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Richtfest für die neue Dresdner Synagoge - Rede von Oberbürgermeister Dr. Herbert Wagner

Pressemitteilung

16.03.2001/ l / r / Schö

Richtfest für die neue Dresdner Synagoge

Rede von Oberbürgermeister Dr. Herbert Wagner

Sehr geehrter Herr Minister Rößler,

sehr geehrter, lieber Herr König,

meine sehr geehrten Damen und Herren,

wir alle freuen uns, dass wir heute das Richtfest für die Synagoge feiern können. Damit haben wir einen weiteren wichtigen Abschnitt auf dem Weg zur Weihe der Synagoge im November erfolgreich abgeschlossen. Und ich wünsche allen am Bau beteiligten Gewerken, dass ihre Arbeiten weiterhin reibungslos vorangehen.
Meine Damen und Herren, jüdisches Leben gehört zur Tradition unserer Stadt - jüdische Mitbürger prägten Dresdens Kunst, Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft. Teil unserer schmerzlichen Geschichte ist die Zerstörung der Dresdner Synagoge hier am Hasenberg in der Pogromnacht 1938. Doch Dresden und seine wachsende Jüdische Gemeinde brauchen wieder eine Synagoge. Für den Bau dieses Gotteshauses setzen sich viele engagierte Menschen ein. Dafür danke ich allen. Sie tragen durch ihr Engagement nicht nur dazu bei, dass es möglich ist, hier Stein auf Stein zu setzen. Sie tragen auch dazu bei, dass den Dresdnern und allen Besuchern und Gästen der Stadt klar wird, dass jüdisches Leben, die Jüdische Gemeinde und die Synagoge zu unserem Alltag gehören. Nicht weit entfernt von hier wird die Frauenkirche wiederaufgebaut. Das Engagement so vieler für beide Gotteshäuser erfüllt mich mit Freude und spiegelt den Gedanken des friedlichen Miteinanders ebenso wider. Doch was wir nicht vergessen dürfen: Der Zerstörung der Frauenkirche ging die Zerstörung der Synagoge voraus - lange bevor die von Hitler-Deutschland in die Welt geschleuderte Fackel auf Dresden zurückfiel. Wir freuen uns über die Frauenkirche, doch ohne die Synagoge bestünde ein Ungleichgewicht.
Denn er ist wie Du, dieser Ausspruch aus dem dritten Buch Mose, ist das Jahresthema der diesjährigen Woche der Brüderlichkeit, die wir vor zwei Wochen auch in Dresden eröffnet haben. Das Thema sollte uns allen Richtschnur für das gegenseitige Miteinander sein. Das heißt auch im Umgang mit Fremden - wodurch auch immer sie uns fremd sind oder erscheinen mögen.Das Andenken an die Opfer von Hass und diktatorischer Willkürherrschaft verpflichtet uns, wieder und wieder alle Anstrengungen zu unternehmen, die Intoleranz zu durchbrechen und Wege zur Toleranz zu öffnen. In diesem Sinne wollen wir uns für internationale Verständigung, menschenwürdiges Zusammenleben und friedliches Miteinander einsetzen. Daran arbeitet eine Vielzahl von Vereinen und Einrichtungen in Dresden. Sie ermöglichen den Dresdnern Zugang zu anderen Kulturen und ausländischen Mitbürgern den Zugang zu den Dresdnern. Auch die Synagoge wird ein Ort des friedlichen Miteinanders sein. Mein Haus werde genannt ein Haus der Andacht allen Völkern stand in Hebräisch über dem äußeren Hoftor der von Gottfried Semper erbauten Synagoge in Dresden. Darauf, dass die neu hier gebaute Synagoge und das Gemeindehaus wieder ein solches Haus werden, freue ich mich besonders.

Meine Damen und Herren, den ersten Spatenstich für die Synagoge haben wir unter strömendem Regen vollzogen, den Grundstein unter der heißen Juni-Sonne des vergangenen Jahres gelegt. Die Arbeiter haben Wind und Wetter getrotzt und werden diesen Elementen sicher weiter die Stirn bieten, so dass wir uns jetzt gemeinsam auf die Weihe im November freuen können.





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