Pressemitteilung des Ausländerbeirates

27. März 2000

Pressemitteilung des Ausländerbeirates

In seiner jüngsten Sitzung hat sich der Ausländerbeirat mit verschiedenen Problemen auseinandergesetzt.

Das Gremium hat u. a. festgestellt, dass für die weit verbreitete Ansicht, der Anteil der Wirtschaftsflüchtlinge in Dresden betrage 95% bzw. 97%, keine verlässliche Grundlage existiert. Die meisten Menschen suchen in Deutschland Asyl, weil sie vor Bürgerkriegen oder politischer Verfolgung flüchten. Trotzdem würden ihre Anträge abgelehnt werden, da die Anforderungen für die Anerkennung eines Asylantrages sehr hoch sind.

Der Ausländerbeirat hat Verständnis für die Ängste eines Teils der Cottaer Bevölkerung im Zusammenhang mit der möglichen Eröffnung des Asylbewerberheimes. Die Ängste sind sicherlich auch durch ein falsch vermitteltes Bild der Asylbewerber in Dresden hervorgerufen wurden. Die absolute Mehrheit der Asylbewerber hat mit Kriminalität nichts zu tun. Daher verurteilt das Gremium die Verbreitung von Flugblättern mit einem rassistischen, verleumderischen und rechtsradikalen Inhalt und fordert die Strafverfolgungsbehörden auf, die Volksverhetzung und Verleumdung entschieden und konsequent zu unterbinden.

Der Beirat ruft die Dresdner Bevölkerung auf, an dem Gomondai-Gedenktag am 06. April teilzunehmen. An diesem soll an den 1991 von Rechtsradikalen in Dresden ermordeten Mosambikaner gedacht und gegen Gewalt und Rassismus protestiert werden.

Das Gremium hat weiterhin in seiner Sitzung mit interessierten Vereinen und Organisationen über die Probleme und Zusammenarbeit gesprochen.

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