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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2003/09/c_715.php 29.05.2015 00:13:39 Uhr 05.05.2024 10:42:04 Uhr

Ergebnisse der Kommunalen Bürgerumfrage 2002

Im April 2002 führte die Landeshauptstadt Dresden ihre fünfte Kommunale Bürgerumfrage durch. Knapp 9.000 Dresdnerinnen und Dresdner waren aufgefordert, einen 16-seitigen Fragebogen mit 76 Einzelfragen zu beantworten. Diesmal kamen 34 Prozent der Fragebögen ausgefüllt per Post an die Kommunale Statistikstelle zurück. Allen beteiligten Bürgern soll an dieser Stelle nochmals herzlich für ihre Mitarbeit gedankt werden.

Bereits in den Jahren 1993, 1995 und 1996 fanden in Regie der Landeshauptstadt gleichartige Mehrthemenbefragungen statt, diejenige vom Winter 1998/99 konzentrierte sich auf das Thema Wohnen. Die Ergebnisse der Umfragen liefern ein repräsentatives Bild über die Lebensbedingungen der Bevölkerung, die Entwicklungen in den Bereichen Wohnen, Einkaufen, Verkehr, Informationsquellen zum städtischen Geschehen, ehrenamtliche Tätigkeit, Kultur und Sport sowie über Meinungs- und Stimmungsbilder bzw. subjektive Wahrnehmungen. Dazu gehören z. B. Umzugsvorhaben und –motive, Beeinträchtigungen in der Wohnumgebung, Einstellungen zu bestimmten sozialen Gruppen und die Bewertung der eigenen wirtschaftlichen Situation und der städtischen Lebensbedingungen.

An dieser Stelle sollen einige Aspekte zu den Dresdner Lebensbedingungen näher beleuchtet werden:
Die Befragten geben eine ganz allgemeine Einschätzung zu ihrer Wohnung, der eigenen Wohngegend sowie zur Stadt insgesamt ab. Wie schon 1995 und 1996 war es dabei möglich, zwischen Noten von 1 (sehr zufrieden) bis 5 (sehr unzufrieden) zu wählen.
Die Zufriedenheit mit der Wohnung erhöhte sich im Laufe der Jahre wesentlich [Durchschnittsnoten: 2,4 (1995), 2,3 (1996), 1,9 (2002)], ebenso stieg die Zufriedenheit mit der Wohngegend (von 2,2 auf 2,0). In diesem Punkt ist Dresden Spitze, was den Vergleich mit anderen Städten betrifft.

Anders stellt sich die Bewertung der Stadt als Ganzes dar: Hier nahm die Durchschnittsnote von 2,0 (1995) über 2,1 (1996) auf nun 2,2 ab. Allerdings ist nur jeder Zwanzigste sehr unzufrieden.
Was ist aber für diese Entwicklung verantwortlich? Hinweise darauf geben die Antworten auf die Fragen zur Wichtigkeit von und zur Zufriedenheit mit einzelnen Lebensbedingungen, für beides wurden Noten von 1 bis 5 festgelegt und die Durchschnitte gebildet. Liegen diese weit auseinander, zeigt das die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit.
Besonders groß ist diese im Bereich der öffentlichen Sicherheit/Schutz vor Kriminalität und bei den Angeboten für Jugendliche. Andererseits hat gerade die Zufriedenheit mit der öffentlichen Sicherheit im Vergleich mit 1995 zugenommen. Bei der Versorgung mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist die größte Übereinstimmung zwischen Wunsch und Realität festzustellen.

Die Zufriedenheit hat seit 1995 in weiteren Bereichen zugenommen, so mit den Einkaufsmöglichkeiten und der Durchgrünung im Wohngebiet. Abgenommen hat sie mit den Angeboten für Kinder. Aber auch die Ansprüche der Dresdner stiegen in diesem Zeitraum, viele Lebensumstände werden jetzt als wichtiger angesehen. Die Schere zwischen Zufriedenheit und Wichtigkeit ist in den Bereichen Park- und Grünanlagen, Schwimmbäder- und Sportanlagen und Angebote für Kinder und Jugendliche größer geworden.

Mit einer standardisierten Frage waren die Dresdner aufgefordert, ihre Stadt über eine vorgegebene Auswahl von Eigenschaften zu charakterisieren. Demnach ist Dresden vor allem „traditionsverbunden“ und „gastlich“ sowie - schwächer ausgeprägt - „weltoffen“. Unschlüssig sind sich die Befragten bei „modern“ und „sauber“. Mit 77 Prozent Zustimmung zur Eigenschaft „traditionsverbunden“ steht Dresden verglichen mit anderen deutschen Städten wie Leipzig (76 Prozent), Halle (72 Prozent), Frankfurt (69 Prozent) an erster Stelle, auch Stuttgart, Freiburg und Pforzheim werden in diesem Punkt auf die Plätze verwiesen.

Wie schon in früheren Befragungen nutzten wieder viele Probanden die Möglichkeit, auf der letzten Seite des Fragebogens Vorschläge, Anregungen oder Wünsche zu benennen. 38 % machten davon Gebrauch, mehr als bei allen bisherigen Befragungen. Die Auswertung dieser Eintragungen wirft auch ein Licht darauf, was die Dresdner zurzeit bewegt und wo sie gern etwas bewegen würden.

Den größten Raum nahm wieder die Verkehrsproblematik ein, gegenüber der letzten Mehrthemenbefragung von 1996 beschäftigen sich die Dresdner mehr mit allgemeiner (Kommunal)Politik, der Arbeit der Verwaltung und dem Bereich Soziales und Kinder. Die Hinweise und Anregungen der Bürger werden sehr ernst genommen und — sofern sie sich auf konkrete Sachverhalte beziehen — an die dafür zuständigen Stellen in der Stadtverwaltung weitergeleitet. In der Broschüre sind dazu praktische Beispiele aus der Hauptabteilung Mobilität zur Verkehrsplanung aufgeführt.

Die Hälfte der befragten Dresdner schätzt die persönliche wirtschaftliche Lage als „gut“ oder „sehr gut“ ein, etwa jeder Achte stuft sie als „schlecht“ oder „sehr schlecht“ ein. Diesbezüglich hat sich seit 1995 nicht viel verändert, in Leipzig gibt es etwas mehr schlechte Bewertungen und in westdeutschen Großstädten fällt der Anteil der positiven Einschätzungen 2 bis 8 Prozentpunkte höher aus.

Was erwarten die Dresdner von der Zukunft?
Für das kommende Jahr trauten sich 15 Prozent überhaupt keine Prognose zu, jeder weitere Vierte glaubt an eine (wesentliche) Verschlechterung, knapp die Hälfte erwartet keine Veränderung. Die Befragung von 2001 in Köln ergab z. B., dass sich dort nur etwa 6 Prozent kein Urteil zutrauen und mehr als ein Viertel aller Befragten sogar eine Verbesserung erwartet.

Und wie steht es mit den Finanzen der Dresdner?
Mit der Kommunalen Bürgerumfrage wurden die Haushaltsnettoeinkommen erhoben. Das Durchschnittseinkommen der Dresdner Haushalte liegt jetzt bei 1.849 Euro und stieg somit seit 1998 um 15 Prozent. Am stärksten erhöhte es sich bei Alleinerziehenden (um 23 Prozent) und bei Paaren mit Kindern sowie Erwerbstätigen ohne Partner (jeweils um 19 Prozent). Den geringsten Zuwachs hatten Rentnerpaare (plus 11 Prozent) sowie alleinstehende Rentner und Frauen (jeweils plus 12 Prozent). Seit 1998 hat sich der Anteil der Haushalte mit relativ geringem Einkommen verkleinert, ein Vergleich mit Stuttgart zeigt, dass der Abstand bei Ledigen größer als bei Haushalten Verheirateter ist.

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