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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2002/09/c_3647.php 28.05.2015 23:57:26 Uhr 19.05.2024 14:39:00 Uhr

Durchnässte Akten werden schockgefrostet

Schadensmeldung des Stadtarchives Dresden

Evakuierung von Archiven: (von Außenstellen des Stadtarchivs und anderen Institutionen)
- 14. August Archiv der Sächsischen Zeitung
- 16. August Zwischenarchiv Junghansstraße/Evakuierung vormittags, Kreuzschularchiv/Evakuierung nachmittags
- 19. bis 23. August Begutachtung von Schäden in 35 Altregistraturen und Archiven
- 20. August Rückführung des Zwischenarchivs, Rückführung Kreuzschularchiv
- 21./22. August Evakuierung von 10 Tonnen Archivmaterial der Außenstelle des Stadtarchivs Einwohnermeldekartei Theaterstraße und Verlagerung zur Schockfrostung
- 21. bis 23. August Begutachtung, Bewertung und Beratung der Altregistraturen und Patientenarchiv der Krankenhäuser Friedrichstadt und Neustadt
- 20. bis 23. August Planung von Notfallmaßnahmen für die geschädigten Archive
- 19. bis 23. August Begutachtung, Bewertung und konservatorische Erstbehandlung von 20 Schularchiven
- 19. bis 23. August kumulative Schadensauflistung Direkt im Kernbereich des Stadtarchivs wurden
- mit Ausnahme der Einwohnermeldekartei
- durch rechtzeitige Evakuierungen Schäden vermieden.

Bisherige Verluste:
1. Ausländerbehörde Theaterstraße: 90 Prozent Verlust
2. Stadtarchiv, Einwohnermeldekartei Theaterstraße: 90 Prozent zur Schockfrostung verbracht
3. Gesundheitsamt, Patientenaktenarchiv Bundschuhstraße: 51.800 Röntgenaufnahmen vernichtet, ca. 3.500 Patientenakten zur Schockfrostung verbracht
4. KKH Friedrichstadt: 6 km Akten Totalverlust, 1 km Akten gerettet, Röntgenarchiv zur Trocknung verpackt ca. 500 lfd. m
5. KKH Neustadt: 100 Prozent Verlust des Röntgenarchives von 1992 bis 1999 und ca. 800 lfd. m Patientenaktenarchiv völlig durchnässt
6. Gesundheitsamt, Patientenaktenarchiv Burgenlandstraße: 100 Prozent Verlust, ölkontaminiert
7. Gesundheitsamt, 9. Mittelschule Pieschen: ca. 312 Schuluntersuchungsakten
8. Stadtkasse, Altregistratur Rathaus: ca. 50 Prozent Verlust
9. Standesamt, Nebenaktenarchiv Rathaus: ca. 70 t Archivgut völlig durchnässt, Rettung nur durch Gefriertrocknung möglich
10. Marktamt, Finanzarchiv Theaterstraße: 100 Prozent Verlust
11. Ordnungsamt/Bußgeldstelle - Unterlagen von bezahlten Bußgeldern - 468.494 Akten Verlust
12. Sportgymnasium Schularchiv: 80 Prozent Verlust
13. Sportmittelschule: 80 Prozent Verlust
14. Brecht-Gymnasium: 30 Prozent Verlust
15. 18. Grundschule: 100 Prozent Verlust
16. 10. Mittelschule: 100 Prozent Verlust
17. 41. Grundschule: 70 Prozent Verlust
18. In weiteren Schularchiven können die Verluste noch nicht quantifiziert werden.
19. Zivilschutzamt - 30 Prozent Verlust
20. Stadtentwässerung: ca. 350 lfd. m total durchnässtes Archivgut
Für den Großteil der durchnässten Archive ist die Schockfrostung die einzige Möglichkeit der Erhaltung. Die Schimmelpilzkontamination, die auf sehr vielen durchnässten Akten festzustellen ist, kann nur durch dieses Verfahren oder die Begasung mit Ethylenoxyd aufgehalten werden. Als nachfolgende konservatorische Maßnahme erfolgt dann eine Gefriertrocknung. Die damit verbundenen Kosten lassen sich noch nicht abschätzen. Nach der Gefriertrocknung sind die Bestände wieder benutzbar.

Schockfrostung zur Rettung der Akten:
1. Einwohnermeldekartei 1945 - 1990 (ca. 10 Tonnen)
2. Standesamtarchiv - Nebenakten (ca. 70 Tonnen)
3. Patientenakten ca. 1 Tonne Die Archive der Krankenhäuser Friedrichstadt und Neustadt werden durch das Stadtarchiv betreut und konservatorisch bewertet. Derzeit lagern beide Krankenhäuser ca. 1.000.000 Patientenakten und Krankenakten in der Außenstelle Königsbrücker Straße 119. Hier ist jedoch die dringendste Aufstellung von Trockenumluftgeräten erforderlich.

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