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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2005/05/c_088.php 29.05.2015 00:42:52 Uhr 01.05.2024 06:38:50 Uhr

Hochhaus am Terrassenufer verschwindet bis Juli

Im Sommer 2002 begann die Woba Dresden im Auftrag des Oberbürgermeisters die 216 Wohneinheiten im Hochhaus Terrassenufer 14 zu entmieten. Das war im August 2004 abgeschlossen. Die Landeshauptstadt Dresden finanzierte die ca. 465.000 Euro für Umzugskosten und Entschädigungen. Für den Rückbau erhielt die Stadt von der Sächsischen Aufbaubank 402.430 Euro (70 Euro/m² Förderung x 5.749 m² Wohnfläche) Fördermittel aus dem Bund-Länder-Programm „Stadtumbau“. Den Auftrag zum Rückbau übernahm die Fa. CARUSO Umweltservice GmbH aus Großpösna. Im Juli 2005 soll das Hochhaus nicht mehr zu sehen sein. Die 7.076 Quadratmeter entstehende Freifläche wird begrünt.
Der Rückbau soll neben den gestalterischen Gesichtspunkten ein Signal an potenzielle Investoren sein, dieses Gebiet zu entwickeln. Am Standort werden dringend Einrichtungen für Nahversorgung, medizinische Betreuung und ergänzende Wohnungsangebote, wie z. B. altersgerechtes Wohnen gebraucht.

Am 2. Mai startete Oberbürgermeister Ingolf Roßberg in Anwesenheit des Geschäftsführers der Woba Dresden GmbH und des Bauleiters der STESAD GmbH symbolisch den Rückbau des Hochhauses Terrassenufer 14. „Die Hochhäuser am Terrassenufer müssen weg. Diese Auffassung habe ich schon immer vertreten. Mit dem Abriss leisten wir einen wichtigen Beitrag, die Dresdner Innenstadt noch attraktiver zu gestalten. Ich bin mir sicher: Niemand wird den Bau vermissen“, sagte Oberbürgermeister Ingolf Roßberg.

Der Rückbau der beiden Hochhäuser am Terrassenufer ist für eine neue Stadtentwicklung am Elbufer wesentliche Voraussetzung. Seit Anfang der 90er Jahre ist es erklärtes Ziel das Gebiet Terrassenufer/ Pillnitzer Straße/ Steinstraße neu zu ordnen und hochwertig zu bebauen. Die Hochhäuser versperren zwei für Dresden wesentliche Blickbeziehungen: Die Sicht von den Höhen zwischen Waldschlösschen und Elbschlössern auf die Altstadt und der Blick von der Stadt, insbesondere der Brühlschen Terrasse, zu den Höhen der Dresdener Heide und zum Loschwitzer Elbhang. Der historische Stadtgrundriss, der noch bis in die 50er Jahre Orientierung für den Wiederaufbau dieses Gebietes war und die Elbufersilhouette der Altstadt als wesentlicher Teil der Stadtansicht, wurden zerstört.

Entstehung der Hochhäuser
Die Hochhäuser am Terrassenufer 12 und 14 entstanden beim Neuaufbau der Dresdner Innenstadt 1964. Die Pirnaische Vorstadt war zu diesem Zeitpunkt mit vier- und fünfgeschossigen Wohngebäuden mit Satteldach bebaut. Das Ergebnis wurde als "dörflich" eingeschätzt und sollte durch Mehrgeschossbauten entlang der Nord-Süd-Magistrale "abgeschirmt" werden. Diesem Konzept lag ein Politbürobeschluss aus dem Jahr 1962 zugrunde, welcher mit möglichst geringen Mitteln die Wirkung eines abgeschlossen erscheinenden Aufbaus einforderte. Die Verbindung der überbreiten Verkehrsschneise mit einer hoch aufragenden Bebauung sollte einen "wahrhaft großstädtischen Eindruck" erzeugen. Die Bauflucht wurde so weit zurückgenommen, dass eine fast geradlinige Schneise von der Carolabrücke bis zum Hauptbahnhof entstand. Die beiden Hochhäuser folgten dabei mehreren Ideen: Sie betonten vertikal den östlichen Brückenkopf der Carolabrücke, sie folgten dem Konzept der äußeren Fassung des Stadtkernes mit einem Ring von Hochhäusern, welche auch bis zum heutigen Tage meist nicht realisiert wurden, sie beendeten das Konzept der "Komposition" zwischen Pirnaischem Platz und Elbufer durch die Abfolge Hochhaus - Wohnscheibe - Hochhaus/Hochhaus. Der noch bis in die 50er Jahre als Orientierung für den Wiederaufbau der Pirnaischen Vorstadt dienende historische Stadtgrundriss wurde negiert. Offiziell als Teil der neuen Stadtkomposition ausgewiesen, war der Bau speziell dieser beiden Hochhäuser schon zu ihrer Entstehungszeit umstritten.

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