Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/stadtraum/umwelt/umwelt/klima-und-energie/klimaschutz/kommunale-waermeplanung/waermeplan.php 12.11.2024 11:55:51 Uhr 12.12.2024 02:19:05 Uhr |
Wärmeplan Dresden
Projektablauf
Es gibt mehrere Schritte zur Erstellung des Kommunalen Wärmeplans (siehe nachfolgende Abbildung).
Ausgangspunkt ist eine Bestands- und Potentialanalyse. Dabei werden der Gebäudebestand, vorliegende Wärmeversorgungsinfrastrukturen und Quartiersstrukturen sowie lokal vorhandene Potentiale für Erneuerbare Energien und Abwärme ermittelt. Parallel werden die Akteurs- und Zielgruppenanalyse, die Öffentlichkeitsarbeit und der Aufbau der notwendigen Prozessstrukturen durchgeführt.
Auf Basis der Bestands- und Potentialanalyse wird ein Zielszenario entwickelt, welches Wärmeversorgungsgebiete für die Eignung von Wärmenetzen, Wasserstoff oder dezentralen Technologien aufzeigt. Auf dieser Basis werden Maßnahmen und Instrumente zur Umsetzung des Kommunalen Wärmeplans erarbeitet. Diese werden gemeinsam mit relevanten Akteuren, Bürgerinnen und Bürgern sowie Fachexperten diskutiert und entwickelt.
Die Ergebnisse dieser Schritte werden in den Kommunalen Wärmeplan der Landeshauptstadt Dresden zusammengeführt. Dieser wird der Öffentlichkeit sowie in den Ortschaften und Stadtbezirken vorgestellt. Nach dem Gremienlauf wird der Kommunale Wärmeplan dem Stadtrat vorgelegt, um ihn zu beschließen.
Projektfortschritt
Abschluss Vorstudie
Bis Ende 2023 wurde innerhalb des Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzeptes (IEK) eine Bestands- sowie eine Potenzialanalyse erarbeitet. Diese Ergebnisse wurden im Rahmen einer Vorstudie geprüft, aufbereitet und ergänzt. Im nächsten Schritt wird ein digitales Toolset für die Wärmeplanung Dresdens entwickelt.
Erarbeitung Technischer Wärmeplan / Modulset
Der kommunale Wärmeplan wird aus technoökonomischen, räumlich aufgelösten Analysen, einem Zielszenario für die klimaneutrale Wärmeversorgung der Zukunft und voraussichtlichen Versorgungsgebieten bestehen („technischer Wärmeplan“). Weitere Teile sind die Ausführungen zur Beteiligung, ein Maßnahmenkatalog und die Umsetzungsstrategie. Die wesentliche Grundlage für die Erstellung des technischen Wärmeplans ist ein zu programmierendes, modular aufgebautes Wärmeplanungs-Toolset. Dieses wird derzeit erarbeitet.
Seit August 2024 wird der technische Wärmeplan erstellt. Die Ergebnisse sollen im zweiten Quartal 2025, nach erfolgter Öffentlichkeitsbeteiligung, bereitstehen.
Start Aufbau kommunaler Energielotse
Als vorgezogene Maßnahme im Rahmen des kommunalen Wärmeplans wurde die Einrichtung eines kommunalen Energielotsen als Angebot für Bürgerinnen und Bürger, Eigentümerinnen und Eigentümer sowie Unternehmen in Dresden beschlossen. Der Energielotse soll als zentrale Anlaufstelle für Fragen zum Stand der kommunalen Wärmeplanung, zur Bereitstellung digitaler Informationen und zur Vermittlung an entsprechende Beratungsstellen dienen. Die Umsetzung ist angelaufen und erfolgt in enger Abstimmung mit Praxispartnern wie der Verbraucherzentrale, SAENA, SachsenEnergie und Energieberatern.
Darüber hinaus wird der Aufbau des Energielotsen im Rahmen der EU-Mission „100 klimaneutrale und intelligente Städte bis 2030“ durch das Förderprogramm „Pilot Cities Programme“ von NetZeroCities unterstützt. Dabei liegt der besondere Fokus auf der möglichst individuellen und umfassenden Bereitstellung relevanter Informationen für Gebäudeeigentümer sowie der Optimierung der Zielgruppenansprache im Rahmen der Energieberatung.
Energie- und Klimaschutzkonzept Hellerau – Wärmewendedialog vor Ort am 13. Dezember 2024
Innerhalb der Kommunalen Wärmeplanung spielen Quartierskonzepte mit Nahwärmenetzen eine zentrale Rolle. Diese sollen aufzeigen, wie in dafür geeigneten Gebieten eine bezahlbare, sichere und treibhausgasneutrale Wärmeversorgung aussehen kann. In den zu untersuchenden Gebieten ist der Anschluss ans zentrale Fernwärmenetz nicht möglich und der Einsatz von dezentralen Einzellösungen wie bspw. Luft/Wasser-Wärmepumpen ggf. schwierig oder nur eingeschränkt umzusetzen.
Um dies praxisnah zu untersuchen befasst sich die Stabsstelle für Klimaschutz und Klimawandelanpassung der Landeshauptstadt Dresden aktuell u. a. mit der Gartenstadt Hellerau im Dresdner Norden. Hier stellt die Umstellung auf erneuerbare Wärme eine besondere Herausforderung dar. Einerseits ist ein Anschluss ans örtliche Fernwärmenetz aktuell nicht vorgesehen und andererseits unterliegt die Gartenstadt als Sachgesamtheit dem Denkmalschutz. Zudem herrscht aufgrund der teilweise sehr engen Bebauung ein niedriges Platzangebot, was den Einsatz dezentraler Wärmeerzeugungsanlagen auf Grundlage erneuerbarer Energien teilweise einschränkt. Die Charakteristik der engen Bebauung in Kombination mit Denkmalschutz, aber ohne Perspektive auf eine Fernwärme-Erschließung ist in Dresden auch in anderen Quartieren zu finden.
Im August 2024 wurde daher die TU Dresden damit beauftragt für die Gartenstadt Hellerau ein Energie- und Klimaschutzkonzept zu erarbeiten. Der Fokus hierbei liegt auf Nahwärmenetzen. Die Erkenntnisse und Lehren aus diesem Projekt sollen einerseits Lösungswege für Hellerau aufzeigen und andererseits dabei helfen, den Aufbau von Nahwärmenetzen in anderen Quartieren der Stadt zu vereinfachen.
Am 13. Dezember 2024 findet um 18 Uhr im Bürgerzentrum Waldschänke Hellerau e. V. der erste Wärmewendedialog vor Ort mit dem Fokus Quartierskonzept Hellerau und neue Nahwärmenetze statt. Einlass ist bereits ab 17.30 Uhr. Eintritt ist frei.
Hier können Sie sich für die Veranstaltung anmelden:
https://mitdenken.sachsen.de/-kJWFXS6e
Parallele Prozesse
Parallel zum Prozess der Kommunalen Wärmeplanung werden die folgenden Pläne erstellt:
Wärmetransformationsplan
Verantwortung: SachsenEnergie AG
Der Wärmetransformationsplan beschreibt den Weg der Dekarbonisierung der Dresdner Fernwärme und benennt die erforderlichen Maßnahmen. Damit ist der Wärmetransformationsplan ein wichtiger Baustein für die Wärmeplanung der Landeshauptstadt Dresden.
Hier (unter dem Punkt Fernwärmekarte) können Sie nachsehen, ob Sie in einem Bestands- oder Ausbaugebiet der Fernwärme liegen.
Gasnetzgebietstransformationsplan (GTP)
Verantwortung: SachsenNetze
Der Gasnetzgebietstransformationsplan (GTP) ist das zentrale Planungsinstrument für die Transformation der Gasverteilnetze zur Klimaneutralität. Der Planungsprozess umfasst die Umnutzung, den partiellen Neubau, die Stilllegung von Leitungen und berücksichtigt hauptsächlich Wasserstoff zur Erreichung der Klimaneutralität.
Netzausbauplan Strom (NAP)
Verantwortung: SachsenNetze
Mit der Energiewende wachsen die Anforderungen an das Stromnetz. Es steigen sowohl die Erzeugung und Einspeisung von erneuerbaren Energien als auch der Strombedarf im Verkehrs- und Wärmebereich. Die Erarbeitung des Netzausbauplans Strom hat eine vorausschauende und integrierte Netzplanung zum Ziel. Sie basiert auf Regionalszenarien und beschreibt den notwendigen Ausbau des Stromnetzes, um auch zukünftig eine zuverlässige und sichere Versorgung zu gewährleisten und den Hochlauf der Sektorkopplung zu ermöglichen.
Die Erarbeitung der Pläne wird in Abstimmung mit allen Beteiligten in den Kommunalen Wärmeplan Dresden einfließen.
Kontakt
Stabsstelle für Klimaschutz und Klimawandelanpassung
E-Mail
waermeplanung@dresden.de