86 Prozent der Dresdner sind täglich mobil und durchschnittlich 6,8 Kilometer unterwegs

Für ihre Verkehrsplanung benötigt die Landeshauptstadt Dresden stadtspezifische Mobilitätsdaten. Dazu gehören zum Beispiel Angaben zur Verkehrsmittelnutzung, zum Fahrzeugbesitz oder zu Wegezwecken. Um diese Informationen zu erhalten, entwickelte die Technische Universität Dresden (TUD) das System für repräsentative Verkehrsbefragung (SrV). Die Umfrage „Mobilität in Städten“ findet bereits seit 1972 im Fünf-Jahres-Rhythmus unter wissenschaftlicher Leitung und Moderation des Lehrstuhls für Verkehrs- und Infrastrukturplanung statt. Dresden beteiligt sich seit dem Beginn an allen Befragungsdurchgängen.

Die Ergebnisse der Erhebung sind Indikatoren für die gesamtstädtische Mobilitätsentwicklung. Sie gehen in die Planung, die Analyse und in die Vorhersagen des Dresdner Verkehrs ein und bilden die Datengrundlage für verkehrsplanerische Ab-wägungen.

Die aktuelle Erhebung fand 2003 bundesweit in 34 Städten statt. In Dresden wurde die SrV-Erhebung im letzten Jahr erstmals in Kooperation mit den Dresdner Verkehrsbetrieben (DVB) und dem Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) und der Region durchgeführt, um einheitliche Planungsgrunddaten zu erhalten. Mit den Ergebnissen stehen allen Partnern vergleichbare und qualitativ hochwertige Verkehrsdaten zur Verfügung. Ebenso konnten sie Kosten sparen und Doppelerhebungen vermeiden. Der Freistaat Sachsen förderte die Erhebung aller sächsischen Kommunen. Die Landeshauptstadt Dresden hatte dank dieser Unterstützung nur Kosten von 12.500 Euro statt 30.000 Euro.

In Dresden wurden 1127 Haushalte bzw. 2181 Personen befragt, deren Adressen aus dem Einwohnermelderegister nach einem Zufallsverfahren ausgewählt wurden. Alle Vorschriften des Datenschutzes wurden eingehalten. Die Erhebung erfolgte telefonisch oder schriftlich. Erste, wesentliche Ergebnisse liegen den drei Partnern vor. So legen Dresdner pro Tag durchschnittlich 3,1 Wege zurück, und pro Weg bewälti-gen sie eine Strecke von 6,8 Kilometern. Die Pkw-Motorisierung der Landeshauptstadt hat zugenommen, doch die durchschnittliche Nutzung der Kraftfahrzeuge ist gleich geblieben. Deutlich populärer als in den vergangenen Jahren ist das Fahrrad. Außerdem sind die Dresdner nun am häufigsten zum Einkauf und in der Freizeit unterwegs, während der Anteil der Wege zur Arbeit relativ konstant geblieben ist. Nach diesen ersten Ergebnissen werden künftig weitere Auswertungen folgen.

Der solide Vergleich mit anderen Städten und die fundierte Zeitreihe der Ergebnisse sind sehr hilfreich für die Zustandsanalyse, Standortbestimmung und Zielformulierung des Dresdner Verkehrs. Nur so können pragmatische und realisierbare Strategien entwickelt werden.

Anlagen:
Mobilitätssteckbrief 2003 für Dresden (*.pdf, 63 KB)
Grafiken vom TU Lehrstuhl Verkehrs- und Infrastrukturplanung (vip) (*.pdf, 505 KB)

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