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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2021/04/pm_063.php 26.04.2021 11:02:04 Uhr 26.04.2024 02:01:06 Uhr

Barrierefreie Haltestellen jetzt im Themenstadtplan abrufbar

370 Bussteige und 67 Prozent aller Straßenbahnhaltestellen sind schon barrierefrei

Im Themenstadtplan des städtischen Internetauftritts (stadtplan.dresden.de) ist es jetzt möglich, vor Fahrtantritt festzustellen, ob Haltestellen des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) barrierefrei sind. Über das Symbol „Suche“ lässt sich das Thema „Haltestellen Dresden“ auswählen und anzeigen. Ab einem Maßstab von 1 : 6.000 werden die einzelnen Haltesteige der Haltestellen angezeigt. Die unterschiedlichen Farben zeigen den Grad des barrierefreien Zugangs, von Rot (nicht barrierefrei) bis Grün (barrierefrei). An jedem Haltesteig gibt es Angaben zu Bordsteinhöhen, um einzuschätzen, ob ein barrierefreier Einstieg ohne Rampe möglich ist. Teilweise sind Fotos der Steige und Informationen zu Blindenleitstreifen und Auffindestreifen integriert. Außerdem gibt es Auskünfte darüber, welche Straßenbahnen und Buslinien an den Haltestellen/Haltesteigen halten.
„Durch die gute Zusammenarbeit von verschiedenen Ämtern können immer mehr Themen im Themenstadtplan dargestellt werden. Es freut mich besonders, wenn wir Menschen mit Behinderung in ihrem Alltag unterstützen können. Wir hoffen, dass sie das Angebot nutzen und wir ihnen damit Unterstützung im Alltag bieten können “, erläutert Klara Töpfer, Leiterin des Amtes für Geodaten und Kataster.

Barrierefreie Mobilität

Im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention hat sich Deutschland das Ziel gesetzt, eine vollständige Barrierefreiheit im ÖPNV zu ermöglichen. Hierfür baut die DVB AG schrittweise im Rahmen von einfachen und erweiterten Rekonstruktionen die Bahnsteige der Straßenbahnhaltestellen auf eine Höhe von 23 Zentimeter aus. Außerdem soll ein Drei-Meter-Gleisachsabstand eingeführt werden. Damit können künftig die neuen 2,65 Meter breiten Stadtbahnwagen fahren, die eine größere Kapazität haben und der gestiegenen Nachfrage besser gerecht werden.

Die Bussteige werden durch das Straßen- und Tiefbauamt ebenfalls schrittweise barrierefrei ausgebaut. Dies geschieht regelmäßig bei der Erneuerung von Verkehrsanlagen. Bushaltestellen mit hoher Verkehrsbedeutung werden als Einzelmaßnahmen barrierefrei geplant und umgebaut. Wegen der eingesetzten Bustypen verschiedener Verkehrsunternehmen und der unterschiedlichen baulichen Lage kommen verschiedene Bordhöhen zwischen 18 und 23 Zentimeter zum Einsatz. An allen Straßenbahn- und Bushaltestellen werden zudem Bodenindikatoren eingesetzt, die vorrangig der Orientierung blinder und sehbehinderter Menschen dienen.

An der Barrierefreiheit arbeiten das Straßen- und Tiefbauamt und die DVB AB kontinuierlich weiter. Insgesamt gibt es 1.168 Bussteige und 558 Haltesteige der Straßenbahnen einschließlich kombinierter Haltesteige Straßenbahn/Bus. Rund 370 Bussteige und 67 Prozent der Straßenbahnhaltestellen sind bereits barrierefrei. An vielen anderen Haltesteigen ist zumindest der Zu- und Ausstieg für Menschen im Rollstuhl mit Unterstützung des Fahrers über die fahrzeuggebundene Rampe möglich. Eine Haltestelle hat immer mindestens zwei Steige – einen für jede Fahrrichtung. Haltestellen mit kreuzenden Linien, Doppelhaltestellen oder verschiedenen Verkehrsmitteln haben in der Regel weitere Haltesteige.

Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderung

Nicht nur für Menschen mit Behinderungen bedeuten barrierefreie Haltestellen mehr Lebensqualität. Selbst kleinste Höhenunterschiede können eine Hürde darstellen, die im Alltag nur mit fremder Hilfe zu überwinden ist. Manuela Scharf, Beauftragte für Menschen mit Behinderungen, meint: „Dies ist nur der Anfang, und es gibt noch viele Barrieren, die angegangen werden müssen, damit Menschen mit Behinderungen selbstbestimmt teilhaben können. Dass nicht von jetzt auf gleich alles im öffentlichen Raum verändert werden kann, ist uns allen bewusst. Aber es ist wieder ein kleines Stück hin zu mehr Inklusion in Dresden.“

Der Themenstadtplan

Seit 2004 gehört der Themenstadtplan mit seinen über 200.000 Aufrufen pro Monat zu den meist genutzten Informationssystemen der Stadtverwaltung. Bürgerinnen und Bürger nutzen ihn kostenlos mit dem eigenen Computer oder dem mobilen Endgerät. Beim Start des digitalen Stadtplans öffnet sich eine interaktive Kartenanwendung, die leicht zu bedienen ist: Auswählen lassen sich hier einzelne oder mehrere Themen und verschiedene Kartengrundlagen, unter anderem Luftbilder oder historische Karten. Weitere Inhalte sind unter dem Menüpunkt Themen auf der linken Seite zu finden. Nutzerinnen und Nutzer des Themenstadtplans können selbst Links unter dem Menüpunkt Lesezeichen erzeugen und versenden. Die Informationen über die barrierefreien Haltestellen sind auch über das Portal opendata.dresden.de abrufbar.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Amtes für Geodaten und Kastaster aktualisieren und ergänzen den digitalen Stadtplan regelmäßig und erweitern ihn um neue Themen. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können ihre Ideen telefonisch unter 0351-4884116 oder per E-Mail an geoservice@dresden.de vorschlagen.