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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2021/11/pm_065.php 18.11.2021 13:40:56 Uhr 03.05.2024 10:52:52 Uhr

Cotta: Neues Heim für Wohnungslose am Emerich-Ambros-Ufer

Nach rund 20-monatiger Bauzeit ist der Ersatzneubau des Heims für wohnungslose Menschen am Emerich-Ambros-Ufer 59 fertiggestellt. Sieben Einzelzimmer und 20 Mehrbettzimmer für 52 Personen stehen damit rechtzeitig zu Beginn der kalten Herbst- und Wintermonate 2021 zur Verfügung. Als Neuheit bietet die städtische Einrichtung zwei spezielle Zimmer für die Unterbringung mit Hund. Damit wurde ein Vorhaben des Dresdner Wohnungsnotfallhilfekonzepts erfolgreich umgesetzt. Sozialbürgermeisterin Dr. Kristin Klaudia Kaufmann: „Das neue Heim bietet wohnungslosen Menschen einen Zufluchtsort vor Kälte, Nässe und Gefahr. Mehr noch als ein Dach über dem Kopf bietet es Wärme, Geborgenheit, Verpflegung und Gemeinschaft.“

Das ursprüngliche, riegelartige Hauptgebäude war wirtschaftlich nicht sanierungsfähig. Es wurde abgerissen. An seiner Stelle wurde von September 2019 bis Sommer 2021 ein moderner zweigeschossiger Neubau errichtet. Nur der eingeschossige Anbau blieb erhalten und wurde um eine Etage aufgestockt. Jetzt bilden sie eine bauliche und funktionale Einheit mit insgesamt 950 Quadratmetern Fläche. Die Außenanlage wurde neugestaltet, Wege angelegt und Bäume gepflanzt. Insgesamt 2,4 Millionen Euro hat die Stadt in den Standort investiert. Betrieben wird die Unterkunft von der Living Quarter GmbH im Auftrag der Stadt.

Ausreichend Übernachtungsplätze für Wohnungslose

Das Wohnheim am Emerich-Ambros-Ufer ist eine von acht Einrichtungen für wohnungslose Menschen. Genau 333 Plätze in Wohnheimen stellt die Stadt zur Verfügung. Neben einem Platz zum Schlafen und dem Aufenthalt am Tag besteht in den Wohnheimen der Stadt die Möglichkeit zum Duschen und Kochen. Zusätzlich gibt es 28 Plätze in Wohnungen, die die Stadt angemietet hat. Die insgesamt 361 Plätze reichen erfahrungsgemäß aus, um alle Wohnungslosen in Dresden angemessen unterzubringen. In den städtischen Unterkünften leben aktuell 296 Frauen und Männer.

Vorsorge für den Winter

Für den Notfall hat die Stadt vorgesorgt. Im Winterhalbjahr sind 20 zusätzliche Notschlafplätze eingerichtet. Bei Bedarf kann die Kapazität kurzfristig erweitert werden. Sozialbürgermeisterin Dr. Kristin Klaudia Kaufmann betont: „Während der kalten Jahreszeit muss in Dresden niemand im Freien übernachten.“ Erwachsene Obdachlose, die keine städtischen Angebote nutzen möchten, können sich an die ökumenischen Nachtcafés wenden: von November bis Ende März öffnen sieben Dresdner Kirchgemeinden im täglichen Wechsel ihre Türen für obdachlose Menschen.

Hilfe bei drohender und bestehender Wohnungslosigkeit

Für die Benutzung der städtischen Unterkünfte benötigen wohnungslose Menschen eine Zuweisung des Sozialamts. Sprechzeiten am Dienstsitz in der Junghansstraße 2, 01277 Dresden, sind dienstags von 8 bis 12 und 14 bis 18 Uhr, donnerstags von 8 bis 12 Uhr und von 14 bis 16 Uhr sowie freitags von 8 bis 12 Uhr. Außerhalb dieser Zeiten erhalten Wohnungslose einen Notschlafplatz über die Notaufnahme des Übergangswohnheims an der Hechtstraße 10, in 01097 Dresden, Telefon: 03 51-30980195.

Im Wohnungsnotfall, etwa bei Räumungsklage oder akuten Mietschulden, bieten fünf Kontakt- und Beratungsstellen in Dresden Beratung und Hilfe an: das Diakonische Werk - Stadtmission Dresden gGmbH, die Gemeinnützige Gesellschaft Striesen Pentacon e. V., die Radebeuler Sozialprojekte gGmbH, die Treberhilfe Dresden e. V. und der Verein für Soziale Rechtspflege e. V. Weitere Angebote, die von der Stadt finanziell unterstützt werden, sind Tagestreffs, Streetwork, die Straßenzeitung DROBS und die Bahnhofsmission am Hauptbahnhof. Die Heilsarmee leistet Straßensozialarbeit als zugehende Hilfen für wohnungslose Menschen. Im Winter ist sie mit einer Kältestreife in der Stadt unterwegs, bietet Obdachlosen warme Getränke und Suppe sowie Gesprächsmöglichkeiten an.