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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2022/10/pm_002.php 04.10.2022 16:13:25 Uhr 19.03.2024 10:16:25 Uhr

Zehn Jahre Stiftung Kunst und Musik für Dresden

Zum Jubiläum geht ein Preis an polnische Künstlerin Zorka Wollny

Oberbürgermeister Dirk Hilbert: „Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum. Seit 2012 bewegt die Stiftung mit besonderen Projekten der Musik und der zeitgenössischen Kunst unsere Stadtgesellschaft. Unvergessen ihr Engagement beim „Monument“ von Manaf Halbouni, einer Installation auf dem Neumarkt im Februar 2017, beim Altarbild in der Annenkirche, das 2017 von Marlene Dumas hergestellt wurde, bei „Himmel über Prohlis“, dem Alphornkonzert von den Häuserdächern, und gerade erst in diesem Jahr Christian Friedels Macbeth-Produktion im Schauspielhaus und das „Drüben. Eine deutsche Zeitreise“ der Dresdner Sinfoniker am 3. Oktober. 
Alles Projekte, die einmalig, nachhaltig und außergewöhnlich verschiedene Menschen zusammenbringen, prägen und berühren. Danke dafür. Danke für zehn Jahre ausgesprochen spannende und erfolgreiche Arbeit.“
Jährlich wurde ein Projekt der Dresdner Musikfestspiele sowie die „Ostrale“ Kunstausstellung gefördert. Sechs Stipendiatinnen und Stipendiaten weilten auf Kosten der Stiftung im Durchschnitt für 4 Monate in Dresden. Insgesamt etwa 620.000 Euro sind, auch dank eines großen Engagements von Spendern, in Kunst und Musik in Dresden investiert worden.
Anlässlich ihres 10-jährigen Jubiläums vergibt die Stiftung am Freitag, 14. Oktober 2022 einmalig einen Preis. Er soll die beiden Stiftungsziele Musik und zeitgenössische bildende Kunst zusammenführen, einen Dresden-Bezug haben und eine Persönlichkeit mit Zukunftspotential auszeichnen. Er ist mit 10.000 Euro dotiert. 
Die vom Stiftungsvorstand berufene Jury (1) unter Vorsitz von Prof. Monika Grütters, MdB, hat sich für die in Berlin und Stettin lebende polnische Künstlerin Zorka Wollny entschieden. Die Jury dazu: „Zorka Wollnys Kunst verwandelt Architekturen in lebendige Resonanzräume. Ihre Kompositionen sind den Gebäuden, in denen sie erklingen, „auf den Leib“ geschrieben. Das klangliche Vokabular ihrer Werke, die sie zumeist mit Laienmusikerinnen und -musikern entwickelt, reicht von der vielstimmigen Zartheit spielender Kinder bis zur präzisen ausgerichteten Energie eines 50-köpfigen Laienchors. Die transdisziplinäre Arbeit von Zorka Wollny verhandelt Themen der Gegenwart in Polen und Europa mit der Radikalität und Sensibilität einer herausragenden Künstlerpersönlichkeit.“ 
Martina de Maizière, ehrenamtliche Vorstandsvorsitzende der Stiftung freut sich gemeinsam mit ihrem Stellvertreter Friedbert Damm: „Zorka Wollnys Kunst verbindet Musik, Installation und Performance. Ihre transdisziplinäre Arbeit ist aktuell, von außergewöhnlicher Energie und ein künstlerisch-ästhetisches Erlebnis“.
Zorka Wollny stellt gerade im Rahmen des Kunstfestivals „NORDOST-SÜDWEST“ in der Robotron-Kantine aus und war am 1. Oktober 2022 zu Gast im Festspielhaus Hellerau mit einer Performance.
Zorka Wollny: „Ich freue mich sehr über die Auszeichnung in Dresden, der Stadt, in der mein deutsches Abenteuer begann. Ich fühle mich geehrt, ihn von der Stiftung zu erhalten, die Musik und Kunst verbindet. Künstlerisch zu arbeiten bedeutet für mich, aktiv an der Diskussion darüber teilzunehmen, in welcher Gesellschaft wir leben und wie wir sie anders gestalten können. Es ist wichtig, sich immer wieder verschiedene Szenarien vorzustellen, es ist wichtig, sich nicht an ein Feld oder einen Kreis zu binden, unterschiedliche Menschen zu erreichen und immer weiter zusammenzuarbeiten.“ 
Gemeinsam mit den Mitgliedern der Stiftungsgremien und Gästen aus Kultur und Politik feiert der Stiftungsratsvorsitzende, Oberbürgermeister Dirk Hilbert, einen festlichen Jubiläumsabend mit der Preisverleihung an Zorka Wollny am Freitag, 14. Oktober 2022. Die Preisskulptur wurde von Prof. Ulrich Eißner von der Hochschule für Bildende Künste Dresden aus dem zukunftsträchtigen Material Carbonbeton, zu dem an der Technischen Universität Dresden geforscht wird, gefertigt.

Die Stiftung Kunst und Musik für Dresden ist die Kulturstiftung der sächsischen Landeshauptstadt.
Ihre Einrichtung wurde vom Dresdner Stadtrat beschlossen. Mit Eintragung in das Stiftungsregister am 23. November 2012 ist sie gegründet. Sie ist ausgestattet mit einem Kapital von 1,5 Millionen Euro, das zu zwei Dritteln von der Ostsächsischen Sparkasse Dresden und einem Drittel von der Commerzbank zur Verfügung gestellt wurde.  Zweck der Stiftung ist es, Vorhaben und Projekte der Musik und der zeitgenössischen bildenden Kunst in Dresden zu fördern und moderne oder zeitgenössische Kunstformen stärker in die Öffentlichkeit zu bringen. Das führte zu Engagement bei der Förderung von Offspaces (Galerien, Ateliers, Künstlergemeinschaften) sowie bei Musikprojekten der Avantgarde oder besonderer Crossover-Formate. Insgesamt sechs Residenzen ausländischer Künstlerinnen und Künstler mit einer Dauer von durchschnittlich vier Monaten wurden realisiert, Werke und Arbeiten der Stipendiaten später in Dresden aufgeführt bzw. ausgestellt. Dieser Betrag kam vornehmlich durch Spenden sowie Erträgen aus dem Stiftungskapital zusammen.