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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2021/03/pm_017.php 05.03.2021 12:17:22 Uhr 27.04.2024 01:50:06 Uhr

Broschüre zur Mobilität jetzt online

Zusammengefasst: Ergebnisse aus der Verkehrsbefragung 2018

Mit dem „System repräsentativer Verkehrsbefragung“ (SrV) erforscht die TU Dresden seit 1972 im Fünf-Jahres-Rhythmus das Mobilitätsverhalten der Dresdnerinnen und Dresdner. Im Auftrag der Landeshauptstadt Dresden, der Dresdner Verkehrsbetriebe und des Verkehrsverbundes Oberelbe wurde sie 2018 zum elften Mal durchgeführt. Das Stadtplanungsamt hat wichtige Ergebnisse für Dresden in übersichtlichen Infografiken aufgearbeitet und mit den Ergebnissen für das Umland in einer Broschüre zusammengestellt. Diese kann jetzt als PDF-Datei abgerufen werden unter:

Mehr Informationen sind unter www.dresden.de/srv abrufbar.

Sobald es die Pandemie-Situation zulässt können interessierte Dresdnerinnen und Dresdner auch die gedruckte Broschüre an der Infothek im Neuen Rathaus, in den Stadtbezirksämtern oder im Stadtplanungsamt kostenlos erhalten.
Die Ergebnisse liefern wichtige Informationen für den Dresdner Mobilitätsplan 2035plus, der im Stadtplanungsamt erarbeitet wird: Der Umweltverbund aus Fußverkehr, Radverkehr und Öffentlichem Personennahverkehr (ÖPNV) wächst seit 20 Jahren ungebrochen. Sein Anteil liegt nun bei 64 Prozent. Größter Gewinner ist der Radverkehr: Die Anzahl der Fahrten per Rad stieg in fünf Jahren um 70 Prozent auf 362.000 Fahrten pro Tag. Der Anteil derer, die täglich Rad fahren, stieg von 16 auf 20 Prozent. 58 Prozent der Dresdner wechseln im Alltag regelmäßig das Verkehrsmittel. Sie bewegen sich multimobil. Auch die Nutzung von Carsharing oder Bikesharing ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Die Pkw-Nutzung sinkt dagegen trotz steigender Motorisierung der Haushalte. Immer weniger Wege werden mit dem Pkw zurückgelegt.

Für Dresden und 13 weitere Umlandstädte liegen die Werte für den Modal Split, die Verfügbarkeit von Pkw und Fahrrädern und den Besitz einer ÖPNV-Zeitkarte vor. Ausgewertet wurde auch das Pendeln nach Dresden: Die ÖPNV-Nutzung wuchs hier seit 2008 um 28 Prozent. Zwar dominiert beim Pendeln der Pkw mit einem Anteil von 75 Prozent aus Umlandstädten ohne S-Bahnanschluss. Aber auch diese Mobilität folgt dem Trend, wonach der Pkw immer weniger zum Einsatz kommt: 2013 lag dieser Anteil noch bei 81 Prozent.

Auch Analysen aus dem ersten Corona-Lockdown im Jahr 2020 sind in der Broschüre zu finden, zum Beispiel: Das Fahrrad als individuelles Verkehrsmittel hat an Bedeutung gewonnen. Automobile Elektromobilität spielte 2018 noch keine Rolle. Aber auch ohne E-Autos waren die Dresdner zu 59 Prozent emissionsfrei als Fußgänger oder per Rad oder mit elektrischen Verkehrsmitteln wie Straßenbahn oder S-Bahn unterwegs.

Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn fragt: „Bringen die Digitalisierung und bessere Vernetzung von Radverkehr, Carsharing und den ‚Öffentlichen‘ weiter sinkende Pkw-Anteile? Wird ‚Nutzen statt Besitzen‘ das ‚Haben und Stehenlassen‘ ablösen? Welchen E-Mobilitätsmix bekommen wir, und welchen Anteil werden elektrische Pkw 2023 an emissionsfreier Mobilität haben? Wie gestalten wir die klima- und stadtverträgliche Mobilität der Zukunft? Dies sind spannende Fragen, auf die wir mit der Erarbeitung des Dresdner Mobilitätsplanes 2035plus Antworten finden wollen.“ Für das Jahr 2021 ist zudem eine Zwischenanalyse auf App-Basis unter dem Titel „Dresden in Bewegung“ geplant, die auch methodisch den 12. SrV-Durchgang 2023 vorbereiten soll.

„Die Erhebung zeigt, dass sich die Verkehrsmittel im Umweltverbund steigender Beliebtheit erfreuen und den Einwohnern eine klimafreundliche und ressourcenschonende Mobilität immer wichtiger wird. In Verbindung mit dem Radverkehr und der Verfügbarkeit von Sharing-Angeboten bietet der ÖPNV vor allem in dicht bebauten Großstädten eine leistungsfähige Lösung zur Fortbewegung bei nur geringem Platzverbrauch. Dieser Trend wird sich spätestens nach der Pandemie auch in Dresden fortsetzten“, ist DVB-Vorstand Andreas Hemmersbach überzeugt.

„Ich freue mich, dass die Nutzung des Nahverkehrs zwischen den Städten im Umland und der Landeshauptstadt überdurchschnittlich zugenommen hat“, betont Burkhard Ehlen, Geschäftsführer des VVO. „Dies zeigt, dass der gemeinsame Ausbau des Angebotes von Landeshauptstadt und den Landkreisen in den vergangenen Jahren erfolgreich war und ein wichtiger Schritt für die Verkehrs- und damit die Klimawende ist.“

Hintergrund

Befragt wurden im Jahr 2018 genau 3.231 zufällig ausgewählte Personen zu ihrer privaten Mobilität an einem normalen Werktag in Dresden. Das „System repräsentativer Verkehrsbefragung“ (SrV) bildet die Mobilität der Dresdner Wohnbevölkerung ab und zeigt Veränderungen und Trends auf. Erfragt wurde dabei das Mobilitätsverhalten der Dresdner Einwohnerschaft in der Stadt und als Auspendler jeweils an einem normalen Werktag. Die nächste Erhebung ist für das Jahr 2023 geplant.