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Zukunftsfähige Kommune

Dresden erringt 3. Preis im Wettbewerb der Deutschen Umwelthilfe

Die Mühen haben sich gelohnt: Dresden hat beim Wettbewerb „Zukunftsfähige Kommune“ in der Teilnehmerklasse über 100.000 Einwohner den dritten Platz belegt. Oberbürgermeis-ter Ingolf Roßberg: „Wir betrachten dies als Ansporn, nicht nachzulassen in unseren Bemü-hungen für ein lebenswertes, zukunftsfähiges Dresden für unsere Bürger und Gäste. Meine Stadtverwaltung hat unter Beweis gestellt, wie gemeinsam mit dem Agendaverein erfolg-reich Nachhaltigkeitsprojekte durchzuführen sind. Weitere werden folgen. Auch der Nach-weis der Nachhaltigkeit von Vorlagen, seit dem 1. Juni verbindlich für alle Entscheidungs-vorlagen des Rates, wird uns hier weiterbringen. Einige der Indikatoren des Wettbewerbes werden wir übernehmen, um damit zu messen welche Effekte unser Verwaltungshandeln erzielt. Mein Dank gilt allen, die mitgewirkt haben, dass der Wettbewerb ein so schöner Er-folg für Dresden wurde.“

Die Stadt hat bei den Indikatoren zur Nachhaltigkeit die besten Werte bei der „Sozialen Gerechtigkeit“ sowie der „Umweltqualität und Ressourceneffizienz“ erzielt. Im Vergleich zu anderen Großstädten ist in Dresden das Angebot der Kinderbetreuung von der Kinder-krippe bis zum Hort besonders hervorzuheben. Die Stadt geht nach dem großen Bauboom Mitte der 90er Jahre sparsam bei der Ausweisung von neuem Bauland vor. In den letzten fünf Jahren wurden nur 0,5 Quadratmeter Bauland pro Einwohner ausgewiesen. Dresdner gehen sorgsam mit den Ressourcen Wasser und Energie um. Im interkommunalen Ver-gleich liegt ein Dresdner mit einem täglichen Wasserverbrauch von 96 Litern weit unter dem bundesdeutschen Durchschnitt von knapp 130 Litern. Jeder Dresdner Haushalt ver-braucht an die 1.460 Kilowattstunden Strom pro Jahr – ein Spitzenwert verglichen mit dem Durchschnittswert von 2.690 Kilowattstunden in der Teilnehmerklasse. Ein Pluspunkt im Standortwettbewerb ist auch das hohe Sicherheitsniveau unserer Stadt, die sich in der geringen Kriminalitätsrate widerspiegelt. Lobend zu erwähnen ist die geringe Zahl über-gewichtiger Kinder – sicher auch ein Erfolg der jahrelangen kommunalen Ernährungsbe-ratung in Schulen, unter anderem der Aktion „Pausenbrot“.

Doch es gibt Reserven, etwa bei den Fahrradwegen. Dresden hat auf 1.000 Meter Ver-kehrswege (ohne Tempo 30-Zonen und verkehrsberuhigte Bereiche) nur 190 Meter Rad-wege vorzuweisen – verglichen mit den Spitzenreitern, die hier bis auf ein Verhältnis von 1:1 kommen, gibt es hier deutlichen Nachholbedarf. Bei der Nutzung erneuerbarer Ener-gien (Wasser, Wind, Biomasse, Photovoltaik) ist Dresden eher Schlusslicht unter den teil-nehmenden Großstädten. Dass die Stadt überhaupt auf dem Gebiet der umwelt- und res-sourcenschonenden Energieerzeugung im guten Mittelfeld liegt, ist dem hohen Wirkungs-grad dem Kraftwerkes Nossener Brücke zu danken, das nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung arbeitet.

Bei der Qualitätseinschätzung des lokalen Agenda 21-Prozesses, dem zweiten Teil des Wettbewerbes „Zukunftsfähige Kommune“, haben die Dresdner schon einiges erreicht. Derzeit werden 80 Projekte durchgeführt, neue werden vorbereitet. Der Agenda 21-Verein dient als Sprachrohr des bürgerschaftlichen Engagements, führt Veranstaltungen und Projekte durch. Er gibt wichtige Anregungen für eine nachhaltige Stadtentwicklung bei laufen-den Planungsprozessen. Hervorzuheben ist das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (IN-SEK), dem das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung zugrunde liegt. In enger Zusammen-rbeit haben der Agenda 21-Verein und die Stadt die Bürgerbeteiligung gestaltet.

All diese Qualitäten haben die Jury überzeugt. Der 3. Preis im Wettbewerb der Deut-schen Umwelthilfe für die Landeshauptstadt Dresden ist ein achtbarer Erfolg, zumal sich Dresden erstmalig beteiligte.

Die Deutsche Umwelthilfe e.V. hatte in Zusammenarbeit mit dem Agenda-Transfer, Agentur für Nachhaltigkeit GmbH in Bonn, der ECOLOG (Institut für sozial-ökologische Forschung und Bildung) Hannover, der GP Forschungs-Gruppe München, und gefördert durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt, Osnabrück, am 10. September 2003 die Kampagne für den 3. Wettbewerb „Zukunftsfähige Kommune“ eröffnet. Mit diesem Wettbewerb konn-ten Kommunen anhand von 37 Nachhaltigkeitsindikatoren eine Bilanz ihrer Zukunfts-fähigkeit ziehen. Als zweiten Projektteil wurde mit Hilfe von 22 Qualitätskriterien die Güte des Lokalen Agenda-21-Prozesses bewertet. Dieser Teil ist in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Agenda-Verein durchgeführt worden. Der Einsendeschluss des Wettbewerbes war der 15. Februar 2004. Die Sieger wurden jeweils in vier Größenklassen der teilneh-menden Städte ermittelt. In den ersten beiden Wettbewerbsjahren haben insgesamt 139 Kommunen teilgenommen.

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