Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de

https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2022/06/pm_047.php 16.06.2022 12:49:13 Uhr 26.04.2024 14:07:13 Uhr

Abfallbilanz des Jahres 2021 und Abfallanalyse zeigen Potenziale auf

Im vergangenen Jahr wurden in den privaten Haushalten der Landeshauptstadt Dresden insgesamt 191.658 Tonnen Abfälle eingesammelt. 2020 waren es noch 186.113 Tonnen. Pro Kopf verursachten die Dresdnerinnen und Dresdner rund zehn Kilogramm mehr Abfall als im Vorjahr (2020: 335,1 Kilogramm).

„Gerade in der wichtigen Diskussion um den sinnvollen Einsatz begrenzter Ressourcen spielt Abfall gleich doppelt eine zentrale Rolle: Erstens in der Hinsicht, dass weniger weggeworfen wird und Abfälle so gar nicht erst entstehen. Und zweitens mit Blick auf konsequente Trennung des unvermeidlichen Abfalls, denn große Teile können wir wiederverwerten. Unsere Abfallbilanz und die Abfallanalyse zeigen auf, dass die privaten Haushalte in Dresden an diesen Stellen noch mehr beitragen können, um Dresden zu einer ressourcenschonenden Stadt zu machen“, erläutert Detlef Thiel, Amtsleiter für Stadtgrün und Abfallwirtschaft.

Steigerungen bei allen Abfallarten

Mehrmengen verzeichnet das Amt bei Gelber Tonne, Glas und Papier. In der Bilanz stieg die erfasste Tonnage dieser Wertstoffe auf 55.701 Tonnen (2020: 54.105 Tonnen). Der Zuwachs hier resultiert fast ausschließlich aus einem gestiegenen Pro-Kopf-Aufkommen bei Papier/Pappen/Kartonagen, das nun bei etwa 45 Kilogramm liegt (2020: 42,6 Kilogramm). Die Ursachen dafür sind vielschichtig: Auch im zweiten Corona-Jahr wurden viele Waren per Paketdienst nach Hause geliefert und entsprechend viele Kartons sind angefallen. Gleichzeitig stieg die Zahl der Blauen Tonnen. Mittlerweile sind 66,8 Prozent der Standplätze im Stadtgebiet ausgestattet (2020: 63,8 Prozent). Im Vergleich zu 2020 wurden rund 3.000 neue Behälter in Sammeltouren und Entsorgung eingegliedert.

Auch beim Bioabfall zeigt die Kurve nach oben. 2021 landeten knapp 1.500 Tonnen mehr Bioabfälle in den Behältern (von 26.363 Tonnen 2020 auf 27.851 Tonnen 2021), pro Einwohner bedeutet dies eine Zunahme von etwa 2,7 Kilogramm.

Bei Grünabfällen gab es einen Anstieg von gut 1.500 Tonnen (von 13.423 Tonnen 2020 auf 14.974 2021). Grund dafür dürfte die Witterung im vergangenen Sommer sein, der als der zweit regenreichste seit 1961 in die Dresdner Geschichtsbücher einging und für entsprechendes Pflanzenwachstum sorgte.

Darüber hinaus wurden im vergangenen Jahr 446 Tonnen Restabfall, Sperrmüll und Grünabfall von öffentlichen Flächen entfernt. Zahlreiche Stückgüter wurden eingesammelt, unter anderem 260 Kühlgeräte, 332 Bildschirmgeräte, 2.799 Elektro-Kleingeräte und 1.623 Fahrzeugreifen. Die Sammlung und Entsorgung der illegalen Ablagerungen kostete etwa 353.000 Euro. 

Restabfallanalyse 2021

Ein Kilogramm mehr pro Einwohner landete im Restabfall (2020: 134,8 Kilogramm) – damit steigt auch das Potenzial, dass die Dresdnerinnen und Dresdner für Wieder- und Nachverwertung verschenken. Um das genauer zu beziffern, wurde im vergangenen Jahr der Restabfall unter die Lupe genommen.

Das Ergebnis der Analyse zeigt, dass zu viele Wertstoffe sowie Bio- und Grünabfälle nicht genutzt werden können, weil sie in der „falschen“ Tonne landen. Gedacht ist der Restabfall für alles, was nicht mehr verwertbar ist, zum Beispiel Staubsaugerbeutel, Windeln oder Kleintierkot. In der Realität besteht der Dresdner Restabfall jedoch zu fast 29 Prozent aus Bio- und Grünabfällen. Das entspricht 39 Kilogramm pro Einwohner und Jahr, die einer Verwertung in der Vergärungs- und Kompostierungsanlage verloren gehen. Auch elf Kilogramm Papier und Pappe pro Einwohner können nicht recycelt werden, weil sie falsch im Restmüll entsorgt werden. Erfreulicherweise zeigt die Restabfallanalyse hier aber eine sinkende Tendenz auf. 

Anlagen

Tabellen Abfallbilanz der Landeshauptstadt Dresden 2021
Grafik Abfallanalyse – Zusammensetzung Dresdner Restabfall