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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2003/12/c_1049.php 29.05.2015 00:22:50 Uhr 06.05.2024 03:19:18 Uhr

Dresden gründet Städtische Senioren- und Pflegeheim GmbH

Dresden blickt auf eine über 600-jährige Tradition städtischer Daseinsfürsorge für alte, schwache und kranke Menschen zurück. Das „Materni-Hospital“, das heutige Pflegeheim „Elsa Fenske“ wurde bereits im 13. Jahrhundert gegründet. Bis 1989 betrieb die Stadt Dresden 13 Alten-, Pflege- und Feierabendheime. Davon sind sieben Einrichtungen bisher in freie oder private Trägerschaft übergeben.

Mit den sechs noch in kommunaler Verwaltung befindlichen Einrichtungen, soll am 1. Januar 2004 eine GmbH, als 100%-tige Tochter der Stadt gegründet werden. Zu den Einrichtungen gehören: das Pflegeheim „Elsa Fenske“, der Städtische Seniorenpark Löbtau (Pflegeheim), das Altenpflegeheim „Maillebahn“, das Seniorenheim Bühlau, das Senioren- und Pflegeheim „Olga Körner“ und die Wohnstätte für Menschen mit geistiger Behinderung, Altleuben 10.

Die Verträge aller Bewohnerrinnen und Bewohner werden von der Cultus gGmbH übernommen. Preiserhöhungen sind, bis auf die 2004 zu erwartende Umlage der Kosten für die Altenpflegeausbildung in Höhe von 0,41 Euro pro Tag, gegenwärtig nicht geplant.

Alle ca. 430 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der sechs Einrichtungen werden in die neue gGmbH übernommen. Das Stammkapital der Gesellschaft wird entsprechend des Gesellschaftervertrages 500.000 Euro betragen. Die Stammeinlage wird nicht in Geld erbracht, sondern als Sacheinlage (Grundstücke und Gebäude). Der Jahresumsatz liegt lt. Wirtschaftsplan bei ca. 22 Millionen Euro. Die Städtische Senioren- und Pflege GmbH erhält keine jährlichen Zuschüsse von der Landeshauptstadt und wird keine Gewinne an dieselbe ausschütten. Als Gründungsgeschäftsführer soll Ingo Protze, amt. Leiter der Abteilung städtische Einrichtungen im Sozialamt — eingesetzt werden. Die Struktur der gGmbH wird nach Gründung der gGmbH gemeinsam mit den Leitern der Einrichtungen festgelegt.

Mit der Gründung dieser gemeinnützigen GmbH wird die Landeshauptstadt die Pflegequalität in den Einrichtungen aktiv mitgestalten und moderne, zeitgemäße Wohn-, Pflege- und Betreuungskonzepte, wie beispielsweise das Hausgemeinschaftsprinzip und das Leben in Wohngruppen, umsetzen. Eine neue kooperative Unternehmenskultur; welche die wirtschaftliche Situation der Häuser nachhaltig und langfristig konsolidiert, sichert Arbeitsplätze und die Überlebensfähigkeit der Einrichtungen auf dem Markt.

Die gGmbH wird den Namen „Cultus gGmbH der Landeshauptstadt Dresden“ tragen. Cultus stammt aus dem Lateinischen und bedeutet soviel wie Lebensart, Pflege und Kultur. Der Name soll die neue Pflegephilosophie der gGmbH widerspiegeln und transportieren. Bisher waren die Pflegeeinrichtungen vorwiegend auf die Grundkrankenpflege ausgerichtet. Zukünftig sollen modernere Wohn- und Betreuungsangebote dazu beitragen, dass die Menschen die in die Einrichtungen einziehen, ein normales und selbstbestimmtes Leben führen können. Die Biografien der Menschen sind Ausgangspunkt der Betreuungskonzeption. Menschen die in eine vollstationäre Pflegeeinrichtung einziehen, sollen ihre eigene „Lebensart“ erhalten können. Darauf sind besonders Menschen mit Demenz-Erkrankungen angewiesen.

Ziele der Cultus gGmbH nach der Gründung: die Pflege und Betreuung der Menschen zu verbessern, z. B. mit dem Ausbau von Betreuungsangeboten. So wird im Wohnpark „Elsa Fenske“ eine Töpferei eingerichtet werden und die Tagespflege der Einrichtung wird wieder in Betrieb genommen. Im Altenpflegeheim „An der Maille-Bahn“ soll die Cafeteria wieder öffnen und der Neubau des Hauses „Olga Körner“ wird fertig gestellt werden.

Einzelne Häuser werden umbenannt
Mit der gGmbH Bildung sollen einzelne Häuser umbenannt werden. Der Städtische Seniorenpark Löbtau ( Pflegeheim) auf der Löbtauer Straße 31, 01159 Dresden wird umbenannt in „Wohnpark Löbtau“. Das Pflegeheim „Elsa Fenske“, Freiberger Straße 18 in 01067 Dresden wird umbenannt in „Wohnpark Elsa Fenske“. Das Pflege- und Seniorenheim „Olga Körner“ auf der Geystraße 19 in 01217 Dresden wird umbenannt in „Haus Olga Körner“. Das Altenpflegeheim „Maillebahn“ an der Maillebahn 2 in 01326 Dresden wird umbenannt in „An der Maillebahn“ und das Seniorenheim Bühlau auf der Bautzner Landstraße 108 in 01324 Dresden erhält den Namen „Wohnanlage Bühlau“.

Warum der Name „Cultus gGmbH der Landeshauptstadt Dresden“:
In der Konferenz zur Zukunft der kommunalen Heime der Stadt Dresden vom 10. Juli 2003, definierte Oberbürgermeister Ingolf Roßberg ein wichtiges Ziel für die gGmbH: „Dresdens Ruf ist dominiert von den kulturellen Schätzen der Stadt. Die zeitgemäße Pflegekultur der Cultus gGmbH wird Dresden auf dem Weg zu einer sozialen Stadt bereichern. Einer Stadt, deren kulturellen Werte auch dadurch geprägt sind, wie kulturvoll sie mit ihren alten und behinderten Menschen umgeht und welche Lebensqualität diese meist benachteiligten Menschen haben“.
Die Bedeutung von cultus umfasst auch die Sorge um sich (in Sinne von sich schmücken, putzen, (tägliche) Pflege, Kleiderputz, verschönernder Körperpflege). Damit wird ein wichtiges Ziel der Philosophie der gGmbH unterstrichen, die Selbstbestimmung der Bewohner(innen) und deren Persönlichkeit zu erhalten und zu fördern.
Cultus steht auch für die ästhetische Ausstattung der Häuser, Siedlungen, Landschaften usw. Erst dadurch wird der ästhetische Sinn in die Welt gebracht — zuerst als Sinn der Gestaltung der Person und des Alltags. Damit das Ziel der gGmbH umrissen, Lebensräume für alte und behinderte Menschen zu schaffen, die deren Bedürfnissen entsprechen. Das ist in Bezug auf die zunehmende Individualisierung und Singularisierung der Gesellschaft und der Marktfähigkeit der Einrichtungen von großer Bedeutung.

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