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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2022/11/pm_008.php 02.11.2022 13:15:47 Uhr 26.04.2024 16:57:43 Uhr

Reick: Neues Gründach auf der Lohrmannstraße

Hitzeschutz und Lebensraum für kleine Tiere

Ansicht des begrünten Daches von schräg oben. Im Hintergrund Bebauung.
Das Gründach mit Totholzecken und Sandflächen kurz nach der Fertigstellung

Auf dem städtischen Gebäude, Lohrmannstraße 11, begrünten die Auszubildenden der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau des Regiebetriebes Zentrale Technische Dienstleistungen der Landeshauptstadt Dresden eine 400 Quadratmeter große Dachfläche.

Sie setzten etwa 6000 trockenheits- und hitzeresistente Pflanzen – darunter einen Sedumteppich, ein Steinrosenflor, Bienenweide, Grasnelken, Bohnenkraut und Oregano – in eine zehn Zentimeter dicke Substratschicht. Darunter befindet sich eine Drainagematte, die als Wasserspeicher für das Regenwasser dient. Bei dieser extensiven Dachbegrünung müssen die Pflanzen nur in der Anwachsphase bewässert werden.

Um gleichzeitig die Biodiversität zu fördern, legten sie auf dem Dach zwei kleine, wenige Zentimeter tiefe, „temporäre Teiche“, Totholzecken, Steinschüttungen und Sandflächen zur Ansiedlung von Insekten, Wirbellosen und Kleintieren an.  

Für die zehn Auszubildende und ihren Ausbildungsleiter für Garten und Landschaftsbau Rafael Boedecker ist dieses Projekt eine besonders spannende Aufgabe mit langfristigem Effekt und pädagogischem Nutzen, denn Dachbegrünungen gehören zum Aufgabenbereich eines GaLa-Bau-Betriebes. Die Lehrlinge konnten lernen, wie schwer der Dachaufbau sein darf, welche Pflanzen hitze- und trockenheitsresistent sind und wie das der Umwelt hilft.

Dachflächen und Fassaden bieten viel Raum zur Begrünung. Durch das Grün kann das Aufheizen des Stadtraumes gemildert und Regenwasser zurückgehalten werden. Nebenbei wird Raum für Insekten und Vögel geschaffen. Die Begrünung von Gebäuden und Freiflächen zielt darauf ab, die Versiegelung gering zu halten und den Grünanteil zu erhöhen, um mit den Klimaänderungen besser leben zu können.

Ausbilder Rafael Boedecker nutzt ein Teilstück der Dachfläche als Versuchsfeld, um zu sehen, welche Pflanzen sich in klassischem Baumsubstrat, bestehend aus fast nur mineralische Materialien, ansiedeln lassen. Auf dem städtischen Gelände zwischen Enno-Heidebroek-Straße, Lohrmannstraße und den Bahngleisen möchte er weitere Gebäude begrünen, wenn die statischen Untersuchungen abgeschlossen sind.

Hier sind Bereiche des Straßen- und Tiefbauamtes sowie des Regiebetriebes Zentrale Technische Dienstleistungen untergebracht, die sich um Dresdner Straßen, Brücken, Parks, Spielplätze, Gärten und Brunnen kümmern. Dazu gehören die Straßeninspektion, die Verkehrssteuerung und die Leitzentrale, die Straßenmeisterei Süd sowie die Meisterbereiche Brücke, Verkehrszeichen, öffentliche Beleuchtung und Grünanlagenpflege. Außerdem befindet sich hier ein großes Schüttgutlager für Straßenbaustoffe und eine Leichtbauhalle für die Aufbewahrung der mobilen Hochwasserschutzelemente.  

Die Landeshauptstadt Dresden finanziert die Begrünung des Daches mit 13.000 Euro.