Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de

https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2016/10/pm_014.php 05.10.2016 11:00:08 Uhr 27.04.2024 14:54:12 Uhr

Dresden auf Expo Real

Auf der diesjährigen ExpoReal präsentiert sich Dresden als interessanter Standort für nationale und internationale Immobilieninvestoren. „Unsere Partner und wir sind mit zahlreichen Immobilienprojekten auf der Messe. Dresden gehört zu den deutschen Top-Standorten für Immobilien, mit stabilen jährlichen Wachstumsraten“, erklärt Raoul Schmidt-Lamontain, Dresdner Bürgermeister für Stadtentwicklung, Bau und Verkehr. Auch für die Zukunft verspricht Dresden, interessant für Investoren zu bleiben „Aktuell liegt der Bedarf bei 2.500 Wohnungen pro Jahr“, so der Bürgermeister weiter. Der Bedarf bestehe vor allem für bezahlbaren Wohnraum. Sachsens Landesregierung hat hierfür ein umfangreiches Förderprogramm angekündigt.– Mittel, die auch Investoren für nachhaltige Investitionen in bezahlbaren Wohnraum in Sachsens Landeshauptstadt zur Verfügung stehen." Das seit über 15 Jahre anhaltende Bevölkerungswachstum (plus mehr als 70.000 Einwohner) und zu erwartender weiterer Zuwachs - plus 40.000 Einwohnen in den nächsten Jahren – sorgt bereits jetzt für einen erheblichen Bedarf an zusätzlichen Wohnungen in Dresden.

Technologien für das Bauen von morgen kommen aus Dresden

Hinzu kommt, dass Dresden nicht nur ein wachsender Investitionsstandort ist, sondern auch einer der weltweit führenden Standorte und Forschungszentrum für neue Bautechnologien wie z.B. Carbonbeton ist. Ein in Dresden gegründetes und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit bis zu 45 Mio. Euro geförderten Forschungsprojekt ist einer von insgesamt drei Nominierten für den wichtigsten Wissenschaftspreis in Deutschland – den Deutschen Zukunftspreis des Bundespräsidenten Über 145 Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verbänden forschen an einem neuen Baustoff als Ersatz für den korrossionsanfälligen Stahlbeton. Ihnen ist es gelungen, eine korrosionsbeständige und ressourcensparende Alternative zum herkömmlichen Stahlbeton zu entwickeln. Mit dem Verbundmaterial Carbonbeton – einer Kombination aus Spezialbeton und Carbonfasern – wollen sie die Baubranche in eine neue Ära führen. Aktuell planen die Dresdner Wissenschaftler, an der TU Dresden ein ganzes Haus aus Carbonbeton zu bauen.  „Das sogenannte C-Cube soll die Eigenschaften von Carbonbeton veranschaulichen und ein Musterbeispiel für filigranes, leichtes und schlankes Bauen sein“, so Manfred Curbach, Direktor des Institutes für Massivbau und Vorstandvorsitzender des größten Bauforschungsprojektes Deutschlands C³ – Carbon Concrete Composite. 

Carbonbeton: Sechsfache Tragfähigkeit – bei einem Viertel des Gewichts

Carbonbeton besteht aus ca. 50.000 einzelnen Fasern, die deutlich dünner sind als ein menschliches Haar. Sie werden zu einem Garn zusammengefasst und in einem Verfahren zu einer Gitterstruktur verarbeitet und beschichtet. Im Vergleich zum Stahl ist Carbon viermal leichter und fünf- bis sechsmal tragfähiger. Stahlbeton wurde vor ca. 150 Jahren erfunden und ist der wichtigste Baustoff Deutschlands. Eine Schwachstelle des Stahlbetons liegt in der Rostanfälligkeit des Stahls. Um ihn vor Korrosion zu schützen, ist u. a. eine dicke Betonschicht erforderlich. Da Carbon nicht rostet, ist eine zusätzliche Schutzschicht nicht notwendig. Das spart Beton, der nach Wasser der am meisten verbrauchte Stoff weltweit ist.

Nachhaltig, langlebig und kosteneffizient

Mit Carbonbeton ist es möglich, wesentlich schlanker und filigraner zu bauen und Bauwerke zu erschaffen, die eine deutlich längere Lebensdauer aufweisen, und Gebäudegeometrien zu entwerfen, die mit Stahlbeton nur schwer umsetzbar sind. Zu den Beispielen einer erfolgreichen Umsetzung der Carbonbeton-Technologie gehören neugebaute Fuß- und Radwegüberführungen in Albstadt und Kempten, die Pavillons in Kahla und Aachen, eine sanierte Geschossdecke eines Wohn- und Geschäftshauses in Prag, das sanierte Tonnengewölbe des Finanzamtes in Zwickau sowie die instandgesetzte Eisenbahnbrücke in Naila oder die sanierten Zuckersilos in Uelzen.

Fassaden, die Energie erzeugen

Mit ihrer Technologie wollen die Technologieführer für gebäudeintegrierte Photovoltaik, Heliatek (Dresden) ganze Hochhäuser in Amerika, Europa und Asien mit energieerzeugender Solarfolie ausrüsten. Aktuell investiert das Unternehmen weitere 80 Millionen Euro in eine neue Fertigung für organische Solarfolien für gebäudeintegrierte Photovoltaik. Die Solarfolien fangen das Licht auf und wandeln es wie herkömmliche Solarzellen in elektrische Energie um. Heliatek hält mit 13,2 Prozent den Weltrekord in der Effizienz organischer Solarzellen. „Unsere Technologie ist vor allem für Hersteller von Baumaterialien sowie für internationale Industriepartner interessant. Hier wollen wir vom aktuellen, globalen und insbesondere urbanen Bauboom profitieren und dort unsere Technologie anbieten“, erklärt Dr. Thomas Bickl, Vice President Sales and Prduct Development der Heliatek GmbH. Neben der Ausrüstung von Wolkenkratzern plant das Unternehmen auch die Ausrüstung von Flughäfen, Hallen sowie anderen großen Gebäuden. Außerdem ist die Nutzung organischer Solarfolien bei Auto möglich: Sowohl Autoscheiben als auch die Flächen von LKW-Anhängern lassen sich so für die Stromerzeugung zur Nutzung elektronischer Geräte und Sensoren nutzen, ohne die Batterie zu belasten. Im Bereich Automotive   wird gemeinsam mit dem Automobilzulieferer Webasto ein Prototyp eines solar-aktiven Autodach-Systems entwickelt. 

1 Million Quadratmeter Solarfolien jährlich

Haupt- und Produktionssitz ist Dresden, die PV-Technologie kommt bereits heute international zum Einsatz, um Gebäudefassaden auf der ganzen Welt gleichzeitig für die Energieerzeugung zu nutzen. Am Mittwoch, 21. September 2016 verkündete das Unternehmen, 80 Millionen Euro in den Ausbau seiner Fertigung zu investieren. Ab 2018 will Heliatek jährlich etwa eine Million Quadratmeter organische Solarfolien produzieren. An Heliatek sind unter anderem die RWE-Tochter innogy SE sowie AQTON SE, Bosch, BASF, Innogy Venture Capital, Wellington Partners, eCAPITAL, HTGF und der TGFS beteiligt.