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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2007/02/pm_042.php 29.05.2015 01:14:08 Uhr 19.05.2024 22:17:32 Uhr

Kunst- und Förderpreis für Dresdner Künstler

Landeshauptstadt ehrt Schauspieler

Rolf Hoppe und die Künstlergemeinschaft shot AG Seit 1993 werden Künstler mit dem Kunstpreis und dem Förderpreis der Landeshauptstadt Dresden ausgezeichnet. Preisträger sind Künstlerinnen und Künstler, die in Dresden einen Schwerpunkt ihrer Arbeit haben und deren Werk von großer Bedeutung für die Stadt und von herausragender künstlerischer Aussage ist. Vorschläge dafür kommen aus Dresdner Vereinen und Verbänden, aus Kultureinrichtungen, aus dem Kulturausschuss und dem Geschäftsbereich Kultur der Landeshauptstadt. Die Auswahljury tagte am 12. Dezember 2006 und wählte die Preisträger für 2007 aus 25 Vorschlägen (29 / 2006) aus der Bildenden Kunst, der Darstellenden Kunst, Literatur, Medien und Musik aus.

Den Kunstpreis der Landeshauptstadt Dresden 2007 erhält der Schauspieler Rolf Hoppe. Die Antwort des Dresdners auf die Preisankündigung kommt von Herzen: „Es ist mir eine Freude“.

Begründung der Jury: „Mit der Auszeichnung wird ein Dresdner Schauspieler geehrt, der mit seiner Persönlichkeit, seiner Vielseitigkeit und seinen darstellerischen Fähigkeiten einem breiten Publikum immer neu und eindrucksvoll Rollengestaltungen erlebbar machen konnte und der sein künstlerisches Schaffen im internationalen Rahmen immer mit der Stadt Dresden verknüpft hat.“

Der Schauspieler Rolf Hoppe wurde am 6. Dezember 1930 in Ellrich/ Harz geboren. Der Bäckersohn muss während des Krieges den Vater in der Backstube vertreten und beginnt auf Wunsch der Familie eine Bäckerlehre. Nach der Rückkehr des Vaters aus der Gefangenschaft widmet er sich seinen geliebten Tieren, arbeitet als Pferdepfleger und Kutscher in einem nahegelegenen Gut. 1949 beginnt er ein Schauspielstudium am Erfurter Konservatorium. Sein erstes Engagement erhält Rolf Hoppe 1951 an den Städtischen Bühnen Erfurt. Eine Stimmbandlähmung zwingt ihn zu einer Pause. Er arbeitet als Pferdepfleger im Zirkus Aeros in Leipzig. Als er den Schauspielberuf wieder ausüben kann, führt ihn sein erstes Engagement an das Theater der Jungen Garde in Halle, danach ist Rolf Hoppe in Greifswald, Leipzig und für längere Zeit an den Bühnen der Stadt Gera (1955-62) tätig. 1962 beginnt sein Engagement am Staatsschauspiel Dresden. Rolf Hoppe begeistert sein Publikum als Ill in Dürrenmatts „Der Besuch der alten Dame“, als Luka in Gorkis „Nachtasyl“, als Klosterbruder in Lessings „Nathan der Weise“ und als Möbius in Dürrenmatts „Physikern“. In den 70iger Jahren (1970-1975) geht der Künstler an das Deutsche Theater Berlin. 1975 kehrt er nach Dresden zurück und steht bis 1984 auf der Bühne des Dresdner Staatsschauspiels. Anschließend arbeitet Rolf Hoppe freischaffend. Der international renommierte Künstler ist in der ganzen Welt unterwegs. Er spielte bei den Salzburger Festspielen, arbeitete u. a. in der Schweiz, Italien, Polen, England, China und in den USA. Zu Hause aber ist Rolf Hoppe mit ganzem Herzen in Dresden. Auf Schloss Weesenstein erlebt das Publikum seit 1990 unverwechselbare Abende bei „Lesungen am Kamin“. Rolf Hoppe gibt Gastspiele u.a. beim MDR-Musiksommer auf der Wartburg und präsentierte Wagner- und Schuhmann-Programme. Mit der Eröffnung seines Hof-Theaters in Dresden-Weißig 1999 erfüllt sich Prinzipal Hoppe einen Traum. .

Bereits Mitte der sechziger Jahre spielte er parallel zu seiner Theaterarbeit in vielen Film- und Fernsehrollen der DEFA, des DFF und in Co-Produktionen. Er arbeitete mit Regisseuren wie Peter Schamoni, Istvan Szabo, Konrad Wolf, Frank Beyer, Helmut Dietl, Masahira Shinoda, Franz Antel u.a. Der weltweit erfolgreiche Film „Mephisto“ von Szabo, in dem Rolf Hoppe den preußischen Ministerpräsidenten Göring spielt, erhält 1981 den Oscar. Bis heute wirkte der Künstler in über 200 TV-Rollen, Filmrollen sowie Funk-, Hörspiel- und Schallplattenaufnahmen mit. Aktuell steht er als alter Goethe in „Marienbader Elegie“ vor der Kamera.

Rolf Hoppe lebt in Dresden, ist verheiratet und hat zwei Töchter. Josephine arbeitet als Sprechwissenschaftlerin und Christine ist Schauspielerin am Staatsschauspiel Dresden. Der Künstler wurde 1995 mit dem sächsischen Staatspreis, dem Lessing-Preis geehrt. Rolf Hoppe erhielt u.a. den Nationalpreis der DDR für Kunst und Literatur, den Adolf-Grimme-Preis sowie die „Goldene Henne“ für sein Lebenswerk.

Den Förderpreis der Landeshauptstadt Dresden 2006 erhält die Tanzgruppe shot AG Begründung der Jury: „Mit der Auszeichnung wird eine Company geehrt, deren vielgestaltiges, progressives Wirken für die zeitgenössische Tanzszene Dresdens von großer Bedeutung ist“.

Nora Schott, Ariane Thalheim und Petra Steinert arbeiten seit mehreren Jahren kontinuierlich im Bereich des zeitgenössischen Tanzes in Dresden. Sie gründeten 2002 gemeinsam mit der TENZA®-Schmiede (Brit Krüger, Olaf Becker) die shot AG. Diese Künstlergemeinschaft entwickelt regelmäßig neue Choreografien und stellt Tanzinszenierungen mit verschiedenen Konzepten vor. Neben abendfüllenden Produktionen sind auch zahlreiche Kurzchoreografien entstanden, die zu dem Abend "shot AG – short cuts" zusammengefasst wurden. Die Company erhielt 2005 ein Sachstipendium zur künstlerischen Weiterentwicklung des multimedialen Tanzstückes "Schieß nicht auf fremde Röckchen" am Forum Neues Musiktheater der Staatsoper Stuttgart.

Nora Schott, wurde 1980 in Dresden geboren und erhielt ihre Tanz- und Choreografieausbildung an der Palucca Schule Dresden. Sie bekam eine Förderung für Meisterschülerinnen durch das Sächsische Ministerium für Wissenschaft und Kunst und ein Auslandsstipendium der Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank. Als Choreografin ist sie vor allem in Dresden aktiv, außerdem wirkte sie in Braunschweig und Ljubljana. Zu ihren abendfüllenden Choreografien zählen "PINK", "the game", "6". Das Stück "hard candy" entwickelte sie in Zusammenarbeit mit Anne Retzlaff.
Seit 2003 manifestierte sich eine enge künstlerische Zusammenarbeit mit Ariane Thalheim. Gemeinsam entwickelten sie die Produktionen "plastic girl", "soft gum – slow gun", "Schieß nicht auf fremde Röckchen" und "Sieht ein Pfirsich eine Rakete stehen" sowie eine Vielzahl von Kurzstücken. Viele der Arbeiten wurden bei Gastspielen im In- und Ausland aufgeführt. Als Tänzerin war Nora Schott u.a. in den Stücken "Wodka Kola", "Küstennebel" und "most" von Anne Retzlaff, "Puppenhaus" von Ariane Thalheim und in der deutsch-arabischen Koproduktion "Glaube-Liebe-Hoffnung" in den Arbeiten von Karima Mansour und Iris Sputh sowie in den eigenen Arbeiten "plastic girl" und "soft gum – slow gun" zu sehen. Nora Schott lebt und arbeitet mit der Künstlervereinigung shot AG in der TENZA®-Schmiede.

Ariane Thalheim - Jahrgang 1982, absolvierte ihre Tanzausbildung an der Palucca Schule Dresden und an der Rotterdamse Dansacademie. Ihre erste eigene choreografische Arbeit entstand 2000 und wurde in Dresden und Prag aufgeführt. Seit dieser Zeit ist sie als freischaffende Tänzerin und Choreografin in Dresden aktiv. Die TENZA®-Schmiede ist dabei ihre Wohn- und Produktionsstätte. Sie tanzte in den Produktionen "Küstennebel" und "most" von Anne Retzlaff sowie in der deutsch-arabischen Koproduktion "Glaube-Liebe-Hoffnung" in den Stücken von Karima Mansour und Iris Sputh und arbeitete in "Happily Living Ever After" mit der Choreografin Lia Haraki. Seit 2001 tanzt sie in allen Choreografien von Nora Schott, so zum Beispiel "PINK", "the game", "6" außerdem ist sie in den gemeinsamen Produktionen "plastic girl", "soft gum – slow gun", "Schieß nicht auf fremde Röckchen" sowie „Sieht ein Pfirsich eine Rakete stehen“ neben der choreografischen Entwicklung auch als Tänzerin zu erleben. Als Mitglied der shot AG fokussiert Ariane Thalheim in ihrer künstlerischen Arbeit zunehmend die eigene Entwicklung von Choreografien. So entstanden neben den gemeinsamen Stücken mit Nora Schott auch die Arbeiten "PAVLE", "Der Surfer" und "Puppenhaus". Für ihr Solo "Bodenhaltung" erhielt Ariane Thalheim 2002 den Publikumspreis des Festivals TANZherbst.

Petra Steinert begann ihre Tanzausbildung in der Musikschule „Paul Büttner“, Dresden. 1991 bis 1993 folgte eine Ausbildung zur Bühnentänzerin (Moderner Tanz) in Berlin bei „Die Etage“. Ab 1993 studierte sie an der Rotterdamse Dansacademie und erhielt dort ihren Hochschulabschluss als Tanzpädagogin mit dem Schwerpunkt Moderner Tanz und Improvisation. 1997 absolvierte Petra Steinert ein work scholarship bei „Jennifer Muller/ the works“, New York. Ab 1998 arbeitete sie in verschiedenen Produktionen in Deutschland, Slowenien und den Niederlanden. Als Mitglied der shot AG wirkte sie in mehreren Produktionen mit und entwickelte eigene Arbeiten. Von 1995 bis 2005 war Petra Steinert erfolgreiche Leiterin der Tanzabteilung des Heinrich-Schütz-Konservatoriums Dresden e. V. und choreografierte in dieser Funktion Stücke für Kinder und Jugendliche. Seit 2005 lebt und arbeitet sie als Choreografin, Tänzerin und Pädagogin in Winnipeg, Kanada. Sie kooperiert mit der Künstlergruppe „Young Lungs“ , unterrichtet an mehreren renommierten Tanzinstituten und war Koordinatorin beim „Manitoba Dance Festival“. Im Sommer 2007 wird Petra Steinert ihren Lebensmittelpunkt wieder nach Dresden verlegen und ihr künstlerisches Schaffen hier fortsetzen.

Preisverleihung

Der Erste Bürgermeister Dr. Lutz Vogel verleiht den Kunstpreis und den Förderpreis der Landeshauptstadt Dresden an die Künstler am Sonnabend, 10. März 2006, 11:00 Uhr im Kronensaal auf Schloss Albrechtsberg.

Der Kunstpreis und der Förderpreis der Landeshauptstadt Dresden sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert.

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