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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2004/10/c_787.php 29.05.2015 00:33:33 Uhr 19.05.2024 11:32:14 Uhr

OB Roßberg: Die Bahn begeht einen großen Fehler - Stellungnahme der Stadt zur Einstellung der Strecke Breslau-Dresden

In der Sächsischen Zeitung von heute (13.10.2004) kündigt die Deutsche Bahn AG an, die Direktverbindung zwischen Dresden und Breslau (Wroclaw) ab Dezember zu streichen. „Ein fatales Signal und eine fatale Entscheidung“, sagt Oberbürgermeister Ingolf Roßberg. „Anscheinend hat man bei der Bahn AG die Zeichen der Zeit nicht erkannt oder nicht verstanden. Bei einer solchen Verkehrspolitik muss sich niemand wundern, wenn die Menschen von der Bahn auf die Straße wechseln“, sagt Roßberg.

Der Verkehrsingenieur hält die mangelnde Nachfrage für ein Scheinargument: „Die Bahn AG hat die Verbindungen zeitlich so ungünstig gelegt, dass die Nachfrage gering bleiben musste. Auch eine Bewerbung der Strecke hat in den vergangenen Jahren nicht mehr stattgefunden. Wenn man die Verbindung Sachsen-Niederschlesien nicht will, soll man es sagen und nicht die ausbleibenden Kunden vorschieben.“ Außerdem verbinde die Bahn zwei sich schnell entwickelnde Wirtschaftszentren. „Monatelang wurde über die Chancen und Risiken der Osterweiterung gesprochen. Jetzt muss die Bundespolitik ein Machtwort sprechen und die Verantwortlichen bei der Bahn zur Vernunft bringen. Ansonsten waren die Beitrittsreden hohles Geschwätz.“

Roßberg kündigt an, dass die Landeshauptstadt sich gegen diese Entscheidung wehren wird: „Wir werden mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln für den Erhalt der Strecke kämpfen. Ebenfalls werden wir den Freistaat und Wirtschaftsminister Martin Gillo unterstützen, um diesen Unsinn zu verhindern.“

Dresden und Breslau verbindet seit 1959 eine äußerst lebendige Städtepartnerschaft, die durch vielfältige Projekte von Vereinen, Einrichtungen und Institutionen, im Jugend-, Kultur- und Sportaustausch, bei der universitären und schulischen Zusammenarbeit geprägt ist. Mit dem Beitritt Polens zur Europäischen Union hat die Städtepartnerschaft eine neue Perspektive und Qualität gewinnen können. Breslau und die Wojwodschaft Niederschlesien sind wichtige Partner Dresdens in den EU-Projekten ENLARGE-Net und EU-MED-East, in denen die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Verwaltungen, Unternehmern und vielen anderen Akteuren in Niederschlesien, Nordböhmen und den Regierungsbezirken Dresden und Chemnitz vorangebracht wird. Immer mehr Unternehmen und Institutionen in Dresden und der Region Dresden pflegen enge Kontakten zu der polnischen Nachbarregion und Partnerstadt und haben zum Teil schon gemeinsame Projekte mit polnischen Partnern initiiert, wie zum Beispiel die Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH, die Flughafen Dresden GmbH, das Güterverkehrszentrum, das Umweltzentrum oder die Ostsächsische Sparkasse Dresden.

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