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Dresdner Schulkonzerte

Pressemitteilung

6. Oktober 2000 / l / r / Vsch

Dresdner Schulkonzerte

Entwicklung bis 1990

Bereits Anfang des Ersten Weltkrieges fanden in Dresden unter dem Staatskapellmeister Hermann Kutzschbach die ersten Kunsterziehungsabende statt, an die sich sogar Erich Kästner erinnerte. Ziel war es, Menschen aller Berufsstände und besonders der Jugend den Reichtum der Musik zu erschließen. Das blieb zunächst der Volksschuljugend vorbehalten. Die Arbeiterjugend Dresdens fand vor allem in den 20-iger Jahren durch den Komponisten Paul Büttner einen aufopferungsvollen Mentor. Er veranstaltete mit dem damaligen Gewerbehausorchester - der heutigen Dresdner Philharmonie - Sinfoniekonzerte (als Gesprächskonzerte) für die Jugendbildungsvereine der Arbeiterschaft Dresdens und Umgebung.

Nach 1945 war wiederum Dresden die erste Stadt, in der ein beispielhaftes Modell der Schulkonzerte aufgebaut wurde. Einbezogen waren die Dresdner Philharmonie und die Staatskapelle, die regelmäßig für die Schuljugend musizierten.

In zunehmendem Maße wurden die Konzerte und Veranstaltungen entsprechend den Lehrplanforderungen langfristig konzipiert und die Schüler auf die Inhalte vorbereitet. Die Schulkonzerte wurden für die Pädagogen der Dresdner Schulen und des Umlandes zu wertvollen, zu einer die ästhetische Bildung und Erziehung vertiefende Ergänzung des Musikunterrichtes. Darüber hinaus bereicherten die Konzerte das Musikleben Dresdens.

Bis 1990 begleiteten in Verantwortung der Stadt Dresden, die gleichermaßen für die Volksbildung und Kultur zuständig war, zahlreiche Pädagogen die inhaltlichen und organisatorischen Prozesse der Schulkonzerte.

Entwicklung nach 1990

Nach 1990 wurde der Aufbau neuer Strukturen für die Schulkonzerte aufgrund der Teilung in kommunale und Landesaufgaben erforderlich. Das Kulturamt der Stadtverwaltung Dresden setzte sich konsequent für den Erhalt der Schulkonzerte ein, in dem er die dafür notwendige finanzielle Basis schuf und zur Lösung der künstlerisch-inhaltlichen sowie vertragsrechtlichen Aufgaben einen entscheidenden Beitrag leistete. Das geschah und geschieht in engem Zusammenwirken mit dem Beauftragten für Schulkonzerte, Herrn Liebmann, der seit fünf Jahren als Musiklehrer im Auftrag des Regionalschulamtes an drei Tagen in der Woche für das Management verantwortlich zeichnet.

Bei der inhaltlichen Neuorientierung ist eine stärkere Zuwendung bezüglich der kulturellen Interessenslage, der Bedürfnisse und Trends junger Menschen erkennbar. Die Übernahme besonders geeigneter und niveauvoller Projekte der Alten und Neuen Musik, der Chöre, der Rock-, Jazz- und Musicalszene bereichert unmittelbar die Schulkonzerte.

Gezielte Auftragswerke unterstützen die musikpraktische Umsetzung des Lehrplanstoffes und werden nicht selten für bestimmte Altersgruppen sowie wunschgemäß für die Musiklehrer zur Vertiefung des Unterrichtsstoffes vorbereitet.

Die Orchester Dresdens, vorrangig die Dresdner Philharmonie, die Sächsische Staatskapelle, der Dresdner Kreuzchor, das Dresdner Zentrum für zeitgenössische Musik, die Landesbühnen Sachsen, das Theater Junge Generation, die Staatsoperette sowie die Hochschule für Musik Carl Maria von Weber sind in unterschiedlichster Form wie z. B. durch Inszenierungen, Gesprächskonzerte und Generalproben in das Veranstaltungsangebot der Schulkonzerte integriert. Der Lohn dieses Einsatzes waren und werden die künftigen Dresdner Konzertbesucher sein.

Das Programm Schüler musizieren für Schüler ist nicht nur ein Bewährungsfeld für Musikschüler, sondern auch für Musikgruppen der Gymnasien und Mittelschulen. Studenten der Hochschule können sich ausprobieren, zumal seit kurzem auch Schulmusik an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber gelehrt wird.

Die im Sinne der Schulkonzerte engagierten Pädagogen haben verstanden, dass nur in einem praxisnahen Musikunterricht die Chance besteht, Schüler und Jugendliche aller Altersstufen zu erreichen. Gleichermaßen bieten die Schulkonzerte die Möglichkeit, dass auch sozial benachteiligte Schüler und Jugendliche in den Genuss kommen können, eine aktive Musikrezeption zu erleben. Damit soll erreicht werden, dass sich die Kulturbedürfnisse nicht ausschließlich in dem medienorientierten Angebot erschöpfen.

Bei allen künstlerischen Vorhaben der Schulkonzerte ist auch die Qualifizierung interessierter Pädagogen ein wesentlicher Teil - vor allem die Einführung in die Neue Musik betreffend. Bezüglich der Fortbildung der Lehrer trägt das Dresdner Zentrum für zeitgenössische Musik eine besondere Verantwortung. Nur über engagierte, fachlich ausreichend qualifizierte Musiklehrer, Kunsterzieher, Deutsch- und Ethiklehrer ist die Schülerschaft ganzheitlich zu bilden und zu erziehen.

Gerade das Management in den Grund- und Mittelschulen sowie Gymnasien ist einer der Garanten für den weiteren Bestand der Schulkonzerte. Ohne die Direktoren und Lehrer könnten diese in der jetzigen Form nicht existieren, weil der direkte Kontakt zu Schülern und Eltern dafür unabdingbare Voraussetzung ist. Das schließt ein, dass das Konzertangebot rechtzeitig für den Unterricht und die Projektvorhaben in den Schulen angeboten wird, die Werbung für die Schulkonzerte im Kreise der Lehrer, vor allem der Klassenleiter, der Kartenvertrieb und die Abrechnung der Eintrittsgelder erfolgt.

Das Heranführen der Schüler an das Repertoire, das Sensibilisieren für neue Inhalte, das Vorbereiten und Organisieren der Veranstaltungsbesuche sind entscheidend für gut besuchte Schulkonzerte.


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