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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2004/08/c_645.php 29.05.2015 00:31:39 Uhr 03.05.2024 11:24:02 Uhr

Selbstbestimmung ermöglichen und Teilhabe verwirklichen

In einer Pressekonferenz zogen Oberbürgermeister Ingolf Roßberg und die Behindertenbeauftragte Dresdens, Sylvia Müller eine positive Bilanz. Mehr als 50.000 Menschen mit Behinderungen (MmB) leben in 14 Prozent der Dresdner Haushalte. Der Stadt ist es besonderes Anliegen diese Menschen zu integrieren, einzubeziehen und teilhaben zu lassen am ganz normalen Alltag:

2003 gab es in der Landeshauptstadt noch 154 Integrationsplätze für behinderte Kinder im Alter von drei bis 6/7 Jahren. In diesem Jahr sind es bereits 262. Auch die Integrationsplätze im Hort konnten von noch 69 Plätzen in 2003 auf aktuell 89 gesteigert werden.
250 Schüler mit Behinderungen lernen gemeinsam mit Nichtbehinderten in Regelschulen, das sind 10 Prozent aller behinderten Kinder und Jugendlichen.
Nach dem Jahr 2000 wurde die Grundschule Langebrück, die Grundschule Weixdorf, das Berufsschulzentrum Metalltechnik und BSZ Bau und Technik und die 66. Mittelschule barrierefrei gestaltet. In die 14. Grundschule zog zu Schuljahresbeginn die Schule für geistig Behinderte II ein. 2003 wurden 3.700.000 Euro zur Sanierung der Förderschulen aufgewendet. Von 156 Schulen sind 14 Schulen vollständig barrierefrei, bzw. behindertengerecht.

Für behindertengerechte Gestaltung von Verwaltungsgebäuden wurden im Zeitraum von 1991 bis 2000 insgesamt ca. 322.000 Euro aufgewendet. Seit 2001 weitere ca. 51.100 Euro. ( Ortschaft Langebrück, Behinderten-WC und Rollstuhllift für 16.000 Euro , Rathaus Dr. -Külz - Ring - Treppenlift Ostflügel für 12.000 Euro, Ortsamt Blasewitz - Behinderten-WC und Treppenlift für 21.000 Euro und Freisprechtelefone im Ortsamt Cotta und Ortsamt Klotzsche. Fast alle Verwaltungsstandorte verfügen über Behindertenparkplätze.

Pro Tag fahren in Dresden ca. 150 Straßenbahnen, von denen 102 Niederflurwagen sind. Bis 2010 will die Dresdner Verkehrsbetriebe AG nur noch Niederflurwagen einsetzten. Busse sind ausschließlich Niederflurfahrzeuge (153). Für alle, die den Öffentlichen Nahverkehr nicht nutzen können, gibt es den Schwerbehindertenfahrdienst. Diesen finanziert die Landeshauptstadt jährlich mit 287.500 Euro.

In der Kommunalen Bürgerumfrage 2002 wurde das erste Mal nach Problemen von Menschen mit Behinderungen gefragt. Unter anderen werden folgende Aussagen Auswirkungen auf die Tätigkeit der Landeshauptstadt haben: Den deutlich geäußerten Umzugsabsichten stehen zu wenige behindertengerechter Wohnraum entgegen. Menschen mit Behinderungen bevorzugen dabei einen Wohnungswechsel in ihrem bisherigen Stadtteil.

Der Zugang zu Bildung muss gesichert und überprüft werden, arbeitssuchende Menschen mit Behinderungen sollen mit strukturellen Maßnahmen (z. B. Pflichtquote) unterstützt werden. Schwerbehinderte sind stärker als Nichtbehinderte von Arbeitslosigkeit betroffen. Die Landeshauptstadt Dresden beschäftigt gegenwärtig 485 Schwerbehinderte bzw. Gleichgestellte. Bei einer Gesamtzahl von 6.888 sind das sieben Prozent der Beschäftigten. Die gesetzlich festgelegte Quote liegt gegenwärtig bei fünf Prozent.

Weitere Aussagen unterstreichen die o.g. Arbeitsziele der Stadtverwaltung, wie Z.B. barrierefreien Gestaltung im ÖPNV und kultureller Angebote. Die Belange von MmB bei allen Planungen zu berücksichtigen, um vorhandene und neue Angebote auch dieser Personengruppe zugängig zu machen.

Behindertenarbeit der Landeshauptstadt geht Hand in Hand mit vielen Arbeitspartner, insbesondere den Träger der freien Wohlfahrtspflege und Behindertenvereine, die wesentliche Angebote vorhalten: Wohnstätten und Werkstätten für MmB. Dresden verfügt heute über 1.000 Plätze in Werkstätten. Ende 2002 wurden in acht Wohnstätten 493 Personen betreut.

Leitlinien zur Behindertenarbeit der Landeshauptstadt — Diskussion läuft
Die Leitlinien wurden durch die Dresdner Behindertenvereine selbst aufgestellt und werden Maßstab für Verwaltungshandeln sein: Ausbau ambulanter Angebote, Bedarfsgerechte Angebotsvielfalt, konsequente barrierefreie Stadtentwicklung, Stärkung des Selbsthilfepotentials, Ausbau und Förderung der integrativen Angebote. Beteiligte Verantwortungsträger (z. B. Agentur für Arbeit, Regionalschulamt, Integrationsamt).werden dazu informiert und für ihre Umsetzung gewonnen.

Landeshauptstadt bildet Behindertenbeirat
Der Stadtrat der Landeshauptstadt Dresden beschloss am 27. Mai 2004 einen Behindertenbeirat aus Vertretern Dresdner Behindertenvereine, Selbsthilfegruppen und Wohlfahrtorganisationen zu bilden. Die vorgeschlagenen Beiratsmitglieder sind selbst behindert bzw. als Eltern indirekt betroffen oder anerkannte Fachleute. In einer der nächsten Stadtratssitzungen werden die Mitglieder und die Aufgaben des 1. Behindertenbeirates der Landeshauptstadt Dresden bestätigt.

Festival der Guten Taten 2004 in Landeshauptstadt Dresden:
Seit Januar läuft das „Festival der Guten Taten“ in Dresden mit dem Ziel , den Integrationsgedanken weiter in der Stadt verbreiten und Mittel zur Unterstützung der Aktion Mensch zu sammeln. Das Festival wird koordiniert und geleitet von Stadt - AG Hilfe für Behinderte Dresden e. V. Bisherige Veranstaltungen hatten mehr als 7.000 Besucher. Viele Dresdner Künstler und Unternehmen unterstützen das Festival der Guten taten. Ein Höhepunkt war die H-Mollmesse im Juni in der Annenkirche. Die hier erzielten Einnahmen von 7.500 Euro gehen an die Aktion Mensch. Nächste große Veranstaltung ist das Sommerfest der Lebenshilfe am 11. September 2004 in der Saloppe. Dresdnerinnen und Dresdner sind herzlich eingeladen.

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