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Preisanstieg von Immobilien setzt sich 2020 fort

Eckdaten zu Preis- und Umsatzentwicklungen des Immobilienmarktes 2020

Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte der Landeshauptstadt Dresden legt wesentliche Eckdaten zu Preis- und Umsatzentwicklungen des Immobilienmarktes 2020 vor.

Umsätze

Im Geschäftsjahr 2020 erreichten den Gutachterausschuss für Grundstückswerte in der Landeshauptstadt Dresden 5.835 Erwerbsvorgänge zur Aufnahme in die Kaufpreissammlung. Damit wurden rund drei Prozent weniger Erwerbsvorgänge als im Vorjahr registriert (6.027). Der Geldumsatz betrug knapp über drei Milliarden Euro und befindet sich nahe dem Höchststand von 1996 mit rund 3,1 Milliarden Euro. Gegenüber 2019 ist dies eine Steigerung um etwa 500 Millionen Euro. „Coronabedingte Rückgänge am Grundstücksmarkt sind bisher nicht feststellbar; im Gegenteil, mangels alternativer Anlagemöglichkeiten wird weiterhin stark in Immobilien investiert“, so Klara Töpfer, Vorsitzende des Gutachterausschusses für Grundstückswerte in der Landeshauptstadt Dresden und Leiterin des Amtes für Geodaten und Kataster.

Die Anzahl erfasster unbebauter Grundstücke fiel mit 321 Erwerbsvorgängen etwa zwölf Prozent geringer aus als im Vorjahr, wobei der Geldumsatz von 162 Millionen Euro auf 205 Millionen Euro, also um rund 27 Prozent, stieg. Damit setzte sich der Trend zur Verteuerung infolge der Verknappung des Angebots in diesem Teilmarkt fort.
Der höchste Geldumsatz entfiel 2020 mit rund 1,9 Milliarden Euro auf den Teilmarkt der bebauten Grundstücke, im Vergleich zum Geschäftsjahr 2019 entspricht dies einem Anstieg um rund 36 Prozent. Die Anzahl gehandelter Objekte stieg von 922 auf 956, also um rund vier Prozent.

Der Markt für Sondereigentum (Eigentumswohnungen und Teileigentum) stellt mit etwa 4.350 Erwerbsvorgängen rund drei Viertel des Gesamtmarktes. Nach Anzahl entspricht dies einem Rückgang von rund fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Geldumsatz bleibt mit 876 Millionen Euro nahezu konstant (Vorjahr: 880 Millionen Euro).

Bauland

Die Grundstückspreise für freistehende Einfamilienhäuser sind 2020 erneut gestiegen; so verteuerten sich diese im Vergleich zum Vorjahr von durchschnittlich 285 Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche auf 300 Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche, was einem Anstieg um rund fünf Prozent entspricht.

Grundstücke für den Bau von Mehrfamilienhäusern verteuerten sich erneut von durchschnittlich 635 Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche auf 720 Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche, also um rund 13 Prozent.

Einfamilienhäuser

Ab 1992 errichtete freistehende Einfamilienhäuser wurden im Geschäftsjahr 2020 für durchschnittlich 3.990 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche (Vorjahr: 3.735 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche) gehandelt. Dies entspricht einer Preissteigerung von rund sieben Prozent binnen Jahresfrist. Für ein freistehendes Einfamilienhaus dieser Bauperiode mussten durchschnittlich knapp 590.000 Euro bezahlt werden.

Der Preis für Doppelhaushälften der gleichen Bauperiode betrug im Geschäftsjahr 2020 durchschnittlich 3.850 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Damit liegt der Preisanstieg in diesem Marktsegment bei rund 24 Prozent.

Geschossbauten

Für sanierte Mehrfamilienhäuser der Vorkriegszeit sind ebenfalls Preissteigerungen zu verzeichnen. Durchschnittlich wurden 2.255 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche gezahlt, also rund zwölf Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Nach 1990 errichtete Mehrfamilienhäuser wurden im Geschäftsjahr 2020 zu durchschnittlich 3.240 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche gehandelt; dieser Wert liegt rund 21 Prozent über dem Wert aus dem Vorjahr. Dies liegt vor allem daran, dass 2020 mehrere neu errichtete beziehungsweise noch zu errichtende Objekte veräußert wurden, die einen höheren Preis erzielen als Bestandsobjekte früherer Baujahre.

Im Teilmarkt der Wohn- und Geschäftshäuser mit gutem baulichen Zustand, das heißt sowohl sanierte Bestandsobjekte vorwiegend aus der Vorkriegszeit als auch Nachwendebauten, wurden durchschnittlich 2.415 Euro pro Quadratmeter Wohn- und Nutzfläche gezahlt. Im Vergleich zum Vorjahr betrug der Preisanstieg rund elf Prozent.

Wohnungseigentum

Der Teilmarkt des Wohnungseigentums wird durch den Weiterverkauf von Eigentumswohnungen dominiert. Der durchschnittliche Kaufpreis stieg in diesem Segment von 2.015 EUR pro Quadratmeter auf 2.360 EUR pro Quadratmeter Wohnfläche und damit um rund 17 Prozent.

Bei erstverkauften, neu errichteten Eigentumswohnungen stiegen die Preise innerhalb eines Jahres von 4.115 Euro pro Quadratmeter auf 4.625 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche, was einer Steigerung um rund 500 Euro pro Quadratmeter beziehungsweise zwölf Prozent entspricht.

Innerhalb der letzten zehn Jahre haben sich die Preise für neu errichtete, erstverkaufte Eigentumswohnungen nahezu verdoppelt.

Den ausführlichen Grundstücksmarktbericht veröffentlicht der Gutachterausschuss für Grundstückswerte der Landeshauptstadt Dresden Ende April. Der Ausschuss ist ein selbstständiges, unabhängiges, marktkundiges Sachverständigengremium. Die Mitglieder werden vom Ausschuss für Stadtentwicklung und Bau berufen und durch den Oberbürgermeister bestellt.