbert

Zu den einzelnen künstlerischen Positionen: 

Druckgrafische Verfahren wie Strich- und Flächenätzung, Siebdruck sowie Fotografie, bilden die Basis der in Breslau wirkenden Künstler Ioannis Anastasiou, Majka Dokudowicz und Vinicius Libardoni. Während Anastasiou in komplexen Bild-Zeichensystemen unseren Kognitions- und Wahrnehmungsprozessen nachspürt, dekonstruiert und fragmentiert Dokudowicz die menschliche Physiognomie. Libardonis Architekturdarstellungen suchen die Auseinandersetzung mit der missachteten und verlorenen Bausubstanz der polnischen Nachkriegsmoderne. 
Die Arbeiten der britischen Künstlerin Sharon Baker zeigen scheinbar vertraute Interieurs und Gartenansichten. Details und chromatische Veränderungen ihrer fotografisch inspirierten Tiefdrucke und Lithografien verweisen auf Lebenswelten und Erfahrungen der britischen Bevölkerung während der Vor- und Nachkriegszeit. Auch John Yeadons Malerei und Zeichnung rekurriert auf fotografische Sehgewohnheiten. Seine Szenerien thematisieren die instinktgeleitete Existenz von Hunden und verstehen sich als humoristische und zugleich kritische Replik auf die anthropomorphisierende Tradition von Tierdarstellungen seit dem 19. Jahrhundert. In Jack Fosters Gemälden treffen Versatzstücke altmeisterlicher Malerei, Details zeitgenössischer Architektur und Filmkunst aufeinander. Der aus Coventry stammende Künstler arbeitet mit Elementen der Collage, Interferenzen und visuellen Störungen, die unsere Wahrnehmung herausfordern.
In Linolschnitt und Mezzotintoradierung verarbeitet die Dresdner Künstlerin Karen Koschnick architektonische Eindrücke ihres Stipendienaufenthaltes im Jahr 2023 in Breslau. Die imaginären Landschaften und an autonome organische Strukturen gemahnende Malerei von Christian Manss entwickelt der in Dresden wirkende Künstler in monumentalen Panoramen. Hierbei kontrastieren grafisch bewegte Kompositionen mit geschlossenen malerischen Gold- und Farbgründen. Der Künstler und Performer Falk Töpfer irritiert und konterkariert konventionelle Erwartungshaltungen an linear- und zentralperspektivische Darstellungsweisen. In den Medien Siebdruck und Malerei erreicht er dies durch eine reduzierte Chromatik und den Verzicht auf Erscheinungsfarbe. Zudem verstärkt seine Stilisierung der Bildgegenstände eine bewusste Verflachung und Verschiebung des Raumgefüges. 
Die Ausstellung kann vom 15. März bis 15. Mai 2024 in der Galerie 2. Stock im Neuen Rathaus, Dr.-Külz-Ring 19, besucht werden. Geöffnet ist die Galerie 2. Stock montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.