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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2002/12/c_3984.php 29.05.2015 00:02:23 Uhr 05.05.2024 12:54:47 Uhr

Neues Leben für das Jugendstildenkmal Straßenbahnhof Dresden Naußlitz

In der heutigen Pressekonferenz informierte Oberbürgermeister Ingolf Roßberg, gemeinsam mit dem Bürgermeister für Stadtentwicklung, Herbert Feßenmayr, über das neue Nutzungskonzept für den Straßenbahnhof Dresden-Naußliz auf der Kesselsdorfer Straße 81.
Im Westen Dresdens liegt die ca. 19.700 Quadratmeter große Fläche des ehemaligen Straßenbahnhofes Naußlitz. Seit dem Auszug der Dresdner Verkehrsbetriebe 1996 liegt das Gelände brach. Jetzt gibt es ein Nutzungskonzept für die teilweise unter Denkmalschutz stehenden Gebäude. Das "Naußlitz-Center" - ein modernes Einkaufs- und Bürocentrum mit einer Mietfläche von insgesamt 8.400 Quadratmetern wird hier entstehen.
In der ehemaligen Fahrzeughalle werden Flächen für den Einzelhandel zur Verfügung stehen. Im Erdgeschoss der Gebäude sollen sich Dienstleistungseinrichtungen und Shops einrichten. Die Handelskette " Kaufland" hat bereits einen Vertrag unterschrieben. Interessenbekundungen gibt es von einer Apotheke und einem Sportfachgeschäft. Auch Frisör und Textilshops sollen nicht fehlen.
Im 1. Obergeschoss ist für Büros und Arztpraxen Platz. Hier könnte für die Bürger bald die medizinische Betreuung von Kinderarzt, Frauenarzt, HNO-Arzt, Neurologen und dem Allgemeinen Arzt zur Verfügung stehen. Betreute Wohnungen und Pflegeplätze für Senioren sind darüber hinaus auch im 1. Obergeschoss vorgesehen.
Für Parkplätze wird gesorgt, ein Parkdeck bietet 287 Stellplätze. In Parkboxen und auf dem Gelände werden weitere 113 Parkplätze eingerichtet. Insgesamt stehen dann 400 Parkplätze zur Verfügung.
Am 19. Dezember 2002 entscheidet der Stadtrat über die Nutzungsänderung des ehemaligen Straßenbahnhofs Dresden-Naußlitz. Stimmen die Stadträte für die Nutzungsänderung, erfolgt die Bauplanung bis Februar 2003. Wird dann die Baugenehmigung erteilt, gibt es im Mai 2003 den ersten Spatenstich. Einzug für Gewerbetreibende, Ärzte und Dienstleistungen soll im August 2004 sein.
Fährt man aus Richtung Kesselsdorf nach Dresden, bilden die Gebäude des Straßenbahnhofes mit ihrer Größe und der Einmaligkeit ihrer Jugendstilelemente den städtebaulichen Auftakt zum historischen Dresden. 1899 befand sich an diesem Standort die Endhaltestelle der Pferdebahn.
Im Zeitraum von 1902 bis 1903 errichtete der Architekt Edmund Körner Wohn- und Verwaltungsgebäude entlang der Kesselsdorfer Straße, der Koblenzer Straße und Wendel-Hipler-Straße sowie die Wagenhalle in westlicher Richtung. 1945 wurde die Wagenhalle teilweise zerstört. Im Zuge das Wiederaufbaus erweiterte man das Gelände um die Gebäude des Busbahnhofes, die Tankstelle und eine Waschanlage. Bis 1996 nutzten die Dresdner Verkehrsbetriebe die Gebäude.
Durch den geplanten Umbau bleiben die historischen Vordergebäude erhalten. Leider ist ein Teil des Gebäudes vom Echten Hausschwamm befallen. Deshalb werden vermutlich nicht alle Holzteile genutzt werden können. Von der ehemaligen Wagenhalle werden die denkmalgeschützten Außenwände entlang der Koblenzer Straße und im Innenhof der Vordergebäude erhalten. Die nach Kriegsende vorgenommenen Erweiterungen werden vollständig abgebrochen.
Ein Schallschutz wird mit "nicht-baulichen" Mitteln realisiert. Entlang der betroffenen Grundstücke erfolgt lediglich die Anlieferung für den Verbrauchermarkt und kein Kundenverkehr. Der Hof für die Anlieferungen wird abgesenkt und mit einer dichten Bepflanzung aus Bäumen und Sträuchern umfasst. Um ein problemloses Abbiegen der Versorgungsfahrzeuge in die Koblenzer Straße zu ermöglichen, erhält die Kesselsdorfer Straße stadtauswärts eine überbreite Spur (5,75 m). Die Kreuzung Kesselsdorfer Straße/ Koblenzer Straße wird mit einer Lichtsignalanlage ausgestattet.
Während der Vorplanung gab es von Bürgern und Gewerbetreibenden Bedenken, dass die neuen Einzelhandelsangebote im "Naußlitz-Center" die Händler der Umgebung benachteiligen könnten. Das Stadtplanungsamt gab daraufhin ein diesbezügliches Gutachten in Auftrag. Aussage dieses Gutachten ist, dass mit der geplanten Nutzungsänderung des Straßenbahnhofes keine Gefährdung der ansässigen Händler zu erwarten ist. Erstellt hat dieses Gutachten die Gesellschaft für Handels-, Standort- und Immobilienberatung mbH Hamburg (gesa) im Januar 2001.
Großflächiger Einzelhandel war im Flächennutzungsplan vorerst an dieser Stelle der Kesselsdorfer Straße nicht vorgesehen. Im März 2000 stimmte der Ortsbeirat Cotta der Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes mit dem Ziel der Umnutzung zu. Durch die geplante Nutzungsänderung und die zusätzlichen Stellplätze werden positive Impulse für die Entwicklung der Kesselsdorfer Straße erwartet.

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