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Brühlsche Terrasse mit Blick auf den Central Park

Pressemitteilung

16. November 1998 / l / r / Hö

Brühlsche Terrasse mit Blick auf den Central Park

Musik, Politik und Tourismuswerbung zwischen Dresden und New York


Wahre Begeisterungsstürme in der ausverkauften New Yorker Carnegie Hall erntete die Sächsische Staatskapelle Dresden am Wochenende unter ihrem Chefdirigenten Giuseppe Sinopoli für ihr Wagner-Konzert zum 450. Jubiläum. Mit den Overtüren zu Rienzi, Fliegendem Holländer und Tannhäuser sowie dem ersten Akt der Walküre ganz im Zeichen des Dresdner Hofkapellmeisters stehend, krönte der umjubelte Auftritt der "Wunderharfe" einen Tag voller Dresden-Veranstaltungen in Amerikas Metropole.

Jahrzehntelang galt New York mit seinen sieben, acht oder neun Millionen Einwohnern als eine der Welt-Hauptstädte des Verbrechens. Seit 1993 jedoch, dem Amtsantritt der neuen City Administration unter OB Rudolph Giuliani, ist die Kriminalitätsrate um 50 %, die Zahl der Morde sogar um 70 % zurückgegangen. Wie habt ihr das gemacht, wird die Stadtverwaltung von Besuchern aus aller Welt immer wieder gefragt. "Indem wir die Zahl der Polizisten erhöht haben und Kleinigkeiten nicht mehr durchgehen lassen", antwortet New Yorks Bürgermeister für Sicherheit und Ordnung, der mit voller Zuständigkeit für die Polizei ausgestattete Police Commissioner Howard Safir auf die Frage von OB Dr. Herbert Wagner. "Aus kleinen Vergehen werden große Verbrechen." Früher sei man in der New Yorker U-Bahn massenhaft schwarz gefahren, heute komme man ohne Fahrschein nicht mehr hinein. Früher habe man illegale Drogen als normal für eine Großstadt angesehen, heute gehe man "Block für Block" dagegen vor. Früher sei New York von Schmierereien übersät gewesen, heute gehe die Anti-Graffiti-Task force gnadenlos dagegen vor. "Wer erwischt wird, muss ganze Mauern reinigen", erläutert Safir. Tatsächlich haben die Dresdner Gäste an drei Tagen Manhattan kaum eine einzige Schmiererei gesehen.

Vier weitere New Yorker Commissioners (entspricht Beigeordneten und Amtsleitern) geben Dresden die Ehre zu einem festlichen Lunch der "Friends of Dresden" mit Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Medien im Restaurant "Barbetta" in Midtown Manhattan. "Jeder, der mit Kultur und Kunst zu tun hat, kommt irgendwann zu der Forderung: Die Dresdner Frauenkirche muss wieder erstehen", betonte Kulturbürgermeister Schuyler Chapin, früher Chef der Metropolitan Opera, in seiner Ansprache. "Die Frauenkirche hat uns unendlich viel Inspiration gegeben, für die Musik genauso wie für die bildende Kunst." Mit enormem Wissen über Dresden brilliert einer der angesehensten Kunstexperten der USA und langjährige Direktor der National Gallery of Art, John Carter Brown. Eine Linie zwischen Central Park und Großem Garten zieht New Yorks weltbekannter Parks Commissioner, Henry J. Stern.

Einen Besuch stattet OB Wagner auch Henry Arnhold ab, dem Enkel und Nachfolger von Georg Arnhold, Dresdens großem jüdischen Mäzen und Erbauer des nach ihm benannten Schwimmbades. Der Chef des Bankhauses Arnhold & Bleichroeder residiert im 44. Stock eines Wolkenkratzers an der Sixth Avenue. Die Büroetage, von der aus Arnhold und seine Mitarbeiter einen überwältigenden Blick auf Central Park und Skyline zwischen Hudson und East River haben, steckt voller Dresden-Erinnerungen. Schon an der Rezeption empfängt den Besucher ein Ölgemälde mit Hofkirche und Brühlscher Terrasse. "Durch die Staatskapelle ist Dresden dieser Tage in New York in aller Munde", freut sich Arnhold. Eingehend erkundigt er sich bei OB Wagner über die Lage in seiner Heimatstadt und berichtet über den Studentenaustausch, den er jährlich fördert. Interessiert verfolgt er den Bau der Synagoge, über dessen ersten Spatenstich und Wettbewerbsergebnis ihn der Oberbürgermeister ausführlich informiert.

Reiseveranstalter der verschiedensten Sparten kommen am frühen Abend auf Einladung der Dresdner Hoteliers und der Dresden-Werbung und Tourismus GmbH ins edle Le Parker Meridien Hotel an der Carnegie Hall. OB Wagner und DWT-Chefin Yvonne Kubitza präsentieren das Reiseziel Dresden. "Ihr Hauptanziehungspunkt ist das Reichtum ihrer Geschichte und Kultur", urteilt Alexander W. Harris, Chairman von "General Tours", beim anschließenden Erfahrungsaustausch. Ausgezeichnet sei auch die Dresdner Hotelsituation. Bei der Programmgestaltung seien Kombinationen mit Berlin und Prag besonders beliebt, zum Teil auch mit Budapest. Andere Reiseveranstalter bieten jedoch auch "Operntouren" im Zusammenhang mit Semperoper und Mailänder Scala oder wollen Dresden als Destination in größere Programme mit dem "Ostseeraum" aufnehmen, zu denen etwa auch St. Petersburg gehört.

Dem Wagner-Konzert folgt am Sonntag ein Strauss-Programm: Wiederum spielt die Staatskapelle in der Carnegie Hall vor 2800 Besuchern. Ein Auftritt in Newark wird die erfolgreiche Kurz-Tournee abschließen.


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