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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2004/06/c_464.php 29.05.2015 00:29:22 Uhr 19.05.2024 11:03:42 Uhr

Zehn Parteien und Wählervereinigungen im neuen Dresdner Stadtrat

Die Wahlbeteiligung erreichte mit 46,3 Prozent für die Europawahl und 45,9 Prozent für die Stadtratswahl einen Tiefpunkt in der Dresdner Wahlgeschichte seit 1990. Die Beteili-gung ging gegenüber den Wahlen vor fünf Jahren um sieben Prozentpunkte zurück. Jeder sechste Wähler war ein Briefwähler. Die Wahlbeteiligung war in Gönnsdorf/Pappritz am höchsten. Es folgen Langebrück, Loschwitz/Wachwitz und Bühlau/Weißer Hirsch, die we-nigsten Wähler kamen aus der Friedrichstadt, Pieschen Süd und Löbtau.

Gewinner der Europawahl sind die Grünen, die ihren Anteil mehr als verdoppelten (von 5,4 Prozent auf 14,3 Prozent) und ihr höchstes Ergebnis überhaupt erzielten. Die FDP verdop-pelte ihr Ergebnis auf 5,6 Prozent. Stärkste Partei blieb die CDU mit 30,8 Prozent, sie musste aber mit fast einem Drittel die höchsten Verluste hinnehmen, die SPD verlor ein Viertel der Wähler und rutschte auf Platz vier. Die PDS behauptete mitgeringem Rückgang die zweite Position.

Beim Städtevergleich der größten 15 Städte hat Dresden nach Stuttgart die höchste Wahl-beteiligung. Dresden ist die Großstadt, die mit Abstand den geringsten Anteil von SPD-Wählern hat (11,3 Prozent). Dresden büßte den Ruf als CDU-Hochburg ein. Erfurt und Zwi-ckau erzielten höhere CDU-Ergebnisse.

Bei der Stadtratswahl hat die CDU am meisten verloren. Sie erzielte ein um1/3 niedrigeres Wahlergebnis. Die Verluste von PDS (minus 0,4), DSU (minus 0,7) und SPD (minus 1,7 Prozentpunkte) sind gering. Grüne und FDP verdoppelten ihre Stimmenanteile. Freie Bür-ger und Volkssolidarität haben geringfügig zugelegt. Die neu angetretenen Wählervereini-gungen Bürgerliste und Nationales Bündnis erreichten rund 4 Prozent der Stimmen. AUF-Dresden, BI Stadtentwicklung und die Grauen konnten keinen Sitz im Stadtrat erreichen. Die Sitzverteilung im neuen Dresdner Stadtrat sieht wie folgt aus:

CDU – 21 Sitze, PDS – 17 Sitze, GRÜNE – neun Sitze, SPD – acht Sitze, FDP – fünf Sit-ze, Nationales Bündnis – drei Sitze , Volkssolidarität zwei Sitze, Freie Bürger Dresden - zwei Sitze, Bürger Liste Dresden – zwei Sitze, DSU – ein Sitz.

Die bei der 1999-er Wahl definierte „bürgerliche Mehrheit“ aus CDU, FDP, DSU und Freien Bürgern hat mit 29 Sitzen die Mehrheit deutlich verfehlt, aber auch die drei Linksparteien SPD, GRÜNE und PDS haben mit 34 Sitzen die Mehrheit nicht erreicht. Den Wählerverei-nigungen kommt damit wieder erhöhte Bedeutung zu.

In den Stadtteilen waren folgende Tendenzen zu beobachten:Die Verluste der CDU waren in allen Stadtteilen hoch (Ausnahme: Langebrück mit Stim-menzuwachs). In Langebrück und Schönborn erreichte die CDU über 50 Prozent der Wäh-lerstimmen.

Die PDS büßte vor allem in der Inneren Neustadt, in der Radeberger Vorstadt und der Äu-ßeren Neustadt ein. Zugewinne gab es in den Seevorstädten und in Gorbitz. Die SPD musste fast in allen Stadtteilen leichte Verluste hinnehmen, konnte jedoch besonders in Johannstadt-Nord zulegen. Große Rückgänge gab es in Langebrück und Prohlis. Der Anteil der Grünen schwankt von 4,7 Prozent in Prohlis-Süd bis 37,4 Prozent in der Äußeren Neu-stadt und Albertstadt. Die FDP hat ihre Hochburg in Kaditz mit über 13 Prozent, während ihr in Langebrück und Schönborn nur 3,7 Prozent der Wähler das Vertrauen aussprachen. Die Bürgerliste konnte besonders viele Stimmen am Elbhang und in Pappritz auf sich ver-einen. Hochburg der Freien Bürger war der Wahlkreis 11. Die Volkssolidarität erhielt viele Stimmen in Laubegast. Die DSU erreichte ihren Sitz im Wahlkreis 12. Die rechten Par-teien hatten sich zum Nationalen Bündnis zusammen geschlossen und konnten 4 Prozent erreichen. Die meisten Stimmen kommen aus Gorbitz und der Friedrichstadt.

Die 106-seitige Broschüre „Europawahl 2004 – Kommunalwahl 2004 – Ergebnisse in Dres-den“, die im Anlagenteil auch die Wahlergebnisse bis zum Wahlbezirk enthält, kann für 12 Euro bei der Kommunalen Statistikstelle erworben werden. Kontakt: Kommunale Statistik-stelle, Schulgasse 2, Telefon 0351-4881120, Telefax 0351-4882683, E-Mail: statis-tik@dresden.de

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