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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2005/11/c_046.php 29.05.2015 00:51:28 Uhr 05.05.2024 20:53:31 Uhr

Kriseninterventionsteam in Dresden – wichtige Hilfe für die Betroffenen

„Ich habe Zeit für Sie...“, dieser Satz ist in unserer Zeit immer seltener zu hören. Da ist es gut zu wissen, dass es Menschen gibt die sich diese Zeit für andere nehmen. Vor allem dann, wenn es um besonders kritische Situationen geht.
Solche Menschen sind ehrenamtlich im Kriseninterventionsteam tätig oder gehören zur Notfallseelsorge. Das Spektrum der Hilfe reicht von der Betreuung Betroffener nach Unfällen, nach Bränden oder Evakuierungsmaßnahmen, von Hinterbliebenen bei Todesfällen, von Opfern eines Verbrechens oder Suizidgefährdeten bis zur Begleitung der Polizei beim Überbringen von Todesnachrichten. Häufig sind aber auch nicht direkt beteiligte, wie Unfallzeugen oder Ersthelfer zu betreuen.
Seit vier Jahren wird in Dresden Notfallseelsorge für Menschen in Notsituationen — unabhängig von ihrer religiösen Bindung — angeboten.
Das Kriseninterventionsteam (KIT) Dresden e. V. wurde 2003 gegründet und leistet seit April 2004 aktiv Hilfe. Die 24 ehrenamtlichen Mitglieder arbeiten hauptberuflich als Rettungsdienstler, Feuerwehrleute, Sozialarbeiter, Psychologen, Ärzte, Krankenschwestern oder Polizisten.
Die „Erste Hilfe für die Seele“, bieten auch eine Pfarrerin und 14 Pfarrer als Notfallseelsorger an.
Durch die Koordinierung des Brand- und Katastrophenschutzamtes wurde das ehrenamtliche Engagement gebündelt und es konnte ein 24-stündiger Bereitschaftsdienst aller Beteiligten organisiert werden. So können durch die Rettungsleitstelle jederzeit Mitarbeiter der Teams alarmiert werden. Angefordert werden diese von den Rettungskräften an den Einsatzstellen.

Bei Großschadensereignissen oder Katastrophen beinhaltet die Gefahrenabwehr auch die psychosoziale Betreuung der Opfer, der Angehörigen und der Einsatzkräfte. Beispielhaft sei das Eisenbahnunglück Eschede, der Flugzeugabsturz Überlingen, das Elbehochwasser 2002 und die Betreuung der Tsunamiopfer und deren Angehörigen genannt.
Für solche Einsätze ist es notwendig, ausgebildete Helfer zu haben, die Erfahrungen in der Betreuung von Menschen in Not gesammelt haben. Diese Hilfe muss koordiniert und geleitet werden, Netzwerke müssen geschaffen werden. Deshalb treffen sich die Vertreter der Notfallseelsorge, der Kriseninterventionsteams, der psychosozialen Krisendienste der Stadt und der Einsatzkräfte-Betreuungsangebote von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei zweimal jährlich, um Erfahrungen auszutauschen.

Die Einsatzkräfte der Rettungsdienste, der Feuerwehr und der Polizei sind in ihrem dienstlichen Alltag besonderen psychischen Belastungen ausgesetzt. Zum Beispiel wenn Einsatzkräfte den Tod von Kindern miterleben müssen oder selbst zu Opfern von Gewalt werden. Die Einsatzkräfte sollten während und unmittelbar nach einem extremen Ereignis Information und Unterstützung für eine bessere Verarbeitung dieser Situation erhalten. Diese Hilfe leistet das Einsatznachsorge-Team. Einsatznachsorge ist ein Angebot von Kollegen für Kollegen.

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