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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2024/03/pm_093.php 27.03.2024 15:19:40 Uhr 28.04.2024 01:12:29 Uhr

Kindertagesbetreuung in Dresden ist bedarfsgerecht

Amt für Kindertagesbetreuung schreibt jährlichen Kita-Fachplan fort

Das Amt für Kindertagesbetreuung der Landeshauptstadt Dresden hat den Fachplan Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege erneut für das Schuljahr 2024/2025 fortgeschrieben.
Am Donnerstag, 28. März 2024 wird er in erster Lesung im Jugendhilfeausschuss beraten. Anschließend gehen die Unterlagen in alle Stadtbezirks- und Ortschaftsräte. Die Tour beginnt im Stadtbezirksrat Prohlis am Montag, 8. April 2024. Mit einem Beschluss des Stadtrates ist Mitte Juni 2024 zu rechnen.

Die Fortschreibung des Fachplanes 2024/25 für Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege basiert auf der Bevölkerungsprognose 2023 der Kommunalen Statistikstelle. Diese Prognose basiert auf der Annahme, dass der Tiefpunkt der Geburtenzahlen mit dem Schuljahr 2023/2024 bereits erreicht ist. Danach soll die Zahl der Geburten wieder kontinuierlich ansteigen Die Prognose 2023 fällt damit mittel- und langfristig positiver aus als noch die Prognose des Jahres 2022.


Dieser Entwicklungstrend setzt sich auch für die Altersgruppe der unter Siebenjährigen fort. Bis 2029 sinkt deren Zahl auf 31.690 Kinder ab, um dann kontinuierlich bis zum Jahr 2040 auf 36.788 wieder anzusteigen. Die neue Prognose vom November 2023 ist charakterisiert vor allem von den anhaltend hohen Flüchtlingszahlen sowie den geplanten Standorterweiterungen von Infineon und der Neuansiedlung von ESMC im Dresdner Norden und der damit verbundenen Bevölkerungsentwicklung.

Auch im Schuljahr 2024/2025 kann ein bedarfsgerechtes Platzangebot in der Kindertagesbetreuung vorgehalten werden. Die Landeshauptstadt Dresden geht für Kinder unter sieben Jahren von 28.658 Betreuungsplätzen aus, dem voraussichtlich ein Angebot von 32.170 Plätzen gegenübersteht. Dieses Angebot wird mit Kindertagespflegeplätzen von etwa 1.400 Plätzen gestützt.

Ein leichter Überhang an Plätzen ist notwendig, um kurzfristig reagieren zu können. So geschehen in den vergangenen zwei Jahren unter anderem bei der unkomplizierten Aufnahme der ankommenden Kinder aus der Ukraine. Ziel ist es, die bestehende Betreuungsinfrastruktur zu erhalten, um den mittel- und langfristigen Bedarf gesichert decken zu können.

Die Nachfrage nach Betreuungsplätzen in den verschiedenen Altersgruppen ist weiterhin konstant hoch. Bei den unter Dreijährigen gibt es einen Anstieg der Nachfrage um zwei Prozent auf inzwischen 62 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bei den Drei- bis unter Siebenjährigen sind es 99 Prozent und bei den Kindern im Grundschulalter 97 Prozent.

Dresden forciert den Ausbau von Integrationsplätzen seit sechs Jahren systematisch und trägerübergreifend. Insgesamt bieten 287 Kita-Standorte, davon 59 Horte Plätze für Kinder mit Behinderungen an. Das sind 71 Prozent des Gesamtangebotes. Dies entspricht einem Zuwachs von 28 Integrationseinrichtungen im Vergleich zum Vorjahr. Die Inanspruchnahme an Integrationsplätzen, insbesondere im Bereich der Null- bis unter Dreijährigen steigt um 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 

Es besteht jetzt die große Chance, zum einen mit dem in Aussicht gestellten Qualitätsentwicklungsgesetz des Bundes, das bundesweite Standards für die Kindertagesbetreuung ab 2025 festschreiben soll, und zum anderen gemeinsam mit dem Freistaat, die durch den mittelfristigen Rückgang der Kinderzahlen freiwerdenden Ressourcen für die Qualitätsentwicklung zu nutzen. So kann der Anspruch an den Bildungsort Kita und Kindertagespflege für jedes Kind durch die pädagogischen Fachkräfte auch tatsächlich erfüllt werden. Ein Dank geht an den Stadtrat, der im Sommer 2023 mehrheitlich den Weg dafür beschloss. Wir gehen nun davon aus, dass auch der Freistaat seinen Beitrag zur Stabilisierung des Kita-Systems leistet und dem Dresdner Beschluss folgt.

Jan Donhauser,Bildungsbürgermeister

Das System der Kindertagesbetreuung steht seit mehreren Jahren vor umfangreichen Herausforderungen. Gesellschaftliche Veränderungen ändern auch familiäre Strukturen und Lebensformen. Verschiedene Lebensverhältnisse von Kindern und deren Familien führen zu unterschiedlichen Lernausgangslagen der Kinder und Bedarfen der Familiensysteme. Damit verknüpft sich der Anspruch und die Erwartung an die Angebote der Kindertagesbetreuung, für jedes Kind individuelle und chancengerechte Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten zu gewährleisten. Deshalb ist eine der größten mittelfristigen Herausforderungen eine kontinuierliche Annäherung an wissenschaftlich empfohlene Personalschlüssel und passgenaue Ressourcen. Pädagogische Fachkräfte sollen differenziert und bedarfsgerecht Teilhabe und Entwicklung aller Kinder umzusetzen können.

Die im Fachplan 2024/2025 priorisierten Qualitätsschwerpunkte setzen eine bedarfsgerechtere Struktur voraus. Im Mittelpunkt stehen die Weiterentwicklung und Fortführung der Programme und Projekte sowie die thematischen Schwerpunkte: Sprachentwicklung, Beziehungsqualität und komplexe Bedarfslagen.