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Raus aus dem inneren Gefängnis – Stück „Enter2Esc“ zeigt Auswege aus der Sucht

Künstlerische Auseinandersetzung mit Crystal-Meth-Entzug im Rahmen des Kulturjahres Sucht

Sich in Räume einsperren zu lassen ist populär: „Escape the Room Games“ gibt es in vielen Städten als Freizeitvergnügen für Gruppen, aber auch als Gesellschaftsspiel für den Wohnzimmertisch und natürlich als digitale Variante, die Computer-Rollenspiele. Das Prinzip ist einfach: Eine Gruppe ist in einem Raum eingeschlossen, den sie nur verlassen kann, indem sie knifflige Rätsel löst.

Das Künstlerinnenkollektiv CAPTAIN KITCHEN INC bringt am Sonnabend, 16. und Sonntag, 17. Dezember 2017 ein „Escape the Room Game“ auf die Bühne des Kukulida e. V. Doch bei „Enter2Esc“ geht es nicht um die Freude am Rätseln, sondern den schmerzvollen Weg, den Süchtige gehen müssen, wenn sie aus ihrer Abhängigkeit ausbrechen. Im Stück begleiten die Zuschauer einen suchtkranken Menschen durch die verschiedenen Stadien des Entzugs und erfahren Einblicke in zwei Welten: die Gedanken, Gefühle, Geschichte und Beweggründe der Hauptfigur sowie die Prozesse und Bewältigungsmechanismen, die während eines Crystal-Meth-Entzugs im Gehirn stattfinden.

An den beiden Abenden wird ein etwa 40-minütiger Auszug erste Einblicke bieten, wie sich die Künstlerinnen dem Thema Entzug bei einer Suchterkrankung und den physischen und psychischen Hürden, die ein solcher mit sich bringt, widmen. „Enter2Esc“ ist eine Stückentwicklung, das heißt, das Publikum kann sich nach und während der Vorstellung aktiv einbringen und die Geschichte mitschreiben.

Die Vorstellung findet am 16. Dezember um 19.30 Uhr und am 17. Dezember um 16 Uhr im Kukulida e. V., Martin-Luther-Straße 1, statt. Herzlich eingeladen sind SchülerInnen ab der 9. Klasse, junge Erwachsene sowie alle InteressentInnen.

CAPTAIN KITCHEN INC sind Judith Nebel (Schauspielerin), Katharina Lattke (Musikerin), Daniela Laura Rodriguez Bello (Grafikdesignerin) und Anna Maria Damm (Tänzerin). Ziel des Kollektivs ist es, den Glauben der Zuschauer an ihre Kraft, diesen Kampf zu gewinnen, zu stärken und eine Geschichte über Mut, Tapferkeit und die Liebe zum Leben zu erzählen. Gedanklicher Ansatz ist es, Betroffene, Angehörige und die beobachtende Gesellschaft für das Thema ‚Umgang mit Drogensucht‘ zu sensibilisieren.

„Enter2Esc“ ist ein Projekt, das im Rahmen des Kulturjahres Sucht von der Landeshauptstadt Dresden, der Sächsischen Landesvereinigung für Gesundheitsförderung e. V. und der Ostsächsischen Sparkasse Dresden gefördert wird. Deutschlandweit erstmalig wird mit dem „Kulturjahr Sucht“ die Schnittstelle zwischen Kunst, Kultur und Suchtprävention erschlossen.