Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/stadtraum/verkehr/verkehrsplanung/04/050_Verkehrserhebungen.php 26.04.2023 13:28:49 Uhr 11.12.2023 07:22:47 Uhr |
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Verkehrserhebungen
Das System repräsentativer Verkehrsbefragung (SrV) erhebt seit 1972 im Fünf-Jahres-Rhythmus an der Technischen Universität Dresden das Mobilitätsverhalten der Dresdner Wohnbevölkerung. Im Auftrag der Landeshauptstadt Dresden, der Dresdner Verkehrsbetriebe und des Verkehrsverbundes Oberelbe wurde sie 2018 zum elften Mal durchgeführt. Die Ergebnisse sind jetzt ausgewertet und liefern wichtige Informationen für die Verkehrsentwicklungsplanung.
System repräsentativer Verkehrsbefragung (SrV) 2018
Umweltfreundliche Mobilität wird in Dresden immer beliebter – Verkehrsbefragung zeigt stärksten Zuwachs beim Radverkehr
Besitzen und Benutzen von Pkw folgen entgegengesetzten Trends: Die Pkw-Anzahl wächst, aber sie fahren seltener und kürzer. Bei jungen Menschen scheint der Führerscheinbesitz an Bedeutung zu verlieren. Der Anteil der Dresdner, die Car- oder Bikesharing nutzen, stieg von 2013 bis 2018 von fünf auf 13 Prozent.
Dresden verzeichnet ein Einwohnerwachstum (+ 5 Prozent) sowie ein Pendlerwachstum (Einpendler + 15 Prozent), die Stadt wird dichter. Die Wegeanzahl der Dresdnerinnen und Dresdner ist konstant (3,6 Wege/Person und Tag). Aber die Wege werden kürzer - durchschnittlich ist ein Weg 5,3 km lang (2013 waren es 5,8 km). Da ist der ÖPNV strukturseitig im Nachteil – er verliert Anteile an Rad- und Pkw-Verkehr. Zudem beeinflusst auch das Wetter die Verkehrsmittelwahl - und da gab es große Unterschiede: 2018 (heiß und trocken) war konträr zu 2013 (nass und kalt).
Die Ergebnisse des Systems repräsentativer Verkehrsbefragungen (SrV) für das Jahr 2018 liegen wieder in prägnanten Formulierungen und verschiedenen grafischen Formaten als Broschüre "TRADITIONEN, TRIPS & TRENDS" auf 28 Seiten für Interessierte und die Öffentlichkeit zum Download bereit:
SrV 2018: Das System repräsentativen Haushaltbefragungen (SrV) ein seit 1972 laufendes Forschungsprojekt der Technischen Universität Dresden. Befragt wurden 3 231 zufällig ausgewählte Personen zu ihrer privaten Mobilität an einem normalen Werktag in Dresden. Das SrV bildet die Mobilität der Dresdner Wohnbevölkerung ab und zeigt Veränderungen und Trends auf. Erfragt wird der Verkehr der Dresdner Einwohnerschaft in der Stadt und als Auspendler jeweils an einem normalen Werktag.
System repräsentativer Verkehrsbefragung (SrV) 2013
Geänderte Rahmenbedingungen 2013
SrV 2013 Dresdner Kennwerte
2008 | 2013 | |
---|---|---|
Befragte Haushalte: | 1.467 | 1.786 |
Befragte Personen: | 2.641 | 3.225 |
Wege pro Person und Tag: | 3,39 | 3,55 |
Entfernung pro Weg: | 6,3 km | 5,8 km |
Dauer pro Weg: | 23 min | 22 min |
Zeit im Verkehr pro Tag: | 68 min | 77 min |
Kfz / 1.000 Einwohner: | 433 | 473 |
Fahrräder / 1.000 Einwohner: | 750 | 884 |
Ergebnisse für die Landeshauptstadt Dresden
Eine der häufigsten Fragen ist die nach den Anteilen der Verkehrsarten am Gesamtverkehrsaufkommen. Die Dresdner gaben an, dass sie 27 Prozent aller täglichen Wege zu Fuß erledigen, 12 Prozent mit dem Fahrrad, 22 Prozent mit dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und 39 Prozent mit privaten motorisierten Verkehrsmitteln. Das heißt, dass die oft als „Umweltverbund" bezeichneten Verkehrsträger erstmals seit den 1990er Jahren wieder mehr als 60 Prozent Verkehrsanteil auf sich vereinen - trotz des von 2008 zu 2013 gestiegenen Kfz-Bestandes (2008: 433 Kfz/1000 Einwohner / 2013: 473 Kfz/1000 Einwohner). Im Vergleich dazu ist der Fahrradbestand pro 1000 Einwohner von 750 Fahrrädern im Jahre 2008 auf 884 Fahrräder im Jahre 2013 gestiegen.
Die mittlere Wegelänge ist seit 2008 rückläufig. Das bedeutet, dass mehr kurze Wege unternommen werden. Hingegen ist die mittlere Wegeanzahl leicht gestiegen. Insbesondere die erfassten Wege zu Fuß sind gestiegen.
Wirft man einen Blick auf die Pkw-Ausstattung der Haushalte, so ist 2013 festzustellen, dass 31 Prozent aller Haushalte keinen Pkw besitzt, 53 Prozent haben einen Pkw und 15 Prozent besitzen zwei oder mehr Pkw. Differenzierungen ergeben sich insbesondere in Betrachtung der Haushaltsgröße und der Altersgruppen. So haben Einpersonen-Haushalte in der Altersgruppe ab 65 Jahre zu 64 Prozent keinen Pkw. Auch die Nutzung der so genannten „neuen" Mobilitätsangebote wie Carsharing und Leihfahrräder wurde abgefragt. Vier Prozent der Befragten nutzen Carsharing. Die Nutzer sind im Durchschnitt 31 Jahre alt. Die Leihfahrrad-Nutzer sind im Durchschnitt 47 Jahre alt, machen aber nur einen Prozent der Befragten aus.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass der Umweltverbund (Fußverkehr, Fahrradverkehr und ÖPNV) mit 61 Prozent den größten Anteil aller Wege am Gesamtverkehrsaufkommen ausmacht. Die zurückgelegten Kilometer wachsen mit der Zahl der Einwohner, aber nur im Umweltverbund. Im motorisierten Individualverkehr (Pkw etc,) sind sie kontinuierlich zurückgegangen. Über 50 Prozent aller Wege sind kürzer als 3 km. Die Kfz-Verfügbarkeit steigt weiter an, aber die Nutzungshäufigkeit von Kfz sinkt. Besonders Fußverkehr und ÖPNV haben an Attraktivität stark zugelegt, während der Fahrradverkehr (vor allem wetterbedingt) Schwankungen unterworfen ist. Neue Mobilitätsangebote (insbesondere Carsharing) sind noch in Entwicklung begriffen und sprechen vorwiegend ein junges Klientel an.
Der vollständige Vortrag aus der Pressekonferenz am 26. Januar 2015 kann hier nachgelesen werden:
Die Ergebnisse des Systems repräsentativer Verkehrsbefragungen (SrV) für das Jahr 2013 liegen jetzt auch in prägnanten Formulierungen und verschiedenen grafischen Formaten als Broschüre "Gut gelaufen, gern gefahren" auf 28 Seiten für Interessierte und die Öffentlichkeit zum Download bereit:
Mobilität in Corona-Zeiten 2020 und 2021
Die weltweite Corona-Pandemie hat auch im Dresdner Stadtverkehr zu einer Verschiebung des Verkehrsaufkommens und zu einem anderen Mobilitätsverhalten geführt. Untersuchungsergebnisse des Amtes für Stadtplanung und Mobilität und der TU Dresden liegen aus verschiedenen Lockerungsphasen von März bis Juni 2020 sowie von Mai bis Juli 2021 vor.
2020 zeichneten sich Trends ab: kürzere Wege, weniger Pkw- und ÖPNV-Nutzung, dafür mehr Radverkehr und fußläufige Wege und eine veränderte tageszeitliche Verteilung der Aktivitäten und des Unterwegsseins (Abflachung der Verkehrsspitzen). 2021 zeigten sich veränderte Wegehäufigkeiten und Schwankungen bei der Verkehrsmittelnutzung mit höheren Fahrrad- und Autoanteilen und geringerer ÖV-Nutzung als zu Vor-Corona-Zeiten.
Die beiden App-basierten Erhebungen durch die TU Dresden erfolgten im Forschungsprojekt "Dresden in Bewegung". Die Ergebnisse beider Erhebungen sowie einer Untersuchung in 2019 sind zusammenfassend aufbereitet. Insbesondere die laufende Erhebung des Systems repräsentativer Verkehrsbefragungen (SrV) im Jahr 2023 wird zeigen, ob während der Pandemie geändertes Verhalten bei Arbeiten, Einkaufen, in der Freizeit oder beim Reisen weiter anhalten wird.
Mobilitätsdaten in der Corona-Pandemie
- Corona_Mobilitätsverhalten_2020_2021.pdf (*.pdf, 5 MB)
- Corona_Verkehrsanalysen_II/2020.pdf (*.pdf, 2 MB)
- Corona_Mobilitätsverhalten_II/2020.pdf (*.pdf, 1 MB)