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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2021/12/pm_027.php 08.12.2021 10:47:39 Uhr 26.04.2024 04:29:23 Uhr

Deutscher Nachhaltigkeitspreis geht an HeatResilientCity

Trinkwasserstationen, Blühwiese, Baumpatenschaften und Bewässerungsinitiativen gegen Stadthitze

Das Team von HeatResilientCity (deutsch: Hitzeangepasste Stadt) hat den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2022, Kategorie Forschung gewonnen. Das transdisziplinäre Projekt erforscht, wie sich dicht bebaute Stadtquartiere und die dort lebende Bevölkerung nachhaltig vor Sommerhitze schützen lassen. Beteiligt sind das Dresdner Umweltamt und seit Februar 2021 das Amt für Gesundheit und Prävention als Praxispartner. Die Preisverleihung fand am Freitag, 3. Dezember in Düsseldorf sowie als Online-Veranstaltung statt.

Die Freude über die Auszeichnung mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ist im Projektteam von HeatResilientCity (HRC) riesengroß. Die Auszeichnung macht deutlich, wie wichtig die Forschung zu nachhaltiger Hitzeanpassung in Stadtquartieren ist. Die Rekordsommer 2018 und 2019 haben es deutlich gemacht: Lang anhaltende Hitzewellen werden in der Zukunft eine der großen Herausforderungen für die Stadtentwicklung sein. Wie Kommunen, die Wohnungswirtschaft, aber auch die Bevölkerung reagieren und schon jetzt vorsorgen können, untersuchen die Projektpartner seit 2017.

Besonders wichtig ist dem Projektteam der Austausch mit den Menschen, die in den beiden untersuchten Stadtquartieren in Erfurt und Dresden leben. Vor allem Maßnahmen, die diese als sinnvoll erachten, werden im Projekt umgesetzt, um so die Akzeptanz für nötige Vorsorge gegen Sommerhitze zu erhöhen. Bereits jetzt ist viel geschehen in den Quartieren: In Dresden-Gorbitz wurden drei Gebäude hitzeangepasst saniert. In der Erfurter Oststadt sorgen 50 neue klimaangepasste Bäume und Sträucher für mehr Schatten und Abkühlung. Außerdem wurden in dem Projekt Trinkwasserstationen eingerichtet, eine Blühwiese angelegt sowie Baumpatenschaften und Bewässerungsinitiativen gestartet.

Die Einbindung der Bevölkerung vor Ort, die breite Umsetzung erster Maßnahmen und die innovativen Untersuchungen im Projekt gaben auch den Ausschlag dafür, dass eine unabhängige Jury das Projekt zusammen mit zwei weiteren Finalisten für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis Forschung nominiert hatte. Neben HRC standen die Projekte „Grüne Stadt der Zukunft“ und „LoKlim – Lokale Kompetenzentwicklung für Klimawandelanpassung in kleinen und mittleren Kommunen und Landkreisen“ im Finale. Ein öffentliches Online-Voten im Oktober und November brachte schließlich die Entscheidung. Am Freitag, 3. Dezember konnte Professorin Heidi Sinning vom Institut für Stadtforschung, Planung und Kommunikation (ISP) der Fachhochschule Erfurt den Preis stellvertretend für das Projektteam von HRC in Empfang nehmen. Die Preisverleihung fand wegen der aktuellen Corona-Lage mit deutlich weniger Teilnehmenden in Düsseldorf statt und wurde online übertragen.

Bis Januar 2023 steht bei HRC nun das Thema Fortbildung im Mittelpunkt. Das Projektteam wird Beschäftigte von Verwaltungen, der Wohnungswirtschaft und des Gesundheitswesens zum Thema Hitzeanpassung schulen und zur Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen befähigen. Außerdem werden Werkzeuge und Entscheidungshilfen für die Stadt- und Freiraumplanung und das individuelle Handeln von Bürgern entwickelt.

Das Projekt HeatResilientCity wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) als Vorhaben der „Leitinitiative Zukunftsstadt“ im Themenbereich „Klima-Resilienz durch Handeln in Stadt und Region“ gefördert. Neben dem Umweltamt und dem Amt für Gesundheit und Prävention (seit Projektphase II) der Landeshauptstadt Dresden gehören zum Projektverbund: das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) in Dresden, das Institut für Stadtforschung, Planung und Kommunikation der Fachhochschule Erfurt (ISP), das Institut für Hydrologie und Meteorologie der Technischen Universität Dresden, die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Dresden, das Umwelt- und Naturschutzamt der Landeshauptstadt Erfurt sowie in Phase I die Eisenbahner-Wohnungsbaugenossenschaft.

Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis Forschung wird zum zehnten Mal vergeben. Ausgelobt hatte ihn das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). In diesem Jahr standen bei dem Wettbewerb die Anpassung an den Klimawandel und der Umgang mit Extremwetterereignissen in Städten und Regionen im Mittelpunkt. Gesucht wurden anwendungsnahe Projekte, die Lösungen zur Anpassung an den Klimawandel präsentieren und damit den Herausforderungen des Klimawandels durch vorsorgendes Handeln begegnen.

Informationen zum Projekt HeatResilientCity: heatresilientcity.de
Informationen zum Deutschen Nachhaltigkeitspreis: www.nachhaltigkeitspreis.de