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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2020/02/pm_078.php 10.03.2020 15:26:33 Uhr 26.04.2024 17:03:31 Uhr

Hochhausleitbild für Dresden

Dresdnerinnen und Dresdner brachten sich ein

Ungefähr 140 Personen folgten am Dienstag, 25. Februar 2020, der Einladung zur vierten Dialogveranstaltung über den Entwurf eines Hochhausleitbildes. Es gab viel Lob von den Experten und konstruktive Kommentare aus dem Publikum.
Seit 1. Mai 2019 arbeitet das Büro Eckhaus AG Städtebau Raumplanung aus Zürich im Auftrag des Geschäftsbereichs Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Liegenschaften an einem Hochhausleitbild für Dresden. Die Arbeit am Hochhausleitbild vollzieht sich in drei Modulen. Im ersten Modul haben die Planer analysiert, was Dresden ausmacht. Im zweiten Schritt wurden Eignungs- und Ausschlussräume identifiziert. Im Modul 3 wurde ein Handbuch zum Umgang mit neuen Hochbauten erarbeitet.

Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain stellt fest: „Wenn wir einem Bauherrn Baurecht für ein Hochhaus geben, bedeutet dies Privileg und Anspruch gleichermaßen. Kernbotschaft ist, dass jedes neue Hochhaus von solcher Qualität sein muss, dass es einen positiven Beitrag zum Stadtbild und zur Belebung des Stadtraums leistet. Jedes neue Hochhaus wird sorgfältig positioniert. Sichtachsen auf die Altstadtsilhouette müssen freibleiben. Die Öffentlichkeit, die Dresdnerinnen und Dresdner, müssen etwas davon haben. Unser Hochhausleitbild ist ein Bekenntnis zur Baukultur, und jeder Bauherr muss dies achten."

Städtebauer Christian Blum vom Büro Eckhaus AG Städtebau zieht ein Fazit aus der Bürgerbeteiligung: „Der Austausch im Rahmen der Dialogveranstaltungen war sehr wertvoll, um unsere Fachposition einer Prüfung durch die Dresdnerinnen und Dresdner zu unterziehen, die Inhalte zu reflektieren, anzureichern und weiter zu entwickeln. Auch konnten Anliegen, Sorgen und Ansprüche der Öffentlichkeit angehört werden. Dies konnten wir auch während der informellen persönlichen Gespräche am Rande der Veranstaltungen vertiefen.“

Zahlreiche Beiträge bekräftigten, dass sich Dresden durch „städtebauliche Ensembles“ charakterisiert. Viele Teilnehmer können sich weitere Hochhäuser vorstellen. In der Konsequenz wurden verschiedene zusätzlich als potenziell geeignete Gebiete notiert.

„Diese und andere Anregungen führten zu verschiedenen Prüfungen, Abwägungen und Anpassungen. Das geeignete Gebiet in Dobritz/Niedersedlitz ist aufgrund der Anregungen neu angelegt. Ein vorgeschlagenes Gebiet östlich vom Hauptbahnhof wurde geprüft, aber aufgrund kritischer Einwirkungen auf das Sichtfenster von der Bismarcksäule auf die Stadtsilhouette verworfen. Das Gebiet entlang des Altlaufs der Weißeritz wurde vertieft untersucht und präziser festgelegt“, beschreibt Christian Blum sein Vorgehen.

Ein wichtiger Aspekt war die Materialwahl für die Fassaden. Stein und Glas werden bevorzugt. Auch die Hinweise zu den Proportionen – schlanke, turmartige Hochhäuser - bestätigten die Haltung der Fachgutachter. Die Wichtigkeit des Erdgeschosses wurde in zahlreichen Wortmeldungen erwähnt. Rein privat genutzte Erdgeschosse sollen praktisch ausgeschlossen sein. Außerdem sollen Bereiche vorgesehen werden, die für die Öffentlichkeit zugänglich sind. So könnten öffentliche Nutzungen in den obersten Geschossen eine schöne Aussicht über die Stadt eröffnen.

Nachhaltigkeit spielt eine große Rolle: Es wurde Fragen zum Stadt- und Lokalklima, zu ausreichend grünen Freiflächen mit großen Bäumen und gutem Wegekonzept sowie einer guten Durchlüftung der Stadt diskutiert. Von neuen Hochhäusern wird eine ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit erwartet.

Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain fasst zusammen: „Nach unseren vier Dialogveranstaltungen mit den Dresdnerinnen und Dresdnern sind wir uns sicher, mit unserem Hochhausleitbild auf dem richtigen Weg zu sein. Wir haben jedes Modul mit ihnen diskutiert, ihre Hinweise entgegengenommen und in die Planung einfließen lassen. Jetzt werden wir das Hochhausleitbild bis zum Sommer 2020 fertigstellen und dem Stadtrat zum Beschluss vorlegen.“