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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2008/05/pm_005.php 29.05.2015 01:33:56 Uhr 19.05.2024 01:16:04 Uhr

Kommission entschärft Unfallschwerpunkte

Stadt und Land engagieren sich gemeinsam für mehr Sicherheit im Straßenverkehr.

Mit der Verwaltungsvorschrift des Sächsischen Ministeriums des Inneren und des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Arbeit zur ortsbezogenen Auswertung von Straßenverkehrsunfällen vom 20. Dezember 2005 betont das Land die Bedeutung der örtlichen Unfalluntersuchung und stärkt die Arbeit der Verkehrsunfallkommissionen. Sachsen folgt damit der Entschließung des Europäischen Parlaments zu dem Europäischen Aktionsprogramm für die Straßenverkehrssicherheit, welches die Halbierung der Zahl der Unfallopfer im Straßenverkehr bis 2010 zum Ziel hat. Die Landeshauptstadt Dresden schließt sich diesem Ziel an und erarbeitet ein Verkehrssicherheitskonzept in Kooperation mit der Professur für Straßenverkehrstechnik der Fakultät Verkehrswissenschaften der Technischen Universität Dresden.

Unfallschwerpunkte gibt es in der Stadt Dresden viele. Insgesamt 329 registrierte die Polizei von 2004 bis 2006 und meldete sie der Dresdner Unfallkommission. Dort tagen die örtliche Polizeidienststelle, die Straßenbaubehörde und die Verkehrsbehörde etwa fünfmal im Jahr. Über maximal vier neue Unfallhäufungsstellen wird pro Sitzung beraten. Es werden Lösungen vorschlagen, die Unfallschwerpunkte zu entschärfen. Das können kurzfristig umsetzbare Verbesserungen der Fahrbahnmarkierung, Parkverbote zur Gewährleistung von Sichtfeldern, Geschwindigkeitsbeschränkungen und -überwachungen oder auch die Veränderung der Betriebszeiten oder des Steuerungsablaufes an einer Lichtzeichenanlage sein. Manchmal aber reichen solche Maßnahmen nicht aus und es werden umfangreichere bauliche Veränderungen an einer Kreuzung erforderlich.

Im Jahr 2007 wurden auf Initiative der Unfallkommission zum Beispiel die folgenden Vorkehrungen getroffen:

An der Kreuzung Haydnstraße/Krenkelstraße kam es zu Unfällen beim Einbiegen/Kreuzen, da die Sicht auf den bevorrechtigten Verkehr behindert wurde. Die Unfallanalyse verdeutlichte die Situation. Hier wurde das Parken eingeschränkt, um freie Sicht zu schaffen. In der Krenkelstraße stehen die Wertstoffcontainer jetzt an einem neuen Platz.

Die Kreuzung Oskarstraße/Wiener Straße ist seit langem unfallauffällig. Bisherige Maßnahmen zur Verbesserung der Beschilderung blieben unwirksam. Die Unfallanalyse zeigt die Unfälle beim Kreuzen und Einbiegen aus der Nebenrichtung. Jetzt wurde durch Einengung der Zufahrten Wiener Straße mittels Markierung und Baken die Verkehrsregelung verdeutlicht und das Parken an der Kreuzung wirksam verhindert.

Auf der Grundstraße ist in Höhe der Einmündung Tännichtstraße kein sicheres Erreichen der Bushaltestellen möglich. Im Rahmen des Programms zur Schulwegsicherheit wurde eine Fußgängerampel zum Erreichen der Bushaltestellen geplant. Nach Analyse des Unfallgeschehens am gesamten Knoten durch die Unfallkommission wurde in Zusammenarbeit beider Gremien das Vorhaben erweitert. Eine Ampel soll nun den Verkehr an der Einmündung regeln. Die Anlage dient auch der Schulwegsicherung. Voraussichtlich Mitte Mai wird die neue Ampel in Betrieb genommen. Insgesamt kostet die Anlage 185 000 Euro.

Seit Eröffnung der Autobahn A 17 häufen sich an der Anschlussstelle Prohlis Unfälle. Die Linksabbieger zur Autobahn in Richtung Dreieck Dresden-West kollidieren mit den Geradeausfahrern in Richtung Goppeln. Das ist anhand der Unfallanalyse sowohl für die Einjahreskarte als auch für den Dreijahreszeitraum deutlich zu erkennen. Nachdem Beschilderung und Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit keine Wirkung erzielten, sollen nun durch geänderte Fahrbahnmarkierung und neue Hinweistafeln „Unfallgefahr" die Linksabbieger auf die Gefahr entgegenkommender Geradeausfahrer aufmerksam machen.

Aktuell befasst sich die Unfallkommission mit den zahlreichen Unfällen am Knotenpunkt Antonstraße/Eisenbahnstraße. Diese stehen fast alle im Zusammenhang mit dem Grünpfeil. Die meisten Unfälle passierten hier zwischen rechts einbiegenden Fahrzeugen aus der Eisenbahnstraße und Radfahrern im Zuge der Antonstraße. Auffallend ist, dass der Grünpfeil hier Unfälle begünstigt. Deshalb beschloss die Unfallkommission, den Pfeil in der Zufahrt der Eisenbahnstraße entfernen zu lassen. Die Polizei beobachtet gegenwärtig verstärkt die Verkehrssituation nach Abbau des Verkehrszeichens. Verkehrstechnische Verbesserungen an dieser Kreuzung, die eine Beibehaltung der Grünpfeilregelung rechtfertigen würden, sind aufgrund der Örtlichkeit und der durch die Eisenbahnbrücke eingeschränkten Sichtbeziehungen nicht möglich.

Trotz aller Bemühungen um Verbesserungen an den Unfallhäufungsstellen werden sich auch in Zukunft Unfälle im Straßenverkehr nicht vermeiden lassen. Aber das Aufspüren von unfallbegünstigenden Faktoren in der Örtlichkeit und deren Abstellung wird auch künftig ein großes Aufgabenfeld für die Mitglieder der Unfallkommission sein. Kann die Anzahl der Unfallhäufungsstellen in Dresden reduziert werden, wäre das ein großer Erfolg für die Arbeit der Kommission.

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